Tafel 44 — 48 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute

Nach Vor­stel­lung der Bild­ta­feln zum Wie­der­auf­bau einer Nach­rich­ten­trup­pe in der Kaser­nier­ten Volks­po­li­zei (1948 — 1956) wird die Serie zu o.a. Bild­ta­fel­aus­stel­lung mit der Vor­stel­lung der Bild­ta­feln zur Nach­rich­ten­trup­pe der NVA (1956 — 1990) fort­ge­setzt.  

Oberst a.D. Peter Uffel­mann

Vor­be­mer­kung:
Die aktu­el­len RICHTLINIEN ZUM TRADITIONSVERSTÄNDNIS UND ZUR TRADITIONSPFLEGE der Bun­des­wehr ent­hal­ten zum The­ma „Natio­na­le Volks­ar­mee“ (NVA) unter Nr. 3.4.2 u.a. fol­gen­de Klar­stel­lung, auf die auch hin­sicht­lich der Nach­rich­ten­trup­pe der NVA (1956 — 1990) hin­ge­wie­sen wer­den soll: 
„Die NVA begrün­det als Insti­tu­ti­on und mit ihren Ver­bän­den und Dienst­stel­len kei­ne Tra­di­ti­on der Bun­des­wehr. In ihrem eige­nen Selbst­ver­ständ­nis war sie Haupt­waf­fen­trä­ger einer sozia­lis­ti­schen Dik­ta­tur. Sie war fest in die Staats­ideo­lo­gie der DDR ein­ge­bun­den und wesent­li­cher Garant für die Siche­rung ihres poli­tisch-gesell­schaft­li­chen Sys­tems.
Grund­sätz­lich ist jedoch die Auf­nah­me von Ange­hö­ri­gen der NVA in das Tra­di­ti­ons­gut der Bun­des­wehr mög­lich. Sie setzt eben­falls immer eine ein­ge­hen­de Ein­zel­fall­be­trach­tung sowie ein sorg­fäl­ti­ges Abwä­gen vor­aus. Die­ses Abwä­gen muss die Fra­ge nach per­sön­li­cher Schuld berück­sich­ti­gen und eine Leis­tung zur Bedin­gung machen, die vor­bild­lich oder sinn­stif­tend in die Gegen­wart wirkt, etwa die Auf­leh­nung gegen die SED-Herr­schaft oder beson­de­re Ver­diens­te um die Deut­sche Ein­heit.“

Auf der Grund­la­ge des Geset­zes der DDR-Volks­kam­mer vom 18. Janu­ar 1956 und des Befehls Nr. 1/56 des Minis­ters für Natio­na­le Ver­tei­di­gung vom 10. Febru­ar 1956 über die Auf­stel­lung der Stä­be, Ver­bän­de und Trup­pen­tei­le der Natio­na­len Volks­ar­mee  (NVA) und des Minis­te­ri­ums für Natio­na­le Ver­tei­di­gung (MfNV) begann ab Mit­te Febru­ar 1956 die Umglie­de­rung der Kaser­nier­ten Volks­po­li­zei (KVP) zur NVA.
Der 10. Febru­ar 1956 gilt des­halb auch als offi­zi­el­ler Zeit­punkt für die Ent­ste­hung der NVA-Nach­rich­ten­trup­pen, dem­nach waren auf­zu­stel­len:

  • bis 1. März 1956 die MfNV-Nach­rich­ten­be­triebs­ab­tei­lung (NBA, spä­ter: Haupt­nach­rich­ten­zen­tra­le) in Straus­berg;
  • bis 30. Juni 1956 das MfNV-Nach­rich­ten­re­gi­ment 2 in Nie­der­leh­me sowie die Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne für die bei­den NVA-Mili­tär­be­zir­ke III und V in Leip­zig bzw. in Pase­walk (ab Okto­ber 1956 in Neu­bran­den­burg), für die 1. Mecha­ni­sier­te Divi­si­on in Pots­dam sowie die 4. und 11. Infan­te­rie-Divi­si­on in Erfurt bzw. Hal­le; außer­dem eine Fern­sprech- und eine Fun­ker­schu­le zur Aus­bil­dung von Nach­rich­ten­of­fi­zie­ren in Pir­na bzw. Hal­le;
  • bis 1. Okto­ber 1956 das Nach­rich­ten­ba­tail­lon der 6. Infan­te­rie-Divi­si­on in Prenz­lau und die Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne der 7. bis 9. Mecha­ni­sier­ten Divi­si­on in Dres­den, Schwe­rin und Egge­sin .


Die Auf­stel­lung die­ser Nach­rich­ten­ver­bän­de erfolg­te — wie auch die aller ande­ren NVA-Trup­pen­tei­le — auf der Basis bestehen­der, mehr oder weni­ger kon­so­li­dier­ter KVP-Stamm­for­ma­tio­nen und berück­sich­tig­te weit­ge­hend die bis dahin gewon­ne­nen Erkennt­nis­se sowie Erfah­run­gen.
Ende Juni 1956 wur­den aller­dings die Soll-Per­so­nal­stär­ken um 25% redu­ziert.

Das MfNV-Nach­rich­ten­re­gi­ment 2 in Nie­der­leh­me 1 ent­stand dabei aus dem im Okto­ber 1951 gebil­de­ten “Nach­rich­ten-Kom­man­do” der „Haupt­ver­wal­tung Aus­bil­dung“ bzw. des spä­te­ren Sta­bes der KVP.

Nach­rich­ten-Regi­ment 2 im Jah­re 1958,

Bild: Quel­le 2

Im Okto­ber 1956 – die Auf­stel­lung der geplan­ten Infan­te­rie- und Mecha­ni­sier­ten Divi­sio­nen der NVA war noch nicht abge­schlos­sen – began­nen auf For­de­rung des sowje­ti­schen Ober­kom­man­dos grund­le­gen­de Um- und Neu­glie­de­run­gen: Aus der Pots­da­mer und der Schwe­ri­ner Mecha­ni­sier­ten Divi­si­on (Mech­Div) sowie aus den Infan­te­rie­di­vi­sio­nen in Erfurt, Hal­le und Prenz­lau 2 soll­ten nun­mehr fünf Moto­ri­sier­te Schüt­zen­di­vi­sio­nen (MotSchtzDiv) ent­ste­hen, aus der Dresd­ner und der Egge­si­ner Mech­Div zwei Pan­zer­di­vi­sio­nen, was natur­ge­mäß auch Ver­än­de­run­gen in der Struk­tur ihrer Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne zur Fol­ge hat­te.

Glie­de­rung von NVA-Mech­Div (Stand: Okto­ber 1956) und NVA-MotSchtzDiv (Stand: Novem­ber 1956),

Bild: Bild­ta­fel 45

Ab Okto­ber 1956 wur­den auch die bei­den Offi­zier­schu­len der NVA-Nach­rich­ten­trup­pe wie­der – dies­mal in in Döbeln – zusam­men­ge­legt. Die Stabs­of­fi­zie­re der NVA-Nach­rich­ten­trup­pe erhiel­ten ihre Aus­bil­dung an der Nach­rich­ten­sek­ti­on der Hoch­schu­le für Offi­zie­re – ab Anfang 1959 Mili­tär­aka­de­mie „Fried­rich Engels“ – in Dres­den bzw. an der Aka­de­mie der sowje­ti­schen Nach­rich­ten­trup­pen in Lenin­grad.

Für die 1956 bereits bestehen­den, bis­he­ri­gen KVP-Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne bedeu­te­te ihre Umglie­de­rung zu NVA-Nach­rich­ten­ba­tail­lo­nen in ers­ter Linie die Ein­füh­rung und Inkraft­set­zung neu­er Stel­len­plä­ne sowie Aus­rüs­tungs­nach­wei­se, einen mehr oder weni­ger geglück­ten Über­gang zu einer quan­ti­ta­tiv und qua­li­ta­tiv bes­se­ren Aus­bil­dung sowie einen Uni­form­wech­sel. Das KVP-Per­so­nal war dabei schon seit 1955 – wie in der frü­he­ren Reichs­wehr – jeweils eine Stu­fe höher gegen­über sei­nen aktu­el­len Ver­wen­dun­gen aus­ge­bil­det wor­den. Im Gegen­satz zu den Nach­rich­ten­ba­tail­lo­nen der Reichs­wehr bzw. Wehr­macht in den 1930-er Jah­ren brauch­ten die KVP-Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne aber nur ihre eige­ne Umglie­de­rung durch­zu­füh­ren und muss­ten kein Per­so­nal zur Auf­stel­lung neu­er Batail­lo­ne abge­ben. 

Nach Abschluss der Umglie­de­rungs- bzw. Auf­stel­lungs­maß­nah­men sowie des Aus­bil­dungs­jah­res 1956 war die NVA-Nach­rich­ten­trup­pe in der Lage, unter ein­fa­chen Bedin­gun­gen die wich­tigs­ten Ver­bin­dun­gen her­zu­stel­len und auf­recht­zu­er­hal­ten.
Das ers­te mili­tä­ri­sche Fern­sprech-/Fern­schreib­netz der NVA basier­te dabei auf ange­mie­te­ten Strom­we­gen der Deut­schen Post (DP) und auf drei, von der Trup­pe aus­bil­dungs­mä­ßig gebau­ten ober­ir­di­schen Trä­ger­fre­quenz-Dop­pel­dreh­kreuz­li­ni­en, die mit Hil­fe von Wehr­machts-Trä­ger­fre­quenz­ge­rä­ten MEK 8 3 und pos­ta­li­schen Wech­sel­strom-Tele­gra­phie­ge­rä­ten betrie­ben wur­den.

Aus­bil­dung im Bau von Dreh­kreuz­li­ni­en bei Nach­rich­ten­re­gi­ment 2, 


Bild: Bild­ta­fel 44

Bis zur 1957 begin­nen­den, sehr zöger­li­chen Ein­füh­rung der 2. Gerä­te­ge­ne­ra­ti­on für die „Feld­füh­rung“, die im Bereich der Funk­tech­nik vor allem durch die ers­ten sowje­ti­schen Funk­ge­rä­te aus der „R‑Serie“ 4 gekenn­zeich­net war, muss­ten aber auch die NVA-Nach­rich­ten­ba­tail­lo­ne der Mili­tär­be­zir­ke und Divi­sio­nen wei­ter­hin mit den wenig zuver­läs­si­gen Funk­ge­rä­ten aus der ver­such­ten DDR-Eigen­ent­wick­lung und ‑pro­duk­ti­on bzw. mit den weni­gen Welt­kriegs­funk­ge­rä­ten der Sowjet­ar­mee aus­kom­men.

Trotz­dem begann schon Anfang Sep­tem­ber 1956 unter der Bezeich­nung „Übung Rügen“ die ers­te Trup­pen­übung der NVA mit der 8. Infan­te­rie­di­vi­si­on, bei der im Zusam­men­wir­ken mit See- und Luft­streit­kräf­ten die „Abwehr einer Lan­dungs­ope­ra­ti­on des Geg­ners“ geübt wur­de.
Mit Her­stel­lung und Betrieb der Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen für die Übungs­lei­tung war das Nach­rich­ten­re­gi­ment 2 beauf­tragt wor­den: Auch die­ses hat­te jedoch sei­ne Umglie­de­rung im Wesent­li­chen erst in den letz­ten Mai­ta­gen 1956 abge­schlos­sen. Da man von vorn­her­ein mit grö­ße­ren Schwie­rig­kei­ten rech­ne­te, ver­leg­te das Regi­ment bereits im Juni 1956 auf die Insel Rügen, um hier die gefor­der­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen im Rah­men regu­lä­rer Aus­bil­dungs­maß­nah­men her­zu­stel­len: Die gerin­gen Ein­satz­er­fah­run­gen der Offi­zie­re, die in der Mas­se nicht gelän­de­gän­gi­gen Nach­rich­ten­fahr­zeu­ge und nicht zuletzt der Man­gel an leis­tungs­fä­hi­gen Nach­rich­ten­mit­teln, erfor­der­ten die­se extrem lan­ge Vor­be­rei­tungs­zeit.
Für die Nach­rich­ten­ver­bin­dung der Übungs­lei­tung mit Ber­lin bzw. Straus­berg – dem Sitz des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums der DDR – wur­den erst­mals wähl­fä­hi­ge Fern­sprech­ver­bin­dun­gen über Richt­funk­sta­tio­nen vom Typ RVG 902e 5 betrie­ben. Die­se aus dem Bautz­e­ner RFT-Werk 6 bzw. dem Rafe­na-Sach­sen­werk 7 in Rade­berg stam­men­de und schritt­wei­se die alten „Micha­el-Gerä­te“ (DMG 5) 8 der Wehr­macht ablö­sen­de neue Richt­funk­tech­nik gab es damals jedoch nur im Nach­rich­ten­re­gi­ment 2.

Fahr­zeu­ge einer Richt­funk-End­stel­le RVG 902e,

Bild: Bild­ta­fel 45

1958 kam es zu ers­ten For­de­run­gen der Grup­pe der Sowje­ti­schen Streit­kräf­te in Deutsch­land (GSSD) zu direk­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen zwi­schen NVA und GSSD, die zu ent­spre­chen­den, gehei­men Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen NVA und GSSD führ­ten, wonach die Draht‑, Fern­schreib- und Funk­ver­bin­dun­gen zwi­schen dem Haupt­stab der NVA und dem Stab der GSSD sowie die Draht­ver­bin­dun­gen zwi­schen den Stä­ben der NVA-Mili­tär­be­zir­ke und den GSSD-Armee­stä­ben bis Ende des Jah­res her­ge­stellt sein muß­ten – die Rea­li­sie­rung war aller­dings noch weit­ge­hend von Pro­vi­so­ri­en bestimmt, denn bis weit in die 1960-er Jah­re konn­te die nach­rich­ten­tech­ni­sche Aus­rüs­tung der NVA-Nach­rich­ten­trup­pe dem schnel­len orga­ni­sa­to­ri­schen Auf­bau der NVA, den wie­der­hol­ten Ver­än­de­run­gen und Moder­ni­sie­run­gen, dem Zulauf moder­ner Waf­fen­sys­te­me sowie den damit immer anspruchs­vol­ler wer­den­den Erwar­tun­gen und For­de­run­gen der NVA-Füh­rung an die Auf­ga­ben­er­fül­lung durch die Nach­rich­ten­trup­pen­tei­le nicht oder nur in unzu­rei­chen­dem Tem­po und Aus­maß fol­gen.

Im Ver­gleich zur Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res der Bun­des­wehr nahm die Lösung der dadurch her­vor­ge­ru­fe­nen Pro­ble­me eine wesent­lich län­ge­re Zeit, d.h. mehr als 10 Jah­re in Anspruch: So fehl­ten anfangs vor allem die zur ope­ra­ti­ven Füh­rung erfor­der­li­chen leis­tungs­fä­hi­gen Funk­mit­tel und es soll­te noch Jah­re dau­ern, bis die mili­tä­ri­sche Funk­tech­nik der NVA in ihrer Gesamt­heit den hohen Ansprü­chen an ein Haupt­nach­rich­ten­mit­tel gerecht wer­den konn­te.
Nicht viel bes­ser waren anfangs auch die Ver­hält­nis­se bei der draht­ge­bun­de­nen „Feld­nach­rich­ten­tech­nik“: Auch noch nach Jah­ren muß­ten die gefor­der­ten Kabel- und Lei­tungs­ver­bin­dun­gen nicht sel­ten mit teil­wei­se recht gewag­ten Pro­vi­so­ri­en und Behelfs­lö­sun­gen bereit­ge­stellt wer­den. Im Gegen­satz zur Funk­tech­nik bekam man aber die Pro­ble­me im Bereich der Fern­sprech-Ver­mitt­lungs- und ‑End­stel­len­tech­nik schnel­ler in den Griff. Ande­rer­seits erwies sich jedoch auch die Ent­wick­lung und Pro­duk­ti­on feld­mä­ßi­ger Fern­sprech- und Fern­schreib­tech­nik für die DDR-Indus­trie als schwie­rig und zeit­auf­wän­dig. Schließ­lich gelang aber der Durch­bruch und die NVA-Nach­rich­ten­trup­pe konn­te in zuneh­men­den Maße mit moder­ner Über­tra­gungs­tech­nik, ver­mitt­lungs­tech­ni­schen Fern­schreib- und Schalt­ge­rä­ten sowie brauch­ba­rem Feld­fern­ka­bel aus der DDR-Indus­trie ver­sorgt wer­den.
Nicht zuletzt durch das im Wesent­li­chen funk­tio­nie­ren­de Zusam­men­spiel zwi­schen die­ser DDR-„Feldnachrichtentechnik“ mit der aus sowje­ti­scher Pro­duk­ti­on stam­men­den Funk- und Richt­funk­tech­nik, die in der Regel aller­dings erst den stren­ge­ren DDR-Arbeits­schutz­be­stim­mun­gen ange­paßt wer­den muß­te, konn­te die NVA-Nach­rich­ten­trup­pe ihrem Auf­trag gerecht wer­den.

Die wei­te­re Ent­wick­lung der NVA-Nach­rich­ten­trup­pe folg­te den Vor­ga­ben und For­de­run­gen der poli­ti­schen Füh­rung der DDR sowie den sich aus den Ver­pflich­tun­gen der DDR als Teil des War­schau­er Pak­tes (WP) erge­ben­den Orga­ni­sa­ti­ons­än­de­run­gen der WP-Bünd­nis­streit­kräf­te. So wuch­sen z.B. mit der Her­aus­bil­dung der Mobil­ma­chungs­funk­ti­on der Mili­tär­be­zir­ke als Armee­stä­be deren Nach­rich­ten-Batail­lo­ne zu Nach­rich­ten-Regi­men­tern auf und das MfNV-Nach­rich­ten­re­gi­ment wur­de zur Bri­ga­de erwei­tert. Außer­dem kam es ab 1972 zur Auf­stel­lung zahl­rei­cher neu­er bzw. zur Ver­stär­kung und Kom­plet­tie­rung bestehen­der Nach­rich­ten­trup­pen­tei­le, u.a. von Richt­funk- und Kabel­bau-Kom­pa­nien, ‑Batail­lo­nen und ‑Regi­men­tern sowie zur Auf­stel­lung eines Nach­rich­ten-Instand­set­zungs-Regi­ments, das aber dem Minis­ter für Post- und Fern­mel­de­we­sen unter­stellt war.

Grund­la­ge für die Auf­stel­lung die­ses Nach­rich­ten-Instand­set­zungs-Regi­ments war ein Beschluß des Natio­na­len Ver­tei­di­gungs­rat der DDR vom März 1968 zur Bil­dung von Nach­rich­ten­in­stand­set­zungs­trup­pen (NIT), wobei der DDR-Minis­ter für Post- und Fern­mel­de­we­sen mit deren Auf­stel­lung, Aus­rüs­tung und Aus­bil­dung sowie mit dem Bau der dafür benö­tig­ten Kaser­nen­un­ter­kunft beauf­tragt wur­de.
Hin­ter­grund die­ser Auf­stel­lung von NIT war das „Pro­to­koll über die Bereit­stel­lung der Kräf­te und Mit­tel der DDR für die Ver­ein­ten Streit­kräf­te“ des War­schau­er Pakts, wonach die DDR u.a. von 1968 an im Kriegs­fall drei Nachrichten-(Instandsetzungs-)Bataillone 9 zu mobi­li­sie­ren hat­te, um zer­stör­te oder beschä­dig­te sta­tio­nä­re Fern­mel­de­an­la­gen und ‑ein­rich­tun­gen auf frem­den Ter­ri­to­ri­um instand­zu­set­zen.

Aber erst ab Janu­ar 1973 began­nen in Oschatz in einer von der Deut­schen Post (DP) der DDR noch fer­tig­zu­stel­len­den Kaser­nen­un­ter­kunft mit der Auf­stel­lung des Nach­rich­ten-Aus­bil­dungs­ba­tail­lons 2 (NAB‑2) auch die Vor­be­rei­tun­gen zur Auf­stel­lung des  Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­ba­tail­lons 2 (NIB‑2), die aber erst ab Janu­ar 1974 begann – bei­de waren orga­ni­sa­to­risch dem DDR-Minis­te­ri­um für Post- und Fern­mel­de­we­sen (MPF) zuge­ord­net.

Glie­de­rung und Unter­stel­lung von Nach­rich­ten-Aus­bil­dungs­ba­tail­lon 2 
sowie Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­ba­tail­lons 2,

Bild: Quel­le 3, S. 12

Nach Abschluss der Auf­stel­lung des NAB‑2 und NIB‑2 gin­gen alle Lie­gen­schaf­ten, die Kaser­nen­aus­stat­tung und die gesam­te Aus­rüs­tung der NIT – außer der Bewaff­nung – in den Grund­mit­tel­be­stand der DP über. Die­ser wies zum 31.12.1989 allein für die Gebäu­de und bau­li­chen Anla­gen der Kaser­ne einen Brut­to­wert von 116.921.490,- DDR-Mark (Zeit­wert: 91.968.212,- DDR-Mark) aus, wovon 20.206.172 DDR-Mark (Zeitwert:18.177.518,- DDR-Mark) auf den Woh­nungs­be­stand der NIT ent­fie­len. 10

Da es bereits im Rah­men der Auf­stel­lung des NAB‑2 zu erheb­li­chen per­so­nel­len Pro­ble­men bei der Beset­zung der Dienst­pos­ten für Offi­zie­re und Berufs­un­ter­of­fi­zie­re gekom­men war, die weder quan­ti­ta­tiv, noch qua­li­ta­tiv als Reser­vis­ten aus dem Bereich der DP bereit­ge­stellt wer­den konn­ten, ent­schloß man sich in einer „Kri­sen­be­spre­chung“ im Sep­tem­ber 1973 dazu, die acht 11  Kom­pa­nien von NAB‑2 und NIB‑2 unter einem Regi­ments­stab zusam­men­zu­fas­sen, um so Per­so­nal ein­zu­spa­ren, und ab Janu­ar 1975 zum Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­re­gi­ment 2 (NIR‑2) mit einer Gesamt­stär­ke von ca. 900 Offi­zie­ren, Unter­of­fi­zie­ren und Sol­da­ten sowie ca. 200 „Post­lern“ umzu­glie­dern.

Glie­de­rung und Unter­stel­lung von Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­re­gi­ment 2 (NIR‑2),

Bild: Quel­le 3, S. 15  

 

Bis dahin wur­de der Kom­man­deur des NAB‑2 beauf­tragt, die zusätz­li­chen Kom­pa­nien auf­zu­stel­len sowie den aus­bil­dungs­mä­ßi­gen Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz der NIT vor­zu­be­rei­ten sowie zu orga­ni­sie­ren, der dann ab Juni 1974 an Fern­mel­de­bau­vor­ha­ben der DP im DDR-Bezirk Dres­den begann. Bis zum 31. August wur­de dabei ein ers­ter finan­zi­el­ler Erlös von 320.000 DDR-Mark erwirt­schaf­tet.

Der Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz des NIR‑2 erfolg­te im gesam­ten Gebiet der DDR, wobei die fach­tech­ni­sche Anlei­tung bei Inge­nieu­ren und Spe­zia­lis­ten der DP-Ämter lag, für wel­che die Ein­hei­ten des Regi­men­tes nach den Vor­ga­ben der Jah­res­plä­ne zum Ein­satz kamen. Der stark dezen­tra­li­sier­te Ein­satz – bis zu 30, dabei 15 — 20 gleich­zei­ti­ge Bau­stel­len 12 waren die Regel – ließ für die Trup­pe aber auch zahl­rei­che und viel­schich­ti­ge Pro­ble­me ent­ste­hen 13. U.a. waren für die­sen Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz jähr­lich vier bis fünf gro­ße „Feld­la­ger“ unter Mit­füh­rung der Hand­waf­fen 14 sowie ent­spre­chen­der Muni­ti­on – zum Teil sogar par­al­lel – zu pla­nen, auf­zu­bau­en und zu betrei­ben.

Eine schwe­re Kabel­frä­se des NIR‑2 im Ein­satz – Das Aus­he­ben des Kabel­gra­bens und die Aus­le­gung des Kabels erfolg­te in einem Arbeits­gang,
Bil­der: Bild­ta­fel 46

Eine der „schwe­ren Bau­stel­len“ 15 sowie Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz des NIR‑2,
Bil­der: Bild­ta­fel 46

Nach den NVA-Vor­stel­lun­gen soll­ten die erziel­ten Erlö­se aus dem Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz des NIR‑2 die zu sei­ner Unter­hal­tung anfal­len­den Kos­ten decken, d.h.: Das NIR‑2 soll­te sich sel­ber finan­zi­ell tra­gen – das aber erwies sich schon bald als spe­ku­la­ti­ve Illu­si­on. Und so muß­ten vom ers­ten Tag des aus­bil­dungs­mä­ßi­gen Bau- und Mon­ta­ge­ein­sat­zes der NIT an, all­jähr­lich erheb­li­che Dif­fe­renz­sum­men aus dem DDR-Staats­haus­halt zuge­schos­sen wer­den: Im Zeit­raum 1986 — 1989 waren dies 78.705.649 DDR-Mark, d.h. durch­schnitt­lich fast 20 Mio. DDR-Mark im Jahr 16 — wenn die­se Haus­halts­mit­tel direkt der DP zur Ver­fü­gung gestan­den hät­te, wäre der Nutz­ef­fekt jedoch wesent­lich grö­ßer gewe­sen.

Die sich dabei in deut­li­chen Gren­zen hal­ten­den Erlö­se aus dem Bau- und Mon­ta­ge­ein­satz des NIR‑2 waren zum Teil auch dar­auf zurück­zu­füh­ren, daß die NIT-Ange­hö­ri­gen – in ihrer abso­lu­ten Mehr­zahl Grund­wehr­dienst­leis­ten­de – man­gels aus­rei­chen­der Qua­li­fi­ka­ti­on nicht alle im Fern­mel­de­bau anfal­len­den Arbei­ten 17 aus­füh­ren konn­ten: So war zum Bei­spiel die Aus­le­gung und ins­be­son­de­re Mon­ta­ge von Koaxi­al- und Licht­wel­len­lei­ter­ka­beln 18 durch NIT-Ange­hö­ri­ge nicht durch­führ­bar. Inso­fern hät­ten die NIT auch die ihnen zuge­dach­ten Kriegs­auf­ga­ben ohne DP-Kräf­te 19 allei­ne nicht erfül­len kön­nen.

Immer­hin wur­den in der zwei­ten Hälf­te der 1970-er Jah­re die Mobil­ma­chungs­vor­be­rei­tun­gen für die drei im Kriegs­fall bereit­zu­stel­len­den Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­ba­tail­lo­ne (NIB), die ggf. durch NIR‑2 auf­zu­stel­len waren, auf­ge­nom­men: U.a. wur­de die über das „Soll‑I“-Material des NIR‑2 hin­aus­ge­hen­de Aus­rüs­tung und Aus­stat­tung durch die DP beschafft  sowie in Oschatz ein­ge­la­gert, und es wur­de mit der Aus­bil­dung der drei Batail­lons­stä­be begon­nen. Eine ers­te Über­prü­fung der Mobil­ma­chungs­be­reit­schaft der NIB fand im Okto­ber 1977 unter dem Deck­na­men „Fixum-77“ statt, der noch drei wei­te­re in 1981, 1985 und 1988 folg­ten. Bei die­sen zwei­tä­gi­gen, unan­ge­kün­dig­ten Über­prü­fun­gen wur­de jeweils ein NIB 20 in Kriegs­stär­ke mobil­ge­macht, im Land­marsch in einen Bereit­stel­lungs­raum ver­legt und danach mit der Durch­füh­rung einer – mehr oder weni­ger simu­lier­ten – Instand­set­zung von Nach­rich­ten-Haupt­tras­sen in enger Zusam­men­ar­beit mit den regio­na­len bzw. ört­li­chen DP-Instand­set­zungs­kräf­ten der soge­nann­ten „Zivi­len Spe­zi­al­for­ma­tio­nen“ (ZSF) xix beauf­tragt, wobei das MfNV lan­ge an der nicht rea­li­sier­ba­ren For­de­rung nach einem selb­stän­di­gen NIB-Ein­satz fest­hielt, was aber auf­grund der unzu­rei­chen­den fach­li­chen Kom­pe­tenz des NIB-Per­so­nals und erst recht der feh­len­den tech­ni­schen Doku­men­ta­ti­on zu den Nach­rich­ten-Haupt­tras­sen 21 schei­tern muß­te. 

Inso­fern kam es erst­mals im Herbst 1986 zu der gemein­sa­men Übung „Tras­se-86“ der ZSF und einem NIB im DDR-Bezirk Dres­den zur Wie­der­her­stel­lung der Nach­rich­ten-Haupt­tras­se „Elbe“: Wei­te­re gemein­sa­me Übun­gen die­ser Art folg­ten 1987 und 1988 im Bereich der DP-Bezirks­di­rek­tio­nen Leip­zig und Cott­bus. Nach­dem man sich auch im MfNV von der Zweck­mä­ßig­keit die­ser gemein­sa­men Übun­gen über­zeugt hat­te, soll­te die für 1989 geplan­te Übung „Tras­se-89“ Bestand­teil der im Okto­ber 1989 vor­ge­se­he­nen gro­ßen NVA-Nach­rich­ten-Rah­men­übung „Elek­tro­nik-89“ wer­den, wel­che aber auf­grund der poli­ti­schen Ereig­nis­se nicht mehr statt­fand.
Nicht geübt wer­den konn­te aber auch bei die­sen gemein­sa­men Übun­gen mit den ZSF das „Einsplei­ßen“ der feld­mä­ßi­gen NVA-Nach­rich­ten­mit­tel (FFK-250 oder RiFu-Gerä­te R‑404) in die voll beschal­te­ten und in Betrieb befind­li­chen DP-Fern­ka­bel.  

Mit moder­ner Richt­funk­tech­nik im UHF-Fre­quenz­be­reich (R 404: 1,55 – 2 GHz) wur­den ab den 1970-er Jah­ren Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen auf ope­ra­ti­ver und ope­ra­tiv-stra­te­gi­scher Füh­rungs­ebe­ne sicher­ge­stellt: Eine „Linie“ konn­te aus 20 „Funk­fel­dern“ (bis zu je 50 km) bestehen und damit bis zu 1.000 km über­brü­cken. Die Anten­nen­spie­gel waren mit Hil­fe eines hydrau­li­schen 30-m-Stahl­git­ter­mas­tes, der auf einem spe­zi­el­len Mast­fahr­zeug „Sos­na M“ instal­liert war, in kür­zes­ter Zeit in die not­wen­di­ge Höhe zu heben.

UHF-Richt­funk­stel­le R 404 mitt­le­rer Kanal­zahl (46 Kanä­le), 
Bil­der: Bild­ta­fel 47

Zur Sicher­stel­lung der Draht­ver­bin­dun­gen auf ope­ra­ti­ver und ope­ra­tiv-stra­te­gi­scher Füh­rungs­ebe­ne kamen dar­über hin­aus ver­schie­de­ne Feld­fern­ka­bel (FFK 36, FFK 60, FFK 250) zum Ein­satz: Die zu errei­chen­de jewei­li­ge Sprech­reich­wei­te war abhän­gig von der zur Kanal­bil­dung ein­ge­setz­ten Über­tra­gungs­tech­nik. Aus­ge­legt wur­de das Feld­fern­ka­bel mit einem in der DDR ent­wi­ckel­ten und gebau­ten mecha­ni­sier­ten „Ver­le­ge­trakt“ (= Kabel­ver­le­ger).

NVA-Feld­fern­ka­bel­ver­le­ger,

Bild: Bild­ta­fel 47

Ab Ende 1969 kam es zum Auf­bau des flä­chen­de­cken­den, git­ter­för­mi­gen „Grund­net­zes des staat­li­chen Nach­rich­ten­we­sens“ (GSN), das mit sechs Nach­rich­ten-Haupt­tras­sen in Ost-West-Rich­tung und vier soge­nann­ten „Kabel­ro­cha­den“ in Nord-Süd-Rich­tung bis 1985 rea­li­siert wer­den soll­te, wobei an den Kreu­zungs­punk­ten die­ser Kabel­tras­sen unter­ir­di­sche, ver­bun­ker­te „Nach­rich­ten­kno­ten“ vor­ge­se­hen waren.
Das GSN ist jedoch nie fer­tig­ge­stellt wor­den, da in den 1980-er Jah­ren zuneh­men­de Rea­li­sie­rungs­pro­ble­me auf­tra­ten: Gro­ße Lücken in den Nach­rich­ten-Haupt­tras­sen, nur fünf voll­stän­dig betriebs­fer­ti­ge „Nach­rich­ten­kno­ten“ von mehr als 30 geplan­ten, eini­ge noch im Bau befind­li­che unter­ir­di­sche Über­tra­gungs­stel­len sowie zahl­rei­che in der Pla­nungs­pha­se ste­cken­de bzw. ste­cken­ge­blie­be­ne und noch nicht begon­ne­ne Vor­ha­ben bestimm­ten 1990 das GSN-Gesamt­bild. So waren zum Bei­spiel 1986 erst etwa 65 Pro­zent der Kabel­tras­sen und ca. 42 Pro­zent der sys­tem­be­stim­men­den Grund­netz­kno­ten fer­tig­ge­stellt. Den Anschluss der Bezirks- und Kreis­ebe­ne an das GSN plan­te man frü­hes­tens für die Jah­re 1993 bis 1995: Beson­ders die Kreis­ebe­ne der DDR konn­te im Kriegs­fall „feld­mä­ßig“ nicht aus­rei­chend ange­schlos­sen wer­den. 

Ende der 1970-er, Anfang der 1980-er Jah­re sah sich die Nach­rich­ten­trup­pe der NVA mit einer Ist-Per­so­nal­stär­ke von 10.000 — 15.000 trotz­dem in der Lage, auf der Grund­la­ge der „Anord­nung Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen Nr. 35 für die Stän­di­ge Gefechts­be­reit­schaft (SG)“ und der „Anord­nung Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen Nr. 36 – Magnet – für höhe­re Stu­fen der Gefechts­be­reit­schaft“ nach Über­füh­rung in die vor­be­rei­te­ten Bereit­schafts­stu­fen („BNF-Stu­fen“ 22), die gefor­der­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen bereits ohne Mobil­ma­chung nur mit dem „Soll-I-Per­so­nal“ (= Frie­dens­stär­ke) her­zu­stel­len und ohne Mobil­ma­chung begrenz­te Zeit, danach in vol­lem Umfan­ge ohne zeit­li­che Ein­schrän­kun­gen sowie unter allen Lage­be­din­gun­gen zu hal­ten und zu betrei­ben. Dies galt jedoch nur für die obers­ten Füh­rungs­ebe­nen und der „Ernst­fall“ kam bekannt­lich nicht.

Die nach­fol­gen­den 1980-er Jah­re waren gekenn­zeich­net durch den wei­te­ren Aus­bau der Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen der NVA als inte­grier­ter Bestand­teil des „Ein­heit­li­chen Nach­rich­ten­sys­tems der Ver­ein­ten Streit­kräf­te auf dem Kriegs­schau­platz“. Dabei bil­de­te die Erhö­hung der „Stand­haf­tig­keit“ (= Resi­li­enz“) der Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen einen abso­lu­ten Schwer­punkt. 
Letzt­end­lich konn­te die NVA-Nach­rich­ten­trup­pe mit Hil­fe auto­ma­ti­sier­ter Nach­rich­ten­zen­tra­len und ‑ver­bin­dungs­li­ni­en, die zu einem ein­heit­li­chen ope­ra­ti­ven Infor­ma­ti­ons­sys­tem mit fest­ste­hen­den Prin­zi­pi­en der Adres­sie­rung, Über­tra­gung und Ver­tei­lung von Nach­rich­ten ver­ei­nigt waren, zumin­dest bei Übun­gen den Anfor­de­run­gen der NVA- und WP-Trup­pen­füh­rung gerecht wer­den.

Am 1. Dezem­ber 1988 wur­de der „Chef Nach­rich­ten“ der NVA im MfNV Stell­ver­tre­ter des Chefs des NVA-Haupt­sta­bes und mit der Füh­rung der MfNV-Ver­wal­tun­gen „Nach­rich­ten“ (N) und „Auto­ma­ti­sier­te Trup­pen­füh­rung“ (AT) sowie der MfNV-Abtei­lung „Funk­elek­tro­ni­scher Kampf“ (FEK) beauf­tragt.
Zu die­sem Zeit­punkt zähl­ten zu den Nach­rich­ten- und Flug­si­che­rungs­trup­pen der NVA u.a. für den Füh­rungs- und Ver­bin­dungs­dienst:

  • 2. Nach­rich­ten-Bri­ga­de;
  • neun Nach­rich­ten-Regi­men­ter (RFuR‑2 23, NIR‑2, NR-14 24, NR-18 25, NR‑3, NR‑5, LBR‑3 26, LBR‑5 26 ‚HNZ 27);
  • sie­ben Nach­rich­ten-Batail­lo­ne der NVA-Land­streit­kräf­te (NB‑1, NB‑4, NB‑7, NB‑8, NB‑9, NB-11, NB-19);
  • neun Nach­rich­ten- und Flug­si­che­rungs-Batail­lo­ne der NVA-Luft­streit­kräf­te (NFB‑1, NFB‑2, NFB‑3, NFB‑8, NFB‑9, NFB-15, NFB-25, NFB-37, NFB-77);
  • 20 selb­stän­di­ge Nach­rich­ten­kom­pa­nien, u.a. die geka­der­ten Nach­rich­ten­kom­pa­nien der NVA-Wehr­be­zirks­kom­man­dos;
  • Zen­tral­stel­le für Nach­rich­ten­net­ze;
  • Zen­tral­stel­le für Schal­tung und Betrieb mit 15 Schalt- und Betriebs­zen­tra­len (SBZ) im Son­der­netz 1(„S1“) 28;
  • Haupt-Richt­funk­zen­tra­le.

Stä­be und Trup­pen­tei­le der NVA-Nach­rich­ten- und Flug­si­che­rungs­trup­pen (Stand: 01.12.1988),
Bild: Bild­ta­fel 47

Für den „Funk­elek­tro­ni­schen Kampf“ (= Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung) waren vor­han­den 29:

  • zwei Batail­lo­ne „Funk­elek­tro­ni­scher Kampf“ (BFEK‑3 und BFEK‑5) 30  der NVA-Mili­tär­be­zir­ke III (Leip­zig) und V (Neu­bran­den­burg);
  • Funk- und Funk­tech­ni­sches Stör­ba­tail­lon 18 (FuFuTSB-18) der NVA-Volks­ma­ri­ne in Bad Sül­ze; 
  • zwei Funk­tech­ni­sche Stör­kom­pa­nien (FuTSK-31 und FuTSK-33) der bei­den NVA-Luft­ver­tei­di­gungs­di­vi­sio­nen der NVA-Luft­streit­kräf­te;
  • Kom­pa­nie „Funk­elek­tro­ni­scher Kampf“ 11 der 11. MotSchtzDiv, Hal­le;
  • Funk­elek­tro­ni­sche Kon­troll­zen­tra­le 2 (FEKoZ‑2) in Forst.

Stabs­stel­len und Trup­pen­tei­le des „Funk­elek­tro­ni­schen Kamp­fes“ der NVA (Stand: 01.12.1988),
Bild: Bild­ta­fel 48

Mobi­le Fun­ker­fas­sungs­zen­tra­le und mobi­ler HF-Adcock­pei­ler des Funk-Fern­auf­klä­rungs-Regi­ment (FuAR‑2) bzw. des Zen­tra­len Funk­diens­tes (1986),
Bil­der: Bild­ta­fel 48 

1989 hat dann die „Fried­li­che Revo­lu­ti­on“ in der DDR den Weg zu frei­en Wah­len berei­tet: Das Ergeb­nis führ­te direkt zur deut­schen Ein­heit. Ab dem 7. Juni 1990 wur­den des­halb alle Maß­nah­men und Akti­vi­tä­ten des „Funk­elek­tro­ni­schen Kamp­fes“ durch NVA-Nach­rich­ten­trup­pen gegen die Bun­des­wehr sowie die NATO-Streit­kräf­te ein­ge­stellt. Ab dem 1. August 1990 erfolg­te dann unter Ein­stel­lung aller Maß­nah­men sowie Akti­vi­tä­ten der Funk- und Funk­tech­ni­schen Auf­klä­rung die Aus­glie­de­rung der Funk- und funk­tech­ni­schen Auf­klä­rungs­kräf­te der Land­streit­kräf­te aus dem „Dienst­ha­ben­den Sys­tem“ 31 und schließ­lich die Her­aus­lö­sung der DDR aus dem War­schau­er Pakt am 24. Sep­tem­ber 1990. Die Auf­lö­sung der NVA am Vor­tag der deut­schen Ein­heit, dem 3. Okto­ber 1990 war auch das Ende der Nach­rich­ten- und Flug­si­che­rungs­trup­pen der NVA. Vie­le ihrer Sol­da­ten, Sol­da­tin­nen und Zivil­be­schäf­tig­ten wur­den nun ein Teil der Bun­des­wehr


Quel­len:

Tafel 44 — 48 der Bild­ta­fel­aus­stel­lung “Fern­mel­de­trup­pen – Ges­tern und heu­te“

Wei­te­re Quel­len und zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma:

  1. Kam­pe, Hans-Georg: Aus der Geschich­te der Nach­rich­ten­trup­pen der Natio­na­len Volks­ar­mee, in: Tele­gra­phen-/ Nach­rich­ten-/ Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 185 ff.
  2. N.N.: Geschicht­li­che Zeit­ta­fel über die Ent­wick­lung der Nach­rich­ten­trup­pe 1945 — 1990, in: Tele­gra­phen-/Nach­rich­ten-/Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 249 ff.
  3. Kam­pe, Hans-Georg: Fern­mel­de­trup­pe und Mili­tär – Die Geschich­te der Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res, Teil „Nach­rich­ten­trup­pe der NVA 1952 — 1990 / Ent­ste­hung und Ende der Nach­rich­ten­trup­pe der Natio­na­len Volks­ar­mee“
  4. Kam­pe, Hans-Georg: Die Nach­rich­ten-Instand­set­zungs­trup­pen der NVA – Ent­ste­hung, Auf­trag und Ein­satz; Bei­la­ge zur F‑Flagge 1–2004
  5. Kam­pe, Joa­chim: Richt­funk­ach­se Nord-Süd – eine Alter­na­ti­ve zu den Rocha­den im GSN unter Nach­rich­ten­net­ze der NVA
  6. Bisch­off, Man­fred: Die Funk- und Funk­tech­ni­sche Auf­klä­rung (FuFu­TAkl) der NVA
  7. Wei­ße, Gün­ther K.: Gehei­me Funk­auf­klä­rung in Deutsch­land, Motor­buch-Ver­lag – 1. Auf­la­ge 2005
  8. Bröckermann,Heiner: Lan­des­ver­tei­di­gung und Mili­ta­ri­sie­rung – Mili­tär und Sicher­heits­po­li­tik in der Ära Hon­ecker (1971–1989), Ber­lin 2011 (= Mili­tär­ge­schich­te der DDR, Band 20)   

Fuß­no­ten:

1 Das dem „Chef Nach­rich­ten“ des MfNV direkt unter­stell­te Nach­rich­ten­re­gi­ment 2 wur­de am 1. Novem­ber 1982 zur 2. Nach­rich­ten-Bri­ga­de erwei­tert.
2 Die 6. MotSchtzDiv in Prenz­lau wur­de bereits 1958 auf­ge­löst und in drei Aus­bil­dungs­re­gi­men­ter umge­glie­dert, die im Kriegs­fall zu drei Mobil­ma­chungs­di­vi­sio­nen auf­wach­sen soll­ten.
3 sie­he Post 17 „Tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lung der Nach­rich­ten­trup­pe sowie Feld­ka­bel­bau und Fern­sprech­aus­rüs­tung“: MEK 8 = Mehr­fach-Einkanal-Sys­tem mit acht Fern­sprech-Kanä­len für Frei-/“Drehkreuz“-Leitungen
4 R = „Radio“ (russ.) = Funk­ge­rät
5 In Rade­berg durch die sowje­ti­sche Fir­ma „Pri­bor“ ent­wi­ckel­tes sowje­ti­sches 12-Kanal-Richt­funk­ge­rät
6 RFT = Rund­funk- und Fern­mel­de-Tech­nik; „Bautz­e­ner RFT-Werk“ = VEB Fern­mel­de­werk Baut­zen
7 Rafe­na = Radeber­ger Fernseh- und Nachrich­ten­tech­nik; „Rafe­na-Sach­sen­werk“ = VEB RAFE­NA-Wer­ke Rade­berg
8 DMG = Dezimeter-Gerät; DMG 5 = Richt­funk­ge­rät (502 ‑544 MHz) der deut­schen Luft­waf­fe im 2. Welt­krieg; Micha­el-Gerät = Deck­na­me für DMG 5
9 mit einer Per­so­nal­stär­ke von ins­ge­samt ca. 1.500 („Soll-II“ = Kriegs­stär­ke)
10 Nach Auf­lö­sung des NIR‑2 im Som­mer 1990 gin­gen die Kaser­ne und die Woh­nun­gen der NIT in Oschatz auf die Deut­sche Bun­des­post über, wel­che die Kaser­ne sofort als Fern­mel­de­zeug­amt und Aus­bil­dungs­ein­rich­tung wei­ter nutz­te.
11 neun ab 1981 nach Auf­tei­lung der Nach­rBtrbKp in eine FFKb-Bau-Kp und eine RiFu-Kp
12 davon 8 — 10 mit Kabel­bau und ‑mon­ta­ge
13 In den 1980-er Jah­ren wur­den die NIT immer mehr zur „Feu­er­wehr“ der DP, um – vor allem durch Aus­rüs­tungs­schwie­rig­kei­ten ver­ur­sach­te – Plan- und Ter­min­rück­stän­de der DP auf­zu­ar­bei­ten.
14 in der Mas­se Maschi­nen­pis­to­len
15 Nicht sel­ten wur­den Bau­vor­ha­ben die­ser Art – um den eige­nen Auf­wand gering zu hal­ten – von den DP-Fern­mel­de­bau­äm­tern „groß­zü­gig“ den Sol­da­ten des NIR‑2 über­las­sen. Ein beson­ders typi­sches Bei­spiel dafür war 1976 der Bau einer fast 50 km lan­gen Kabel­tras­se durch stark fel­si­gen Unter­grund im DDR-Bezirk Dres­den, wobei z.T. auch Spreng­mit­tel ein­ge­setzt wer­den muß­ten.
16 Dem stan­den im Zeit­raum 1981 — 1985 der Bau von ca. 408 km Kabel, ca. 126.000 Stun­den Kabel­mon­ta­ge und ca. 210.000 Stun­den Anla­gen­mon­ta­ge gegen­über, so daß für den Zeit­raum 1974 — 1989 vom Bau von ca. 1.000 km Kabel sowie von ca. 250.000 Stun­den Kabel­mon­ta­ge und ca. 500.000 Stun­den Anla­gen­mon­ta­ge aus­ge­gan­gen wer­den kann – eine nicht unbe­trächt­li­che Erwei­te­rung des DDR-Nach­rich­ten­net­zes und ein beträcht­li­cher Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten in der DDR, obwohl auch noch 1989 ledig­lich ca. 17% aller DDR-Haus­hal­te mit einem Tele­fon­an­schluß aus­ge­stat­tet waren. Zumin­dest der finan­zi­el­le Auf­wand für die NIT stand also in kei­nem ver­nünf­ti­gen Ver­hält­nis zu ihrem erreich­ten Nut­zen.
17 Kabel­mon­ta­ge war in der Regel immer nur zur Unter­stüt­zung der DP-Bau­äm­ter und unter direk­ter Anlei­tung von zivi­len Kabel­mon­teu­ren mög­lich.
18 Die schon in den 1970-er Jah­ren erho­be­ne und danach mehr­mals wie­der­hol­te MfNV-For­de­rung nach selb­stän­di­ger NIT-Mon­ta­ge von Koaxi­al­ka­beln ver­kann­te die Rea­li­tä­ten, weil selbst das DP-Per­so­nal hier­für spe­zi­el­le Lehr­gän­ge besu­chen muß­te – um so abstru­ser waren die MfNV-Vor­stel­lun­gen einer NIT-Mon­ta­ge von Licht­wel­len­lei­ter­ka­beln.
19 soge­nann­te „Zivi­le Spe­zi­al­for­ma­tio­nen“ (ZSF), d.h. seit den 1980-er Jah­ren mobil­ma­chungs­mä­ßig ein­ge­plan­te und vor­be­rei­te­te, mit dem MfNV abge­stimm­te Bau‑, Betriebs- und Instand­set­zungs­kräf­te der DP
20 Eine gleich­zei­ti­ge Mobil­ma­chung aller drei NIB wäre in den dafür fest­ge­leg­ten zwei Tagen auch gar nicht mög­lich gewe­sen und ist des­halb auch nie durch­ge­führt wor­den.
21 u.a. Kabel-Lage­plä­ne, „Plan­zeu­ge“ und Beschal­tungs­un­ter­la­gen, die mit lau­fen­den Aktua­li­sie­run­gen nur bei den DP-Betriebs­äm­tern und ‑Bezirks­di­rek­tio­nen vor­la­gen
22 BNF = Bereit­schafts­stu­fen Nachrichten/Flug­si­che­rung
23 RFuR‑2 = Richtfunk-Regi­ment 2 aus­ge­rüs­tet mit R‑404 für Her­stel­lung und Betrieb der „Richt­funk­ach­se Nord-Süd“ von der Ost­see­küs­te bis zum Erz­ge­bir­ge mit bis zu 48 Kanä­len als mobi­le Alter­na­ti­ve zu den orts­fes­ten GSN-„Kabelrochaden“
24 zur Unter­stüt­zung des Kom­man­dos Luftstreitkräfte/Luftverteidigung und des­sen zen­tra­len Gefechts­stan­des
25 NVA-Volks­ma­ri­ne
26 LBR = Leitungsbau-Regi­ment
27 HNZ = Haupt-Nach­rich­tenzentra­le (in Straus­berg)
28 „Inte­grier­tes Stabs­netz der Par­tei- und Staats­füh­rung der DDR und der bewaff­ne­ten Orga­ne“: Selbst­wähl-Fern­sprech­netz sowie zur Fern­schreib- und Daten­über­tra­gung. Die Lei­tungs­we­ge zwi­schen den Haupt‑, Kno­ten- und Ver­mitt­lungs­stel­len des Net­zes wur­den bei der DP der DDR ange­mie­tet sowie aus dem Grund­netz des Staat­li­chen Nach­rich­ten­we­sens (GSN) der DDR bereit­ge­stellt.
29 Das Funk-Fern­auf­klä­rungs-Regi­ment (FuAR‑2, ab 1988/89 Zen­tra­ler Funk­dienst (ZFD) in Des­sau, des­sen Ein­satz in der Regel aus sei­ner dor­ti­gen orts­fes­ten Basis (Erfas­sungs- und Aus­wer­te­zen­tra­le) mit Schwer­punk­ten der Nach­rich­ten­auf­klä­rung im HF-Bereich sowie von Richt­funk- und Satel­li­ten­ver­bin­dun­gen erfolg­te, aber des­sen Aus­rüs­tung auch den mobi­len Ein­satz aller Kapa­zi­tä­ten ermög­lich­te), die zwei Funk- und funk­tech­ni­schen Auf­klä­rungs­ba­tail­lo­ne (FuFuTAB‑5 und FuFuTAB‑3) der NVA-Mili­tär­be­zir­ke V (Neu­bran­den­burg) und III (Leip­zig), der Funk­dienst 18 (FD-18; in Batail­lons­stär­ke) der NVA-Volks­ma­ri­ne sowie die Funk- und Funk­tech­ni­schen Auf­klä­rungs­kom­pa­nien in den Auf­klä­rungs­ba­tail­lo­nen der sechs NVA-Divi­sio­nen sowie des NVA-Aus­bil­dungs­zen­trums 19 unter­stan­den nicht der MfNV-Abtei­lung „Funk­elek­tro­ni­scher Kampf“ (FEK), son­dern der MfNV-Abteilung„Funk- und funk­tech­ni­sche Auf­klä­rung“ in der MfNV-Ver­wal­tung „Trup­pen­auf­klä­rung“.
Die grenz­na­hen Erfas­sungs­stel­len des FuAR‑2/ZFD in Oebis­fel­de unmit­tel­bar an der Lan­des­gren­ze zu Nie­der­sach­sen und in Pferdsdorf/Rhön waren schon ab Dezem­ber 1953 von der Abtei­lung „R“ (= „Radio-Auf­klä­rung“) der KVP-Ver­wal­tung „Auf­klä­rung“ ein­ge­rich­tet und betrie­ben wor­den, um den HF- und VHF-Funk­ver­kehr der dama­li­gen west­li­chen Besat­zungs­streit­kräf­te, des Bun­des­grenz­schut­zes und der west­deut­schen Poli­zei in Grenz­nä­he zu erfas­sen. 1954 gelang es dabei die­sen bei­den grenz­na­hen Erfas­sungs­stel­len das Sprech­funk-Ver­schleie­rungs­ver­fah­ren der bri­ti­schen und ame­ri­ka­ni­schen Grenz­über­wa­chungs­kräf­te zu ent­schlei­ern sowie über einen län­ge­ren Zeit­raum mit­zu­le­sen. Auch in 1954 wur­de die Funk­peil-Kom­pa­nie der KVP in Des­sau auf­ge­stellt, aus der 1961 das Funk­tech­ni­sche Auf­klä­rungs­ba­tail­lon 21 (FuAB-21) her­vor­ging, das dann 1963 in FuAR‑2 umge­glie­dert und ab 1988/89 in ZFD umbe­nannt wur­de.  
30 Die­se hat­ten schwer­punkt­mä­ßig in den Inter­es­sen­be­rei­chen der NVA-Mili­tär­be­zir­ke „Funk­ge­gen­wir­kung“ (= Elek­tro­ni­sche Gegen­maß­nah­men) und in die­sem Zusam­men­hang aber auch Funk­auf­klä­rung zur Über­wa­chung von deren Wir­kung durch­zu­füh­ren.
31 Das Dienst­ha­ben­de Sys­tem (DHS) der Luft­ver­tei­di­gung der DDR war ein in den War­schau­er Pakt inte­grier­tes Alarm- und Bereit­schafts­sys­tem von Ein­hei­ten und Ver­bän­den der Luft­ver­tei­di­gung. Aus den NVA-Land­streit­kräf­ten waren die Funk- und funk­tech­ni­schen Auf­klä­rungs­ba­tail­lo­ne der bei­den NVA-Mili­tär­be­zir­ke sowie teil­wei­se sowie zeit­wei­lig die Funk- und Funk­tech­ni­schen Auf­klä­rungs­kom­pa­nien der NVA-Divi­sio­nen in das DHS ein­ge­bun­den.