Tafel 52, 58 und 63 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute”

Nach der Vor­stel­lung der Bild­ta­feln zur Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res in der Bun­des­wehr nach dem Ende des Kal­ten Krie­ges ab 1990 und zu den Füh­rungs­un­ter­stüt­zungs­kräf­ten der Streit­kräf­te­ba­sis ab 2002 wird die Serie zu o.a. Bild­ta­fel­aus­stel­lung mit Anmer­kun­gen zu den Bild­ta­feln zur Fern­mel­de­trup­pe Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung (Elo­Ka) des Hee­res (1957 — 2002) und zu den Elo­Ka-Kräf­ten in der Streit­kräf­te­ba­sis ab 2002 fort­ge­setzt.  

Oberst a.D. Peter Uffel­mann

Nach zwei mit Unter­stüt­zung des Bun­des­nach­rich­ten­diensts (BND) und der (Bw-)Dienststelle für Fern­mel­de­auf­klä­rung und Schlüs­sel­we­sen1 Ende Novem­ber 1956 bis Ende Janu­ar 1957 und von Anfang Mai bis Ende Juni 1957 an der Fern­mel­de­schu­le des Hee­res in Sont­ho­fen durch­ge­führ­ten Ein­wei­sungs­lehr­gän­gen für ehe­ma­li­ge „H(orch)-Funker“ bzw. ehe­ma­li­ges FmAuf­kl-Per­so­nal der Wehr­macht wur­den zur Funk­fern­auf­klä­rung als ers­te Trup­pen­tei­le der Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka ab Anfang Juni bzw. Juli 1957 die 6./FmBtl 211 sowie FmAuf­klBtl 225 (mit jeweils einer Stabs- und Versorgungs‑, Aus­wer­te- sowie Funk­fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nie) in Ber­gisch-Glad­bach auf­ge­stellt und dem III. (GE) Korps unter­stellt – ursprüng­lich war eine Unter­stel­lung auf Hee­res­ebe­ne geplant gewe­sen.
Die 6./FmBtl 211 war ursprüng­lich als Vor­aus­per­so­nal für FmAuf­klBtl 225, ab Ende Juni als Funk­na­h­auf­klä­rungs­kom­pa­nie für I. Korps vor­ge­se­hen, wur­de dann aber in FmBtl 225 inte­griert bzw. zur Auf­stel­lung von Fm-(Nahaufklärungs-)Btl 220 her­an­ge­zo­gen – sie­he unten.
Sowohl die 6./FmBtl 211, als auch FmBtl 225 wur­den zunächst mit Wehr­machts-Funk­horch- bzw. ‑Kurz­wel­len­emp­fän­gern (sie­he Bil­der rechts), ver­mut­lich über den BND bereit­ge­stell­ten US-Funk­emp­fän­gern GRR‑5 (= Ground Radio Recei­ver; 1,5 — 18 MHz) und han­des­üb­li­chen Funk­emp­fän­gern­der US-Fa. Hammar­lund (z.B. HQ-150, 540 kHz — 31 MHz) aus­ge­stat­tet, da sich kei­ner der NATO-Alli­ier­ten auf­grund der natio­na­len Sen­si­ti­vi­tät von Funk­auf­klä­rung zu direk­ter Mate­ri­al- und Aus­bil­dungs­un­ter­stüt­zung bereit­fand.

1957 von FmAuf­klBtl 225 genutz­te Funk­emp­fän­ger:

Funk­horch­emp­fän­ger „Ber­ta“ (875 — 3750 kHz)
Funk­horch­emp­fän­ger „Cäsar“ (3,75 — 25,8 MHz)
Kurz­wel­len­emp­fän­ger „Anton“ (0,98 — 10,2 MHz)
Kurz­wel­len­emp­fän­ger
„E 52 Köln“  (1,5 — 25 MHz)
US-Funk­emp­fän­ger GRR‑5
(1,5 — 18 MHz)
Han­des­üb­li­cher Funk­emp­fän­ger HQ-150
(540 kHz — 31 MHz) der US-Fa. Hammar­lund 

Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 68 bzw. Bild­ta­fel 52, https://usradioguy.com/an-grr-5-the-angry‑5/ und Quel­le 26, Sei­te 51   

Auch der BND hat­te zunächst Kon­kur­renz bei der Funk­fern­auf­klä­rung befürch­tet, unter­stütz­te aber dann nach bes­ten Kräf­ten und unei­gen­nüt­zig mit FmAuf­kl-Emp­fän­gern sowie bei der Aus­bil­dung (sie­he oben) bzw. Ein­ar­bei­tung von Erfas­sern und Aus­wer­tern durch Über­las­sung von Grund­la­gen­ma­te­ri­al sowie Ver­mitt­lung der seit 1948 gewon­ne­nen Erfah­run­gen ins­be­son­de­re bei der Auf­klä­rung von HF-Tast- und ‑Schreib­funk­ver­bin­dun­gen der sowje­ti­schen Land­streit­kräf­te.
Schon Ende Juli 1957 konn­te so in Ber­gisch-Glad­bach eine behelfs­mä­ßi­ge HF-Funk­emp­fangs­stel­le ein­ge­rich­tet wer­den, die einen ers­ten Such- und Auf­nah­me­be­trieb von HF-Funk­ver­kehr der sowje­ti­schen Land­streit­kräf­te in der dama­li­gen DDR ermög­lich­te.

Blick in die behelfs­mä­ßi­ge HF-Funk­emp­fangs­stel­le von FmAuf­klBtl 225 in Ber­gisch-Glad­bach, 1957 – HF-Funk­emp­fang mit dem Wehr­machts-Kurz­wel­len­emp­fän­ger „Anton“ (0,98 — 10,2 MHz), 
Bil­der: Bild­ta­fel 52 bzw. Quel­le 2, Sei­te 35

Die Gesamt­per­so­nal­stär­ke der FmTr Elo­ka in die­ser Auf­bau­pha­se betrug etwa 700.
Über die zunächst genutz­ten Wehr­machts-Funk­horch- bzw. ‑Kurz­wel­len­emp­fän­ger und US-Funk­emp­fän­ger hin­aus, die jedoch nur in sehr klei­ner Anzahl ver­füg­bar waren und deren Instand­set­zung auf­grund kaum ver­füg­ba­rer Ersatz­tei­le schwie­rig war, wur­den des­halb ab 1957 jeweils eini­ge geeig­net erschei­nen­de han­dels­üb­li­che HF- und VHF-Funk­emp­fän­ger aus deut­scher Pro­duk­ti­on (u.a. EK 07 und ESM 180 von Fa. R&S; sie­he unten) beschafft, um den Erst­be­darf zu decken und um die tat­säch­li­che Eig­nung die­ser Gerä­te für die Funk­auf­klä­rung zu tes­ten sowie dann eine Aus­wahl für wei­te­re Beschaf­fun­gen zu tref­fen. 

Zur Schreib­fun­ker­fas­sung wur­de bereits 1958 ergän­zend zum EK 07 das Fern­schreib­tast­ge­rät NZ 07 beschafft, wel­ches das ana­lo­ge Schreib­funk­si­gnal in digi­ta­le „Strom­schrit­te“ demo­du­lie­ren konn­te, wodurch sowohl F1B-Sen­dun­gen (fre­quenz­mo­du­lier­te Fern­schreib­te­le­gra­fie durch umge­tas­te­ten Trä­ger), als auch F7B-Sen­dun­gen (fre­quenz­mo­du­lier­te Zwei­ka­nal-Tele­gra­fie) erfasst wer­den konn­ten, bei denen in etli­chen sowje­ti­schen Funk­net­zen neben dem Schreib­funk- par­al­lel auch ein Tast­funk-Kanal genutzt wur­de. Zum Aus­druck der sowje­ti­schen Schreib­funk­sen­dun­gen nach dem Syn­chron­ver­fah­ren wur­den zunächst umge­bau­te alte Lorenz-Strei­fen­schrei­ber T 36 der Deut­schen Bun­des­post, ab Mit­te der 1960-er Jah­re modi­fi­zier­te Sie­mens-Druck- und Loch­strei­fen­schrei­ber T 68 d spe­zi­al sowie US-Tele­ty­pe-Blatt­schrei­ber T 28 genutzt.    

Schreib­funk­tast­ge­rät NZ 07,

Bild: Quel­le 4, Sei­te 91

Der nach­fol­gen­de Zeit­ab­schnitt von Anfang 1959 bis etwa 1970 — die soge­nann­te 1. Kon­so­li­die­rungs­pha­se, der von dem “Hee­res­mo­dell 2″ mit Ein­füh­rung der Bri­ga­de­glie­de­rung im Feld­heer bestimmt wur­de, brach­te für die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka zunächst Mit­te März 1959 die Umbe­nen­nung des FmAuf­klBtl 225 in FmBtl 51
Da kei­ne Wehr­machts-Funk­peil­emp­fän­ger ver­füg­bar waren bzw. gemacht wer­den konn­ten, konn­te im Rah­men der Erpro­bung der lie­fer­ba­ren han­dels­üb­li­chen HF-Peil­emp­fän­ger PST 396 von Fa. Tele­fun­ken (sie­he unten) und SFP 430 K von Fa. Plath erst 1959 ein „Haus­pei­ler“ (= HF-Peil­stel­le in der Nähe der HF-Funk­emp­fangs­stel­le/-zen­tra­le) in Ber­gisch-Glad­bach ein­ge­rich­tet wer­den. Ab etwa 1960 begann dort auch die stän­di­ge HF-Schreib­fun­ker­fas­sung mit­tels einer pro­vi­so­ri­schen Emp­fangs­stel­le hier­für sowie der Auf­bau einer ers­ten orts­fes­ten HF-Peil­ba­sis mit einer wei­te­ren Peil­stel­le in Köln-Ost­heim ab April 1960.

HF-Peil­stel­le mit 6‑Mast-Adcock­an­ten­ne und Peil­hüt­te, 

Bild: Quel­le 16, Sei­te 48

Ab Juli 1960 erfolg­te zudem ein Unter­stel­lungs­wech­sel von III. (GE) Korps zu Fm-Stab 60 (sie­he unten) und im Sep­tem­ber 1965 folg­te im Zusam­men­hang mit der dama­li­gen NATO-Ver­tei­di­gungs­pla­nung erst an Weser bzw. Rhein die Ver­le­gung nach Daun in der Eifel.

Nach Glie­de­rung und (Kfz-)Ausstattung war FmBtl 51 zunächst auch für den voll­be­weg­li­chen Ein­satz vor­ge­se­hen: Tat­säch­lich wur­de die­ser jedoch nie geübt, denn ins­be­son­de­re die Rüst­sät­ze für die FmAuf­kl-Trupps wur­den erst ein­ge­führt, als zwi­schen­zeit­lich ent­schie­den wor­den war, das Batail­lon nur noch „teil­be­weg­lich“ aus­zu­stat­ten, was dann aber 1969 auch noch auf­ge­ge­ben wur­de. Inso­fern wur­de Anfang der 1960-er Jah­re nur Ver­la­dung und Trans­port von FmAuf­kl-Gerät ein­zel­ner FmAuf­kl-Trupps – z.B. im Zusam­men­hang mit der Erkun­dung und län­ger­fris­ti­gen Erpro­bung von orts­fes­ten Peil­stel­len durch­ge­führt – „vor Ort“ wur­den dann z.B. die Peil­an­la­gen in orts­fes­ten „Peil­hüt­ten“ ein­ge­rüs­tet und betrie­ben.

Des Wei­te­ren wur­de die Fern­mel­de­trup­pe Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung durch Auf­stel­lung von Fm-Stab 60 sowie von Fm-/El­o­Auf­klBtl auf Korp­s­ebe­ne, von wei­te­ren orts­fes­ten HF-Peil­stel­len für FmBtl 51 und einer Fm-/Elo-Aus­bil­dungs­or­ga­ni­sa­ti­on beträcht­lich aus­ge­baut:

  • Fm-(Nahaufklärungs-)Btl 220 ab April 1959 in Ber­gisch-Glad­bach mit einer Soll­stär­ke von zunächst nur 14/65/201//280 (Ist-Stär­ke: 152) unter Her­an­zie­hung von Tei­len und Auf­lö­sung der 6./FmBtl 211 (sie­he oben), Anfang August 1959 Ver­le­gung nach Ans­bach bzw. Kat­ter­bach (3.Kp), Inbe­trieb­nah­me einer HF-Funk­emp­fangs­stel­le bis Ende August 1959, ers­ter grenz­na­her Ein­satz („Übung CARFAX III“) mit vier Fm-/El­o­Auf­kl-Trupps im September/Oktober 1959 in Bar­we­del nörd­lich von Wolfs­burg gegen­über dem sowje­ti­schen Trup­pen­übungs­platz „Letz­lin­ger Hei­de“ in der DDR, im Früh­jahr 1960 Ein­satz stär­ke­rer ver­le­ge­fä­hi­ger Kräf­te am Gro­ßen Korn­berg (Fich­tel­ge­bir­ge; sie­he unten), Umbe­nen­nung in FmBtl 220 ab Juli 1960  und im Herbst 1960 zwei­mo­na­ti­ger grenz­na­her Ein­satz („Übung JANUS REX I“) mit 183 Sol­da­ten im Groß­raum um Lüchow, nach Betrieb von ein­zel­nen HF-Peil­stel­len mit dem Tele­fun­ken-Gehör-Mini­mum­pei­ler Tele­gon III (1960 — 1962; Ver­suchs­mus­ter) sowie Pro­to­ty­pen des ab 1961 neu zulau­fen­den Plath-Sicht­funk­pei­lers SFP 500 in Ber­gen (1961), Diep­holz (1962/63) und Pocking bzw. Chiem­see (1963; Mit­nut­zung der BND-Peil­stel­le) ab 1964 Ein­rich­tung und Betrieb einer Batail­lons-HF-Peil­ba­sis (Diep­holz – Lin­ter (bei Lim­burg) – Ans­bach-Kat­ter­bach – Chiem­see) 
Tele­fun­ken-Gehör-Mini­mum­pei­ler 
Tele­gon III
(258 — 538 kHz/1,6 — 4,2 MHz)
Plath-Sicht­funk­pei­ler SFP 500
(240 — 535 kHz/1,5 — 3,2 MHz),
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 99 und 101
  • im Zusam­men­hang mit der Kuba-Kri­se (Mit­te — Ende Okto­ber 1962) grenz­na­he Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­sät­ze mit zeit­wei­se bis zu 100 Sol­da­ten auf dem Gro­ßen Korn­berg (hier: Schwer­punkt) und Schnee­berg im Fich­tel­ge­bir­ge süd­lich von Hof/Saale sowie auf dem Dachs­rie­gel im Baye­ri­schen Wald west­lich Furth im Wald, voll ein­satz­be­reit mit St/VersKp, HF-Horch-Kp und VHF-SprFu-/Be­obKp sowie einer Per­so­nal­stär­ke von 22/305/345//672 ab Mai 1963, Ver­le­gung nach Donau­wörth ab Mit­te August 1968;

Ein­satz der Fm-/Elo-Auf­klä­rungs­trupps des FmBtl 220 auf dem Gro­ßen Korn­berg ab Mit­te Sep­tem­ber 1962

Bild: Quel­le 17, Sei­te 53 

  • Fm-(Nahaufklärungs-)Btl 120 ab August 1959 in Rotenburg/Wümme, das aber zunächst auf­grund nur sehr begrenzt ver­füg­ba­rer Infra­struk­tur ledig­lich aus einer „gemisch­ten“ Kom­pa­nie mit einer Per­so­nal­stär­ke von ca. 120 – davon aller­dings Fach­per­so­nal nur 12 (!)  – bestand, in 1960 zunächst nur im Tages­dienst Inbe­trieb­nah­me einer HF-Funk­emp­fangs­stel­le (Funk­emp­fän­ger EK 07 von Fa. R&S, E 309 von Fa. Sie­mens und RA 17L von Fa. Racal) und eines „Haus­pei­lers“ mit Tele­gon III auf dem Roten­bur­ger Flug­feld.
    Ab Juli 1960 Auf­stel­lung einer zwei­ten und ab Juli 1961 einer drit­ten Kom­pa­nie – im November/Dezember 1960 erst­mals vier­wö­chi­ger lehr­gangs­mä­ßi­ger „Ein­satz“ der Horch­funker bei FmBtl 220 auf dem Hohen Meiß­ner (sie­he unten), im Früh­jahr 1961 ers­te Erkun­dung des Thurau­er Bergs im Wend­land süd­ost­wärts von Lüchow/Dannenberg hin­sicht­lich Eig­nung als FmAuf­kl-Auf­bau­platz, im Juli/August erst­mals eige­ne grenz­na­he Fm-/Aufkl-Ein­sät­ze auf dem Hohen Meiß­ner (sie­he unten) und Ende August bis Mit­te Novem­ber – unter­stützt von FmBtl 220 mit bis zu 164 Sol­da­ten („Übung JANUS REX II“) – auf dem Thurau­er Berg und im Raum um Bar­we­del, im Zusam­men­hang mit der Kuba-Kri­se (Mit­te – Ende Okto­ber 1962) grenz­na­her Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­satz von August bis Novem­ber 1962 mit dem gesam­ten (!) Batail­lon, nach dem ein­zel­ne Trupps an vier grenz­na­hen Auf­bau­plät­zen in zeit­wei­lig errich­te­ten Feld­häu­sern ver­blie­ben – voll ein­satz­be­reit ab Novem­ber 1962 und ab Mit­te 1963 Dau­er­ein­satz in einer batail­lons­ei­ge­nen HF-Peil­ba­sis Rends­burg (1964 nach Neu­müns­ter-Boo­stedt und 1966 nach Husum ver­legt) – Damme/Steinfeld (am Düm­mer; 1963 nach Diep­holz ver­legt) – Fritz­lar (1967 auf­ge­löst) sowie der HF-/VHF-FuAuf­kl- und „Beob“- bzw. Elo­Auf­klTrp im Raum des soge­nann­ten „Dan­nen­ber­ger Zip­fels“ an der inner­deut­schen Gren­ze gegen­über den sowje­ti­schen Trup­pen­übungs­plät­zen im Nor­den der DDR, auf denen die Groß­ver­bän­de der „Grup­pe Sowje­ti­scher Trup­pen in Deutsch­land“ (GSTD) ihre Manö­ver durch­führ­ten;
Funk­emp­fän­ger EK 07 
(0,5 — 30,1 MHz)
von Fa. R&S
E 309 
(255 — 525 kHz/1,5 — 30 MHz) von Fa. Sie­mens
RA 17L
(980 kHz — 30 MHz)
von Fa. Racal,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 69
  • Fm-Stab 602 – zur Koor­di­nie­rung der Fm-/Elo-Auf­klä­rung durch die inzwi­schen drei Fm-/El­o­Auf­klBtl – ab April 1960 in Ber­gisch-Glad­bach – im März 1961 Ver­le­gung nach Köln-Bay­en­thal und im Juni 1966 nach Daun, dem mit den unter­stell­ten Fm-/El­o­Auf­klBtl bereits 1960 auch for­mell ein Auf­klä­rungs­auf­trag durch den Inspek­teur des Hee­res erteilt wur­de, nach­dem die Fm-/Elo-Auf­klä­rungs­be­rei­che in Ost­eu­ro­pa mit dem BND räum­lich abge­stimmt und fest­ge­legt wor­den waren, wobei anfangs noch eine Par­al­lelerfas­sung erfolg­te;
  • Fern­mel­de­aus­bil­dungs­kom­pa­nie 425 ab April 1961 in Ber­gisch-Glad­bach (1965 Ver­le­gung mit FmBtl 51 nach Daun), Fern­mel­de­aus­bil­dungs­kom­pa­nie 426 ab Juni 1961 in Kat­ter­bach (ab April 1962 auf­grund aus­ge­schöpf­ter Unter­kunfts­ka­pa­zi­tät im benach­bar­ten Ober­dach­stet­ten) und ab Mit­te August 1968 mit FmBtl 220 Ver­le­gung zunächst nach Neu­burg an der Donau, 1969 dann auch nach Donau­wörth, Fern­mel­de­aus­bil­dungs­kom­pa­nie 428 ab April 1962 in Olden­burg zunächst bei FmBtl 11 – ab Ende Sep­tem­ber ver­legt nach Rotenburg/Wümme;
  • Nut­zung von HF-Peil­stel­le „Kat­ter­bach“ bei Ans­bach ab Juni 1961 durch FmBtl 51, von HF-Peil­stel­le „Emden/Riepe“ ab Sep­tem­ber 1961 zunächst mit ver­le­ge­fä­hi­gem HF-Peil­trupp (ab Anfang Juni 1965 orts­fest), von HF-Peil­stel­le „Offenbach/Queich“ ab April 1962 zunächst mit ver­le­ge­fä­hi­gem HF-Peil­trupp (ab Anfang Juni 1966 orts­fest) unter Ver­le­gung der bis­he­ri­gen HF-Peil­stel­le „Kat­ter­bach“, von HF-Peil­stel­le „Mer­tin­gen“ ab Juni 1962, von HF-Peil­stel­le „Lin­nich“ ab Sep­tem­ber 1962 unter Ver­le­gung der HF-Peil­stel­len „Ber­gisch-Glad­bach“ und „Köln-Ost­heim“;
  • FmBtl 320 und Fern­mel­de­aus­bil­dungs­kom­pa­nie 427 ab April bzw. Juni 1962 in Frankenberg/Eder mit einer anfäng­li­chen Per­so­nal­stär­ke von 144, die bis Anfang Juli bereits auf 423 aus ca. 35 Trup­pen­tei­len anwuchs – schon ab Mit­te August Beset­zung einer grenz­na­hen Elo­Auf­kl-Stel­le auf dem Hohen Meiß­ner bei Hes­sisch-Lich­ten­au durch den „BeobZg“ der 3./FmBtl 320ab Ende Okto­ber erst­ma­lig ein stän­di­ger Auf­klä­rungs­auf­trag für FmBtl 320 und Ein­rich­tung einer behelfs­mä­ßi­gen HF-Funk­emp­fangs­stel­le mit vier Arbeits­plät­zen und Aus­wer­te­räu­men in Frankenberg/Eder mit Trup­pen­mit­teln, ab Mit­te 1963 auch erst­ma­li­ger Ein­satz einer VHF-FmAuf­klGrp auf dem Hohen Meiß­ner, im September/Oktober 1963 geschlos­se­ner Ein­satz der 3./FmBtl 320 auf dem Hohen Meiß­ner mit ein­zel­nen „Beob“-/EloAufklTrp auch im Harz und in der Rhön, ab Sep­tem­ber 1963 Beset­zung einer batail­lons­ei­ge­nen HF-Peil­ba­sis Diep­holz – Mer­tin­gen, ab 1964 zusätz­li­cher „Haus­pei­ler“ in Geis­mar bei Frankenberg/Eder(1967 nach Lin­ter bei Lim­burg ver­legt), im Okto­ber 1964 Auf­stel­lung eines HF-Stör­zu­ges mit um Stör­mo­du­la­to­ren ergänz­ten drei 400-W-HF-Schreib­funk­trupps, vol­le Ein­satz­be­reit­schaft ab Ende 1964;
  • Unter­stel­lung der Lehr- und Ver­suchs­grup­pe für Gefechts­feld­na­h­auf­klä­rung mit Radar in Cel­le-Wiet­zen­bruch ab April 1962 unter FmS (H) sowie 1963 Ver­le­gung nach Feldafing bzw. Pöcking und Auf­lö­sung unter Her­an­zie­hung des Per­so­nals für Lehr­grup­pe D sowie 1964 für Auf­stel­lung einer Lehr- und Ver­suchs­kom­pa­nie EloKa/Technische Auf­klä­rung (= Radar und Infra­rot zur Gefechts­feld­über­wa­chung);
  • Nut­zung von HF-Peil­stel­le „Kick­lin­gen“ ab August 1963 durch FmBtl 51 unter Ver­le­gung der bis­he­ri­gen HF-Peil­stel­le „Mer­tin­gen“ und von HF-Peil­stel­le „Goch/Baaler Bruch“ ab Sep­tem­ber 1963 unter Ver­le­gung der bis­he­ri­gen HF-Peil­stel­le „Lin­nich“.

Nach dem Mau­er­bau in Ber­lin am 13. August 1961 und dem Aus­bau der Grenz­an­la­gen der DDR sowie nach der „Kuba-Kri­se“ im Okto­ber 1962 kam der Fm-/Elo-Auf­klä­rung gegen die Land­streit­kräf­te in den Staa­ten des War­schau­er Pakts – ins­be­son­de­re in der DDR und CSSR – zuneh­men­de Bedeu­tung zu: Alle Korps-Fm-/El­o­Auf­klBtl erhiel­ten des­halb ab Juni 1963 den Stän­di­gen Auf­klä­rungs­auf­trag, mili­tä­ri­sche Funk­ver­keh­re sowie Radar­ge­rä­te der Land­streit­kräf­te in räum­lich fest­ge­leg­ten Fm-/Elo-Auf­klä­rungs­be­rei­chen in der DDR und CSSR im Schicht­dienst zu erfas­sen sowie zum Dau­er­ein­satz in ihren HF-Peil­ba­sen und grenz­nah mit ver­le­ge­fä­hi­gen, behelfs­mä­ßig ein­ge­rüs­te­ten FmAuf­kl-Trupps (VHF-Sprech­funk und Richt­funk) sowie „Beob“-/EloAufkl-Trupps bzw. aus ent­spre­chend behelfs­mä­ßig ein­ge­rüs­te­ten Feld­häu­sern, wobei zunächst die Erfas­sung von Richt­funk­ver­bin­dun­gen in der DDR (1962 mit modi­fi­zier­tem US-Trä­ger­fre­quenz-/-Mul­ti­plex­ge­rät TC 21/CF 1b und ESM 180 – sie­he unten – im VHF-Bereich um 60 MHz mit­tels R‑401/403 auf Divi­si­ons­ebe­ne sowie 1963 mit modi­fi­zier­tem AN/TLR‑1 – sie­he unten – sogar im UHF-Bereich von 1,5 — 2,2 GHz mit Puls-Pha­se-Modu­la­ti­on auf Armee-Ebe­ne mit­tels R‑400/R‑404) nicht für mög­lich gehal­ten wor­den war. 1963 führ­te FmBtl 120 des­halb mit behelfs­mä­ßig aus­ge­rüs­te­ten Ver­suchs­fahr­zeu­gen zwei streng gehei­me RiFu-Erfas­sungs­ein­sät­ze unter den Deck­na­men „Schmet­ter­ling“ gegen R‑401/403 und „Rau­pe“ gegen R‑400/R‑404 ent­lang der gesam­ten Gren­ze zu DDR und CSSR durch, die auf­grund ihrer ins­ge­samt posi­ti­ven Ergeb­nis­se und Erfah­run­gen zur spä­te­ren Ent­wick­lung des ver­le­ge­fä­hi­gen RiFu­Auf­klTrp UHF I (sie­he unten) und der RiFu­Auf­kl-Anla­ge UHF II für den orts­fes­ten grenz­na­hen Ein­satz führ­ten.

Nach­dem bis dahin die abschlie­ßen­de Aus­wer­tung aller Fm-/El­o­Auf­kl-Ergeb­nis­se des Hee­res bei FmBtl 51 erfolg­te, wur­de 1963 bei Fm-Stab 60 auch eine nach erfas­sungs­tech­ni­schen Schwer­punk­ten (HF-Tast­funk, HF-Schreib­funk, VHF-Sprech­funk3) geglie­der­te, ent­spre­chen­de End­aus­wer­tung (EAW) ein­ge­rich­tet – Vor­läu­fer der spä­te­ren „Zen­tral­aus­wer­tung Heer“ (ZAW H; sie­he unten), die aller­dings auf­grund fest­ge­stell­ter Dop­pel­ar­beit und Per­so­nal­knapp­heit ab Juli 1964 wie­der mit der Aus­wer­tung bei FmBtl 51 zusam­men­ge­legt und im Herbst 1965 auch gemein­sam mit FmBtl 51 nach Daun ver­legt wur­de, wäh­rend Fm-Stab 60 erst 1966 dort­hin folg­te (sie­he oben).

Mit­te der 1960-er Jah­re kam es zu ers­ten Über­le­gun­gen, den Divi­sio­nen eige­ne (orga­ni­sche) Elo­Ka-Kräf­te zuzu­ord­nen – 1964 wur­den ent­spre­chen­de Per­so­nal­um­fän­ge ein­ge­plant und ab 1966 gab es ent­spre­chen­de Orga­ni­sa­ti­ons- sowie Mate­ri­al­pla­nun­gen, die aber erst Ende der 1970-er Jah­re umge­setzt wur­den (sie­he unten), da es vor­erst dar­auf ankam, auch die grenz­na­he Fm-/El­o­Auf­kl des Hee­res dau­er­haft zu eta­blie­ren und aus­zu­bau­en, denn bis 1967 wur­den die zunächst für die grenz­na­he Fm-/El­o­Auf­kl der Luft­waf­fe erbau­ten, orts­fes­ten Bun­des­wehr-Fm-Tür­me an der Gren­ze zur DDR und CSSR fer­tig­ge­stellt: Die Hee­res­an­tei­le zur Erfas­sung von VHF-Funk und Richt­funk für Turm A in Klaus­torf auf der wagri­schen Halb­in­sel bei Gro­ßen­bro­de süd­lich von Feh­marn und Turm B auf dem Thurau­er Berg (s.o.) wur­den dabei durch FmBtl 120, das aber zunächst eine Beset­zung der sechs Arbeits­plät­ze auf Turm A nur in beson­de­ren Fm-/El­o­Auf­kl-Lagen beab­sich­tig­te, für Turm C auf dem Stö­ber­hai im Harz bei Oster­ode ab Anfang Juni 1967 durch FmBtl 320, das erst 1967 in die­sem Zusam­men­hang dort auch ers­te Erfas­sungs­ver­su­che durch­führ­te, und für Turm E auf dem Schnee­berg (s.o.) sowie Turm F auf dem Hohen Bogen/Schwarzriegel im Baye­ri­schen Wald bei Kötzting ab Okto­ber 1965 bzw. 1967 durch FmBtl 220 gestellt, wobei Turm E nur bis 1967 mit­ge­nutzt wur­de. Nur auf Turm B wur­de dabei durch FmBtl 120 zusätz­lich Elo­Auf­kl mit Kom­po­nen­ten der ver­le­ge­fä­hi­gen Elo­Auf­kl-Anla­ge AN/MLQ 24 (sie­he unten) betrie­ben, da ansons­ten Elo­Auf­kl-Ergeb­nis­se im Dau­er­ein­satz durch die Luft­waf­fe bereit­ge­stellt wur­den. Turm A wur­de spä­ter auch durch FmKp 621 bzw. FmKp 6 zu Aus­bil­dungs­zwe­cken genutzt, nach­dem die­se 1974 nach Neu­müns­ter ver­legt wor­den war.

Bun­des­wehr-Fm-Turm B auf dem Thurau­er Berg, Bild: Quel­le 4, Sei­te 181

Bun­des­wehr-Fm-Turm C auf dem Stö­ber­hai – am Hori­zont die sowje­ti­sche Fm-/El­o­Auf­kl- und Radar­stel­le auf dem Bro­cken, 
Bild: Quel­le 17, Sei­te 54

Da auch die orts­fes­ten HF-Fern­mel­de­auf­klä­rungs­zen­tra­len ab etwa 1968 vor­läu­fig betriebs­be­reit waren, konn­te so ab 1968 der o.a. Stän­di­ge Auf­klä­rungs­auf­trag mit den nun­mehr an den orts­fes­ten Fm-/El­o­Auf­kl-Stand­or­ten in aus­rei­chen­der Anzahl zur Ver­fü­gung ste­hen­den Fm-/El­o­Auf­kl-Gerä­ten erfüllt wer­den.
Ab 1967 wur­den zudem die ein­zel­nen orts­fes­ten HF-Peil­stel­len der Korps-Fm-/El­o­Auf­kl-Batail­lo­ne zu einer gemein­sa­men HF-Peil­ba­sis Husum/Lunden (ab 1968) – Diep­holz – Lin­ter (bei Lim­burg) – Mer­tin­gen – Chiem­see mit drei „Peil­schie­nen“ („Rot“ = FmBtl 120, „Grün“ = FmBtl 320, „Blau“ = FmBtl 220) zusam­men­ge­fasst – ab 1970 betrieb und nutz­te FmBtl 220 aller­dings auf­grund der Unter­schie­de zwi­schen den zu pei­len­den CVA-Funk­stel­len und den GSTD-Funk­stel­len wie­der eine eige­ne HF-Peil­ba­sis Diep­holz – Lin­ter (bei Lim­burg; 1974 nach Schwa­ben­heim ver­legt) – Mer­tin­gen – Chiem­see, wäh­rend FmBtl 120 und 320 die Peil­ba­sis Lun­den – Diep­holz – Lin­ter (1974 nach Schwa­ben­heim ver­legt) und 1972 um die Peil­stel­le „Chiem­see“ erwei­tert wei­ter­hin gemein­sam mit nur noch zwei „Peil­schie­nen“ („Rot“ = FmBtl 120 und „Grün“ = FmBtl 320) betrie­ben und nutz­ten.

Die FmTr Elo­Ka des Hee­res ver­füg­te somit nun über einen FmEl­o­Auf­kl-Stab, vier Elo­Ka-Batail­lo­ne, eine Lehr- und Ver­suchs­kom­pa­nie EloKa/Technische Auf­klä­rung sowie vier Elo­Ka-Aus­bil­dungs­kom­pa­nien mit einer Gesamt­per­so­nal­stär­ke von etwa 3.600 in 1970 zum Ende die­ser 1. Kon­so­li­die­rungs­pha­se, wobei es nur etwa 1.000 in 1959 zu ihrem Beginn gewe­sen waren.

Stan­dard­ge­rä­te der FmTr Elo­Ka in der 1. Kon­so­li­die­rungs­pha­se bis 1970 waren – nach den 1960 abschlie­ßend durch­ge­führ­ten Aus­wahl­tests und den nach­fol­gen­den Beschaf­fun­gen in grö­ße­rer Stück­zahl – Ein­zel­ge­rä­te zur Erfas­sung von HF-Tast-/Schreib­funk (Funk­emp­fän­ger EK 07 von Fa. R&S) und E 309 bzw. E 311 a von Fa. Sie­mens sowie RA 17L von Fa. Racal, Sicht­funk­pei­ler PST 396 (nur FmBtl 51) und Gehör-Mini­mum­pei­ler Tele­gon III (1960 — 1962; Ver­suchs­mus­ter für ver­le­ge­fä­hi­ge „Funk­na­h­auf­klä­rung“ – 1965 aus­ge­son­dert) von Fa. Tele­fun­ken sowie Sicht­funk­pei­ler SFP 500/2 (1961 — 1966) bzw. SFP 500/4 ab 1965 von Fa. Plath) und zur Erfas­sung von VHF-Sprech­funk (Funk­emp­fän­ger ESM 180 von Fa. R&S bzw. E 148 UK von Fa. Tele­fun­ken – Peil­emp­fän­ger für den VHF-Bereich fehl­ten zunächst noch: Erst ab 1967 konn­ten eini­ge Plath-Sicht­funk­pei­ler SFP 2000 mit 8‑fach-Adcock-Anten­nen für die grenz­na­hen orts­fes­ten FmAuf­kl-Stel­len beschafft wer­den).

HF-Funk­emp­fän­ger E 311 a
(1,5 — 30,1 MHz)
von Fa. Sie­mens
HF-Sicht­funk­pei­ler PST 396 von Fa. Tele­fun­ken
VHF-Funk­emp­fän­ger ESM 180 (30 — 80 MHz) von Fa. R&S
E 148 UK (20 — 80 MHz) von Fa. Tele­fun­ken
Sicht­funk­pei­ler SFP 2000
von Fa. Plath

Bil­der: Quel­le 4 – Sei­te 69, Quel­le 15 – Sei­te 119, Quel­le 4 – Sei­te 70 und Quel­le 4 – Sei­te 102

Der Peil­kom­man­do- und Rück­mel­de­be­trieb zur Steue­rung der HF-Peil­ba­sen und Rück­mel­dung ihrer Peil­ergeb­nis­se wur­de über geschal­te­te pos­ta­li­sche Stand-Fern­sprech­lei­tun­gen oder mit jeweils ver­füg­ba­ren HF-Sprech­funk­ge­rä­ten (SCR-506, GRC‑9, RT-67 bzw. spä­ter ERB-281), teil­wei­se auch per Tast­funk mit RA 17L (sie­he oben) offen mit­tels Peil­kom­man­do­ta­fel abge­wi­ckelt – nur zeit­wei­se wur­den Fre­quenz­an­ga­ben sowie „Hin­wei­se“ aus der Tafel mit ein­fa­chen Mit­teln ver­schlei­ert.
Peil­kom­man­do­an­la­gen
 wur­den dabei zunächst mit Trup­pen­mit­teln selbst gebaut: Sie wur­den aus han­dels­üb­li­chen Laut­spre­cher-Röh­ren­ver­stär­kern (oder ent­spre­chen­den Bau­sät­zen) her­ge­stellt, die für Vier-Draht-Wech­sel­sprech­be­trieb aus­ge­legt und durch ent­spre­chen­de Trans­for­ma­to­ren an das Fern­sprech­netz ange­passt wur­den. Hier­bei sind auch die Tisch­mi­kro­fo­ne der Ton­schrei­ber TS‑3 ver­wen­det wor­den, die zu jedem Gerät gelie­fert, aber in die­ser Stück­zahl nicht erfor­der­lich waren. Der Vier-Draht-Betrieb die­ser Anla­gen ermög­lich­te ein Vier-Draht-Kno­ten­netz, wel­ches ins­be­son­de­re die Anschal­tung der Peil­kom­man­do­zen­tra­le an die Post­lei­tung erleich­ter­te. Spä­ter wur­den die Vier-Draht-Net­ze zu Kno­ten­schlei­fen­net­zen umge­schal­tet, die auch eine Ver­stän­di­gung der Peil­stel­len unter­ein­an­der gewähr­leis­te­ten. Erst 1968/69 wur­den indus­tri­ell gefer­tig­te Funk­peil­kom­man­do­ge­rä­te (Wech­sel­laut­spre­cher = WL) mit Haupt- und Neben­stel­len (HSt/NSt) aus­ge­lie­fert.

Funk­peil­kom­man­do­ge­rät-Neben­stel­le (WL-NSt) mit Über­tra­ger- und Laut­spre­cher­ein­schub, Tisch­mi­kro­fon, Kabeln und Ein­bau­hal­te­run­gen
Funk­peil­kom­man­do­ge­rä­te-Zen­tra­le (WL-HSt) für bis zu 20 Neben­stel­len und eine vier-Draht-Fern­lei­tung (erkenn­bar sind zwei Laut­spre­cher­ein­schü­be, Steck­an­schlüs­se für die Kabel zu den Ver­tei­ler­käs­ten, Anruf- und Beleg­tan­zei­gen sowie Abfra­ge­schal­ter,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 111

Ein­bau- bzw. Rüst­sät­ze zur Ein­rüs­tung die­ser Ein­zel­ge­rä­te in die ver­le­ge­fä­hi­gen Trupps wur­den dabei mit Trup­pen­mit­teln zunächst selbst kon­stru­iert und ein­ge­baut. Erst 1961 bzw. 1965 wur­den indus­tri­ell gefer­tig­te Ein­bau- bzw. Rüst­sät­ze für die HF-Peil- bzw. ‑Horch- und Aus­wer­te­trupps aus­ge­lie­fert, die in der Trup­pe z.T. auch für die VHF-Horch­trupps genutzt wur­den.
Auch in den orts­fes­ten HF-FmAuf­kl-Zen­tra­len und ‑Peil­stel­len sowie grenz­na­hen FmEl­o­Auf­kl-Stel­len wur­den die o.a. Ein­zel­ge­rä­te anfangs mit Trup­pen­mit­teln selbst ver­ka­belt und ein­ge­rich­tet.  

Selbst gefer­tig­ter Rüst­satz für einen HF-Horch­trupp – ein­ge­baut in einen Lkw 1,5t („Uni­mog Kof­fer“)

Bild: Quel­le 4, Sei­te 117

Ers­te Elo­Auf­kl-Anla­gen/-Gerä­te aus Bestän­den der US Army waren zwei AN/TLR‑1 ab 1959, ab 1960 aus Flug­zeug­bord­an­la­gen u.a. ein­zel­ne Elo­Auf­kl-Emp­fän­ger (AN/APR‑9, 1 — 10,75 GHz und AN/APR-14, 50 — 1.000 MHz), Rund­such­an­ten­nen (AN/AS-435, 50 — 1.000 MHz und AN/AS-434, 1 — 5 GHz sowie AN/AS-436, 5 — 10,75 GHz) mit Peil­zu­satz­aus­rüs­tung AN/APA-69 und Impuls­ana­ly­sier­ge­rä­te (AN/APA-74), wel­che die US Air Force wäh­rend des Korea-Krie­ges in ihren Luft­fahr­zeu­gen ein­ge­setzt hat­te, ab Anfang 1961 hier­aus zusam­men­ge­stell­te fünf Elo­Auf­kl-Erpro­bungs- und Ver­suchs­an­la­gen ESGX‑3 als Vor­läu­fer des AN/MLQ-24 sowie 13 Elo­Auf­klTrp mit AN/MLQ-24 (50 MHz — 10,75 GHz) ab 1962, die im Gegen­satz zu US-FmAuf­kl-Gerät ein­schließ­lich der erfor­der­li­chen Aus­bil­dung bereit­ge­stellt wur­den.

Elo­Auf­kl-Trupps mit AN/TLR‑1 und AN/MLQ-24 (50 MHz — 10,75 GHz) sowie Arbeits­platz im Elo­Auf­kl-Trupp mit AN/MLQ-24,  Bil­der: Quel­le 12, Sei­te 3 und Quel­le 4, Sei­te 123  

Der Peil­kom­man­do- und Rück­mel­de­be­trieb zur Steue­rung der Beob-/El­o­Auf­klTrp und Rück­mel­dung ihrer Peil­ergeb­nis­se wur­de mit­tels VHF-Sprech­funk­ver­kehr abge­wi­ckelt – anfangs zumeist mit US-Funk­ge­rä­ten VRC-16 (RT-66: 20 – 28 MHz, 15 W, FM), spä­ter mit SEM 25.

Ins­ge­samt lag der Schwer­punkt in die­ser ers­ten Pha­se der Beschaf­fung von Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­zel­ge­rä­ten und ers­ten ‑Anla­gen dar­auf, Lücken in der Aus­rüs­tung für den orts­fes­ten Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­satz zu schlie­ßen und dadurch die­sen sicher­zu­stel­len.
Da aber die inzwi­schen wei­ter­ent­wi­ckel­te Elo­Ka-Tech­nik nun­mehr grund­sätz­lich Auto­ma­ti­sie­rung und Abwick­lung von Peil­vor­gän­gen mit­tels digi­ta­ler Peil­kom­man­do-Über­tra­gung, auto­ma­ti­sche Klas­si­fi­zie­rung von Radar-Signa­len und auto­ma­ti­sier­te Funk­stör­ver­fah­ren mit­tels Zeit­mul­ti­plex-Mehr­ka­nal­tech­nik ermög­lich­te, begann ab etwa 1967 die Erar­bei­tung eines Kon­zepts für den Bedarf an zukünf­ti­gen Elo­Ka-Anla­gen als „Sys­tem Elo­Ka Heer“ („SElo­KaH“) für den ver­le­ge­fä­hi­gen und sta­tio­nä­ren Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­satz („Nach­fol­ge­ge­nera­ti­on“), wobei nun der Schwer­punkt der Rea­li­sie­rung ein­deu­tig auf Ent­wick­lun­gen und Beschaf­fun­gen für den ver­le­ge­fä­hi­gen Fm-/El­o­Auf­kl-Ein­satz gelegt wur­de.

Die sich anschlie­ßen­de Ent­wick­lungs­pha­se des “Hee­res­mo­dells 3” von etwa 1970 bis etwa 1980 — die soge­nann­te 2. Kon­so­li­die­rungs­pha­se, wel­che durch die neue NATO-Stra­te­gie der „Fle­xi­ble Respon­se“, d.h. abge­stuf­ter – auch ato­ma­rer – Abschre­ckung auf Basis einer beweg­li­chen, grenz­na­hen „Vorn­ever­tei­di­gung“ der bereits im Frie­den an der inner­deut­schen Gren­ze sta­tio­nier­ten NATO-Korps (= kon­ven­tio­nel­ler „Schild“ und ato­ma­res „Schwert“) gekenn­zeich­net war, brach­te für die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka, die 1970 einen Per­so­nal­um­fang von ca. 3.600 Sol­da­ten auf­wies, fol­gen­de Ver­än­de­run­gen und Ent­wick­lun­gen:

  • Umbe­nen­nung von Fm-Stab 60 in Fm-Stab 944 im Jah­re 1970 und Ein­rich­tung der nun nach Fm-/Elo-Auf­klä­rungs­be­rei­chen bzw. Kräf­te­grup­pen der WP-Land­streit­kräf­te (GSTD/WGT, NVA und Grenz­trup­pen der DDR, ZGT, CVA und Grenz­trup­pen der CSSR, ab Mit­te der 1980-er Jah­re auch NGT und PVA, SGT und UVA sowie west­li­che Mili­tär­be­zir­ke der UdSSR) struk­tu­rier­ten „ZAW H“ – dabei wur­de zur Aus­wer­tung der inzwi­schen stan­dar­di­sier­ten und for­ma­tier­ten Fm-/El­o­Auf­kl-Mel­dun­gen des Hee­res auch die ers­te DV-Groß­re­chen­an­la­ge (Sie­mens 4004–45) „Wald­kö­nig I“ mit einer Kern­spei­cher­ka­pa­zi­tät von 128 (!) kB in Betrieb genom­men, die ab 1972 im Dau­er­be­trieb genutzt wer­den konn­te und schon 1974 durch die zwei­te DV-Groß­re­chen­an­la­ge (Sie­mens 4004–151/1) „Wald­kö­nig II“ mit einer Kern­spei­cher­ka­pa­zi­tät von 512 (!) kB ersetzt wur­de, wobei es aller­dings noch bis 1980 bzw. 1982 dau­ern soll­te, ehe die grenz­na­hen Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­len des Hee­res (sie­he unten) bzw. die EloK­a­Btl Daten­sta­ti­ons­rech­ner im Rah­men von „Wald­kö­nig III“ (ab 1983: Daten­ver­bund Fm-/El­o­Auf­kl) erhal­ten soll­ten; 
  • Fer­tig­stel­lung von orts­fes­ten HF-Emp­fangs­an­ten­nen­an­la­gen und orts­fes­ten HF-FmAuf­kl-Zen­tra­len als „Son­der­ge­bäu­de“: 1968 bzw. 1970 in Donau­wörth (FmBtl 220), 1971 in Daun (FmBtl 51; nur orts­fes­te HF-Emp­fangs­an­ten­nen­an­la­ge) und 1972 in Frankenberg/Eder (FmBtl 320);
  • auf­grund der Ergeb­nis­se der Fm-/El­o­Auf­kl wäh­rend der Okku­pa­ti­on der CSSR durch Streit­kräf­te des War­schau­er Pakts im August 1968, wodurch es früh­zei­tig gelang, die auf die CSSR begrenz­te Aggres­si­on zu erken­nen, wur­den im Rah­men einer all­ge­mei­nen per­so­nel­len und mate­ri­el­len Ver­stär­kung der FmTr Elo­Ka u.a. im Zeit­raum 1971 — 1974 drei – spä­ter (sie­he unten) Fm-Stab 94 direkt unter­stell­te – Fm-/El­o­Auf­klKp zur Beset­zung der grenz­na­hen, orts­fes­ten Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­len in drei der fünf Fm-Tür­me der Bun­des­wehr (s.o.) und in den drei seit 1973 in Bau befind­li­chen Fm-Tür­men des Hee­res5 (= „Grenz­na­he FmAufkl-Stellen“ = GFASt) in Bar­we­del bei Ehra-Les­si­en, auf dem Hohen Meiß­ner (s.o.) und auf dem Gro­ßen Korn­berg (s.o.) durch die Korps-EloK­a­Btl auf­ge­stellt, von wo aus eine Erfas­sung des Trup­pen­funks, von sta­tio­nä­ren Richt­funk­ver­bin­dun­gen mit Puls-Pha­se-Modu­la­ti­on (PPM; 1,5 — 2,2 GHz) und der Radar­ge­rä­te der WP-Land­streit­kräf­te bis zu einer durch­schnitt­li­chen Ent­fer­nung von 100 km mög­lich war:
Erfas­sungs­reich­wei­te der orts­fes­ten grenz­na­hen 
FmAuf­kl-Stel­len des Hee­res gegen VHF-Trup­pen­funk in DDR und CSSR (auf­grund von auf­ge­nom­me­nen Nach­rich­ten­in­hal­ten und Peil­ergeb­nis­sen)

Gra­phik: Quel­le 17, Sei­te 58
Erfas­sungs­be­rei­che der GFASt des Hee­res,
Gra­phik: Quel­le 30 
  • ab Okto­ber 1971 Fm-/El­o­Auf­klKp 947 in Hes­sisch-Lich­ten­au für die Fm-Tür­me „Stö­ber­hai“ (II. Zug) und „Hoher Meiß­ner“ (I. Zug; ab Mit­te Janu­ar 1977) sowie ab Juli 1975 Fm-Stab 94 direkt unter­stellt – auf dem Hohen Meiß­ner hat­te bereits 1959/60 FmBtl 220 mehr­fach Auf­bau­plät­ze zur Auf­klä­rung von VHF-Trup­pen­funk und Radar­ge­rä­ten der sowje­ti­schen Land­streit­kräf­te in der DDR genutzt, wobei das bun­des­ei­ge­ne „Meiß­ner­haus“ als Unter­kunft und zur Durch­füh­rung von vier- bis sechs­wö­chi­gen Lehr­gän­gen für „Horch- und Beob­ach­tungs­fun­ker“ (= Fern­mel­de- und Elek­tro­nik­auf­klä­rer) dien­te, ab August 1962 hat­te dann das neu auf­ge­stell­te FmBtl 320 den Auf­bau­platz „Hoher Meiß­ner“ über­nom­men sowie dort 1968 ein Feld­haus errich­tet, das im Dau­er­be­trieb als behelfs­mä­ßi­ge Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­le genutzt wur­de, und wäh­rend des Baus des Fm-Turms wur­de der Fm-/El­o­Auf­kl-Betrieb ab März 1973 in die bis­he­ri­ge BND-Fm-Stel­le „Schwal­ben­thal“ am ost­wär­ti­gen Vor­der­hang des Hohen Meiß­ners ver­la­gert;
Behelfs­mä­ßi­ge Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­le „Hoher Meiß­ner“ 
  vor Bau­be­ginn der GFASt,

Bild: Quel­le 2, Sei­te 69
GFASt „Hoher Meiß­ner“ und US-Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­le (rechts)
Bild: Quel­le 30
  • ab Okto­ber 1973 Fm-/El­o­Auf­klKp 946 in Hof/Saale für die Fm-Tür­me „Hoher Bogen/Schwarzriegel“ (II. Zug) und „Gro­ßer Korn­berg“ (I. Zug; ab Okto­ber 1976) sowie ab Okto­ber 1975 Fm-Stab 94 direkt unter­stellt – auf dem Gro­ßen Korn­berg hat­te es bereits seit 1963 durch FmBtl 220 zwei zur Fm-/El­o­Auf­kl genutz­te Bara­cken gege­ben, die bereits vor dem Bau der GFAST ab 1973 früh­zei­tig auf die Hohe Saas nach Hof/Saale ver­la­gert wor­den waren, wäh­rend der Hohe Bogen zwar 1962/63 erst­mals für län­ge­re Zeit als Auf­platz­platz genutzt wur­de, aber vor 1967 dann nur noch spo­ra­disch;
  • ab April 1974 Fm-/El­o­Auf­klKp 945 in Neu-Tramm bei Dan­nen­berg für die Fm-Tür­me „Thurau­er Berg“ (II. Zug) und „Bar­we­del“ (I. Zug; ab Ende April 1977) sowie ab Okto­ber 1976 Fm-Stab 94 direkt unter­stellt – auf dem Thurau­er Berg war bereits 1961 durch die Topo­gra­phie-Bat­te­rie des I. (DEU) Korps ein knapp 30 m hoher Holz­turm6 errich­tet wor­den, an dem seit­lich VHF-Richt­emp­fangs­an­ten­nen befes­tigt waren sowie auf dem 1962 auch ein Zwei­fach-Adcock-VHF-Mini­mum-Pei­ler (PST 476; 22 — 88 MHz) – jedoch ohne wesent­li­che Ergeb­nis­se – erprobt wur­de, und spä­ter wur­den Feld­häu­ser für die VHF-Emp­fangs­plät­ze errich­tet, was auch in Bar­we­del erfolgt war: Bis 1968 waren dort ins­ge­samt fünf Feld­häu­ser errich­tet wor­den und 1965 war eines der bei­den Stein­häu­ser der ehe­ma­li­gen Luft­waf­fen-Funk­stel­le über­nom­men wor­den – wäh­rend des Baus der GFAST Bar­we­del wur­de die frü­he­re US-Stel­lung Bahr­dorf süd­ost­wärts von Wolfs­burg genutzt;

                 
VHF-FmAuf­kl-Holz­turm und Feld­häu­ser auf dem Thurau­er Berg in den 1960-er Jah­ren,
Bild: Quel­le 17, Sei­te 52 
Zwei­fach-Adcock-VHF-Mini­mum-Pei­ler PST 476, Bild: https://hamfu.ch/de/geraete/geraet.php?id=211
  • dadurch konn­ten die drit­ten Kom­pa­nien der EloK­a­Btl aus der dau­er­haf­ten grenz­na­hen Fm-/El­o­Auf­kl her­aus­ge­löst wer­den und wie­der für ihre eigent­li­che Auf­ga­be im Ver­tei­di­gungs­fall, die Unter­stüt­zung der Divi­sio­nen mit Fm/EloAufkl sowie EloGM aus­ge­bil­det und bereit­ge­hal­ten wer­den;
  • die Auf­stel­lung von FmEl­o­Auf­klKp 945 und 946 war dabei gegen­über FmEl­o­Auf­klKp 947 auf­grund von Fach­per­so­nal­man­gel bei FmBtl 120 und 220 zeit­lich zurück­ge­stellt wor­den, die bei­de außer­dem FmKp 621 bzw. FmKp 200 auf­zu­stel­len hat­ten;
  • ab April 1973 Auf­stel­lung von FmKp 6217 in Rotenburg/Wümme zur Elo­Ka-Unter­stüt­zung für COMLANDJUT – ab Okto­ber 1974 Ver­le­gung nach Neu­müns­ter
  • Anfang April 1974 Umbe­nen­nung von FmBtl 51 in FmBtl 940 und von FmAusbKp 425 in FmAusbKp 941;
  • 1974/75 betrug die Per­so­nal­stär­ke von FmBtl 320 über 1.500;
  • Mit­te der 1970-er Jah­re Über­nah­me der Erfas­sung von HF-Funk­ver­kehr der NVA-Mili­tär­be­zir­ke (MB) durch FmBtl 120 (MB V) und FmBtl 320 (MB III);
  • 1976 Abschluß der seit 1968 lau­fen­den Auf­stel­lung einer zusätz­li­chen HF-FmAuf­klKp als FmKp 200 in Donau­wörth zur Erfas­sung des HF-Funk­ver­kehrs der sowje­ti­schen „Zen­tral­grup­pe der Trup­pen“ (ZGT) in der CSSR, die nach deren Okku­pa­ti­on durch Streit­kräf­te des War­schau­er Pakts aus den dort ver­blie­be­nen Groß­ver­bän­den der sowje­ti­schen Land­streit­kräf­te gebil­det wor­den war; 
  • bis 1978 stu­fen­wei­se Rea­li­sie­rung einer hee­res­ge­mein­sa­men HF-Peil­ba­sis mit vier „Peil­schie­nen“ von Husum (ab August 1978 Mit­nut­zung der Mari­ne-Peil­stel­le unter Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Peil­stel­len „Emden/Riepe“ und „Lun­den“) über Diep­holz (ab Novem­ber 1975 unter Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Peil­stel­le „Goch/Baaler Bruch“, aber ohne Per­so­nal von FmBtl 220), Schwa­ben­heim bei Mainz (ab Mai 1974 unter Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Peil­stel­len „Offenbach/Queich“ und „Lin­ter“), Lan­genar­gen am Boden­see (bereits seit Mai 1967 Mit­nut­zung der Luft­waf­fen-Peil­stel­le durch FmBtl 51 unter Auf­ga­be der bis­he­ri­gen Peil­stel­le „Kick­lin­gen“, aber ohne Per­so­nal von FmBtl 220) bis nach Über­see am Chiem­see (bereits seit 1963 Mit­nut­zung der BND-Peil­stel­le durch FmBtl 220 statt der nur wäh­rend der CSSR-Okku­pa­ti­on kurz­zei­tig betrie­be­nen Peil­stel­le „Pocking“ bei Pas­sau) unter per­so­nel­ler Betei­li­gung der FmBtl 120, 220, 320 und 940 – FmBtl 220 betrieb dar­über hin­aus seit 1970 die Peil­stel­le „Mer­tin­gen“;

Hee­res­ge­mein­sa­me HF-Peil­ba­sis mit vier „Peil­schie­nen“ – ca. 1980,

Gra­phik: Quel­le 4, Sei­te 21

  • ab Juli 1978 Auf­stel­lung von FmAusbKp 942 in Daun zur Grund­aus­bil­dung für die Fm-/El­o­Auf­klKp 945, 946 und 947;
  • auf­grund der Stu­die zum Auf­klä­rungs­kon­zept des Hee­res (1975) soll­ten dar­über hin­aus bis 1978/79 elf FmKp (Elo­Ka) für die Divi­sio­nen (außer für 1. LLDiv) aus den drit­ten Kom­pa­nien der EloK­a­Btl auf­ge­stellt wer­den: Tat­säch­lich wur­den aber zunächst nur acht auf­ge­stellt – 1977 FmKp 2 und 5 als ers­te Divi­si­ons-Elo­KaKp sowie 1978 FmKp 3, 48, 10 und 11 – FmKp 6 durch Umglie­de­rung der bereits 1973 auf­ge­stell­ten FmKp 621 (sie­he oben) und GebFm­LehrKp 8 (Elo­Ka-Lehr­trup­pen­teil der FmS/FSHElT) durch Umglie­de­rung der bis­he­ri­gen Lehr- und Ver­suchs­kom­pa­nie EloKa/Technische Auf­klä­rung (sie­he oben) sowie Umbe­nen­nung von Lehr- und Ver­suchs­zug EloKa/Technische Auf­klä­rung in FmLehrZg 943;
  • zeit­lich par­al­lel dazu bis Ende 1979 Umglie­de­rung der Korps-EloK­a­Btl – auf­grund der o.a. Auf­stel­lung von Divi­si­ons-Elo­KaKp ent­fie­len die bis­he­ri­gen „BeobKp“ (3. Kp) und es ent­stan­den jeweils Aus­wer­te- und Fm-Ver­bin­dungs­kom­pa­nien als neue 3. Kom­pa­nien;

Die FmTr Elo­Ka des Hee­res ver­füg­te somit Ende der 1970-er Jah­re bereits im Vor­griff auf die Hee­res­struk­tur 4 über einen FmEl­o­Auf­kl-Stab, vier Elo­Ka-Batail­lo­ne, 11 selb­stän­di­ge Fm-/El­o­Auf­kl- und Elo­Ka-Kom­pa­nien sowie fünf Elo­Ka-Aus­bil­dungs­kom­pa­nien mit ins­ge­samt rund 5.100 Sol­da­ten.

Glie­de­rung der FmTr Elo­Ka gemäß Hee­res­mo­dell 3 und Hee­res­struk­tur 4 (Stand: Okto­ber 1981),
Gra­phik: Quel­le 2, Sei­te 239 und 240

Auf­grund des erwar­te­ten Zeit­be­darfs bis Mit­te der 1970-er Jah­re für die Rea­li­sie­rung des „Sys­tems Elo­Ka Heer“ (SElo­KaH) lie­fen für die ver­le­ge­fä­hi­gen Elo­Ka-Kräf­te der Korps-EloK­a­Btl ab Anfang der 1970-er Jah­re als „Zwi­schen­lö­sung“ bzw. „2. Gene­ra­ti­on“ ent­wi­ckel­te, neue ver­le­ge­fä­hig ein­setz­ba­re Fm-/El­o­Auf­kl-Anla­gen deut­scher Bau­art zur Auf­klä­rung von HF‑, VHF- und Richt­funk sowie von Radar­ge­rä­ten und EloGM-Trupps zu: 
Bereits ab 1969 war in die­sem Zusam­men­hang ein wei­te­rer Elo­Auf­klTrp mit der Elo­Auf­kl-Anla­ge RMB (= Rice­vi­to­re Multibanda; 1 — 18 GHz) der ita­lie­ni­schen Fir­ma Elett­ro­ni­ca ein­ge­führt wor­den – zunächst in Lkw 1,5t („Uni­mog Kof­fer“), der spä­ter in Fm-Kabi­ne auf Lkw 2,0t umge­setzt wur­de.

Elo­Auf­kl-Trupp mit RMB (1 — 18 GHz)
Arbeits­platz im Elo­Auf­kl-Trupp mit RMB,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 155

Ab Anfang der 1970-er Jah­re erfolg­te dann die Ein­füh­rung des HF-/VHF-FmAuf­klGer-Sat­zes „1 — 80 MHz“ von Fa. Tele­fun­ken bestehend aus den Vari­an­ten Auf­nah­me- und Peil­trupp – u.a. mit HF-/VHF-Funk­emp­fän­ger EUK 724 und HF-/VHF-Sicht­funk-Peil­an­la­ge SIG 638 „Tele­gon IV“.

VHF-Peil­trupp „1 — 80 MHz“

HF-/VHF-Sicht­funk-Peil­an­la­ge SIG 638 „Tele­gon IV“
HF-/VHF-Funk­emp­fän­ger EUK 724,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 139 und Sei­te 70

Ab 1971 wur­den außer­dem die HF-Funk­emp­fän­ger E 863 Kw/2 von Fa. Tele­fun­ken als schritt­wei­ser Ersatz für den EK 07 sowie der Sicht­funk­peil­emp­fän­ger SFP 5000/4 von Fa. Plath für die orts­fes­ten HF-Peil­stel­len beschafft.  

HF-Funk­emp­fän­ger E 863 Kw/2 von Fa. Tele­fun­ken
Sicht­funk­peil­emp­fän­ger SFP 5000/4 von Fa. Plath,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 70 sowie 102

Ab 1973 erfolg­te zudem als „Zwi­schen­lö­sung“ die Ein­füh­rung des 20-KW-HF-Stör­sen­ders EK 23 (1 — 20 MHz) ein­schließ­lich VHF-Stör­kom­man­do­ge­rät mit SEM 25 – erst damit wur­den die bis­he­ri­gen Fm-/El­o­Auf­klBtl der Korps zu „EloK­a­Btl“, da die bis­her als Stör-Trp genutz­ten 400-W-HF-Funk­trupps kaum eine Stör­wir­kung erzie­len konn­ten.  

EloGM-Trp EK 23,

Bild: Bild­ta­fel 63

Ab 1974 erfolg­te dann die Aus­lie­fe­rung von Funk­peil-Kom­man­do- und Rück­mel­de­trupps im VHF-Bereich mit leis­tungs­ver­stärk­ten, aber fre­quenz­be­reichs­be­schränk­ten SEM 25 (200 W, 50 — 70 MHz) und Yagi-Richt­an­ten­nen.

Funk­peil-Kom­man­do­trupp einer HF-FmAuf­kl-Zen­tra­le mit Kunst­stoff­steck­mast KSM 18 und zwei zusam­men­ge­schal­te­ten 
Yagi-Anten­nen (50 ‑70 MHz),

Bild: Quel­le 4, Sei­te 112

1974 erfolg­te auch die Aus­lie­fe­rung des ver­le­ge­fä­hi­gen RiFu­Auf­kl-Trupps (UHF I; 30 — 300 MHz und 235 — 1.000 MHz) an die Korps-FmBtl (Elo­Ka) – die damit aus­ge­stat­te­ten RiFu-FmAuf­kl-Züge wur­den orga­ni­sa­to­risch in die zwei­ten (FmAufkl-)Kompanien der EloK­a­Btl ein­ge­glie­dert – ihr Ein­satz aller­dings erfolg­te im Rah­men der drit­ten Kom­pa­nien.

RiFu­Auf­kl-Trupp UHF I – FmAuf­klGer-Satz und Anten­nen­trupp, Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 144 und 145

Ab 1976 erfolg­te die Ein­füh­rung von VHF-Funk­emp­fän­gern EUK 724 von Fa. Tele­fun­ken (sie­he oben) auch für die orts­fes­te, grenz­na­he FmAuf­kl als Ersatz für den EK 148 UK/2d.

Etwa 1977 wur­den auf Basis der o.a. Funk­peil-Kom­man­do- und Rück­mel­de­trupps die ers­ten VHF-EloGM-Trupps mit VHF-Stör­ein­satz-Zusatz­aus­stat­tung „Modell ZL 33“ (26 — 70 MHz) der Fa. SEL (ZL = Zwi­schen­lö­sung)  aus­ge­lie­fert, die bei Übun­gen gegen eige­ne Trup­pe ein­ge­setzt wer­den soll­ten, um die elek­tro­ni­sche Bedro­hung des VHF-Trup­pen­funks zu ver­deut­li­chen. 

VHF-EloGM-Trupp „Modell ZL 33“,

Bild: Quel­le 4, Sei­te 168

Die grenz­na­hen, orts­fes­ten Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­len (GFASt) in den o.a. drei Fm-Tür­men des Hee­res 

GFASt-Auf­bau,

Gra­phik: Quel­le 30

wur­den weit­ge­hend mit völ­lig neu­en Fm-/El­o­Auf­kl-Anla­gen aus­ge­stat­tet – Elo­Auf­kl-Anla­ge WJ 1140 (AN/WLR-14, 0,5 — 18 GHz) und FmAuf­kl-Emp­fän­ger RS-111–1B (30 — 1.000 MHz) der US- Fa. Wat­kins-John­son sowie Kreis­grup­pen­an­ten­nen zur Auf­nah­me und Pei­lung von VHF-/UHF-Funk­ver­bin­dun­gen, VHF-Peil­emp­fän­ger SFP 2000 (sie­he oben) sowie die RiFu­Auf­kl-Gerä­te­sät­ze UHF I (sie­he oben) und UHF II, die Mit­te der 1980-er Jah­re im Rah­men einer tech­ni­schen Moder­ni­sie­rung zum RiFu­Auf­kl-Gerä­te­satz UHF III (30 MHz — 2.2 GHz) zusam­men­ge­faßt wur­den. 

Elo­Auf­kl-Emp­fangs­an­la­ge WJ 1140 der US-Fir­ma Wat­kins-John­son
Impuls­ana­ly­sa­tor ULA 77 der Fa. Ele­kluft
FmAuf­kl-Emp­fän­ger RS-111–1B der US- Fa. Wat­kins-John­son

Kreis­grup­pen­an­ten­ne,
Bil­der: Quel­le 4, Sei­te 183 und Sei­te 156  
sowie Muse­um-NT | object: Wat­kins — John­son Recei­ver Type RS-111 1B 
und Quel­le 4, Sei­te 181

Die “Hee­res­truk­tur 4″ bestimm­te den auch als Opti­mie­rungs­pha­se bezeich­ne­ten Zeit­ab­schnitt von etwa 1980 bis 1989, wel­cher u.a. der wei­te­ren Ver­voll­komm­nung der bestehen­den Trup­pen­tei­le dien­te und im Bereich der Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka dabei zu fol­gen­den Ände­run­gen bzw. Ergän­zun­gen führ­te:

  • 1980 Fer­tig­stel­lung der orts­fes­ten HF-FmAuf­kl-Zen­tra­le und HF-Emp­fangs­an­ten­nen­la­ge auch in Rotenburg/Wümme (FmBtl 120);
  • 1980 Umbe­nen­nung der Fern­mel­de­aus­bil­dungs­kom­pa­nien 425, 426 und 427 in FmAusbKp 5/I, 5/II und 5/III unter Ein­rei­hung in die Sys­te­ma­tik der FmAusbKp auf Korp­s­ebe­ne;
  • 1981 Ein­glie­de­rung von FmKp 200 in FmBtl 220 als 4. Kom­pa­nie;
  • 1982 Unter­stel­lungs­wech­sel der DivElo­KaKp von den EloK­a­Btl zu den Korps-FmKdo;
  • ab 1983 Umset­zung eines Teils der ver­le­ge­fä­hi­gen Fm-/El­o­Auf­kl-Anla­gen der „Zwi­schen­lö­sung“ („Fm 1 — 80“ und „Luchs/RMB“) auf Fahr­zeu­ge der 2. Kfz-Gene­ra­ti­on, wobei mit dem Elo­Auf­klTrp AN/MLQ-24 erst 1987 die letz­ten der 1. Gerä­te­ge­ne­ra­ti­on her­aus­ge­löst wer­den konn­ten;
  • Anfang der 1980-er Jah­re Anschal­tung der Elo­Auf­kl-Anla­gen der GFASt unmit­tel­bar an den Mel­de­ver­bund der FmEl­o­Auf­kl des Hee­res als ver­mut­lich ers­te in Real­zeit an eine Zen­tral­aus­wer­tung mel­den­de Anla­gen in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land;
  • ab 1984 Auf­stel­lung und 1988 Ver­le­gung der noch feh­len­den drei FmKp Elo­Ka D zum orts­fes­ten und ggf. ver­le­ge­fä­hi­gen grenz­na­hen Ein­satz nach Neu-Tram­m/­Thurau­er Berg (FmKp 1), Claus­thal-Zel­ler­fel­d/­Stö­ber­hai (FmKp 7; Auf­wuchs bereits seit 1980) und Kötzting/Hoher Bogen (FmKp 12) unter Ver­le­gung der dort bis­her sta­tio­nier­ten II. Züge der Fm-/El­o­Auf­klKp 945, 946 und 947 nach Bar­we­del, Gro­ßer Kornberg/Hof und Hoher Meißner/Hess. Lich­ten­au;
  • 1985 wur­de die Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung mit der HDv 700/109 „Elek­tro­ni­scher Kampf im Heer“ in die Füh­rungs- und Ein­satz­grund­sät­ze des Hee­res ein­ge­bun­den;
  • im Zuge des Aus­baus zur auto­ma­ti­sier­ten Bw-Peil­ba­sis wur­den 1986 die orts­fes­ten HF-Peil­stel­len des Hee­res in drei HF-Peil­zen­tra­len umge­glie­dert – die mit Luft­waf­fe und Mari­ne gemein­sa­me Bw-Peil­ba­sis Husum (Mari­ne) – Diep­holz (Heer) – Schwa­ben­heim bei Mainz (Heer) – Lan­genar­gen am Boden­see (Luft­waf­fe) – Über­see am Chiem­see (Heer) wur­de 1988 in Betrieb genom­men;
  • 1988 Fest­le­gung von FmKp 4, 5, 6, 8 und 11 für die Aus­stat­tung mit Sys­tem Elo­Ka Heer;
  • 1989 auf­grund von Unter­kunfts­eng­päs­sen in Daun und Rotenburg/Wümme Ver­le­gung von FmAusbKp 941 und 5/I nach Claus­thal-Zel­ler­feld und Auf­stel­lung des FmKdo 1 unter­stell­ten Fm-Sta­bes Claus­thal-Zel­ler­feld zur Füh­rung die­ser bei­den FmAusbKp und von FmKp 7; Unter­stel­lung von Fm-/El­o­Auf­klKp 945 und FmKp 1 bei FmBtl 120, Fm-/El­o­Auf­klKp 947 bei FmBtl 320 sowie von Fm-/El­o­Auf­klKp 946 und FmKp 12 bei FmBtl 220, die ab Früh­jahr 1992 in Elo­KaRgt umge­glie­dert wer­den soll­ten.

Die Gesamt­per­so­nal­stär­ke der FmTr Elo­ka betrug 1985 zum Ende die­ser Opti­mie­rungs­pha­se etwa 7.000.

Die ein­zel­nen Pro­jek­te des Sys­tems „Elo­Ka Heer“ (SElo­KaH)

Pro­jek­te des Sys­tems
„Elo­Ka Heer“ (SElo­KaH), 

Gra­phik: Quel­le 7, Anla­ge B.16

konn­ten ab Anfang der 1980-er Jah­re auf­grund finan­zi­el­ler sowie indus­tri­el­ler Eng­päs­se nicht wie geplant zeit­lich koor­di­niert beschafft und ein­ge­führt wer­den, son­dern nur als Ein­zel­kom­po­nen­ten: 

  • Anfang der 1980-er Jah­re Beschaf­fung von HF-Sicht­funk­pei­lern PS 74 (Fa. Plath) für Vier­fach-Par­al­lel­be­trieb, die aber zunächst nur durch die orts­fes­ten HF-Peil­stel­len genutzt wer­den konn­ten – ab 1985 als inzwi­schen umbe­nann­ter HF-Sicht­funk­pei­ler SFP 5074 (Fa. Plath) auch durch die ver­le­ge­fä­hi­gen, wo er aller­dings weder digi­tal kom­man­diert wur­de, noch im Mehr­ka­nal­be­trieb genutzt wur­de;

HF-Sicht­funk­pei­ler PS 74 bzw. SFP 5074 (Fa. Plath),                                                                                  

Bild: Quel­le 2, Sei­te 102

  • ab 1983 Ein­füh­rung des VHF-EloGM-Trp EK 33 „Hum­mel“ (20 — 80 MHz; Zeit­mul­ti­plex-Stö­rung von bis zu 10 Fre­quen­zen gleich­zei­tig) sowie 1989 des neu­en VHF-Peil­trupps mit UHF-Daten­über­tra­gung jeweils auf TPz Fuchs;
EloGM-Trp VHF „Hum­mel“

Bil­der:
Quel­le 18, Sei­te 56 und Bild­ta­fel 58

VHF-Peil­trupp auf TPz Fuchs
UHF-Daten­über­tra­gungstrupp
  • ab 1984 Teil­au­to­ma­ti­sie­rung der VHF-Trup­pen­funk-Erfas­sung bei den GFASt in Form einer auf die inzwi­schen fer­tig­ge­stell­ten Kreis­grup­pen­an­ten­nen auf­ge­schal­te­ten, scan­nen­den Such­emp­fangs­an­la­ge mit einer Rei­he von „Abhän­ge­emp­fän­gern“ zur Auf­schal­tung auf Erfas­ser­plät­ze bzw. zur Auf­zeich­nung der Nach­rich­ten­in­hal­te;
  • 1985 Ein­füh­rung des SHF-Daten­über­tra­gungs­trupps (Einkanal-„Kleinscatter“ im 8‑GHz-Bereich) für Kom­man­die­rung und Rück­mel­dung der HF-Peil­ba­sen bei den EloK­a­Btl, der dann aber auf­grund zu star­ker Abstrah­lung durch die SHF-Hohl­lei­ter nicht genutzt wer­den durf­te;

SHF-Daten­über­tra­gungs­trupp („Kleins­cat­ter“), 

 Bild: Quel­le 2, Sei­te 94 

  • 1988 im Zuge der Inbe­trieb­nah­me der o.a. auto­ma­ti­sier­ten Bw-Peil­ba­sis Ein­füh­rung einer digi­ta­len Peil­kom­man­do­an­la­ge, wobei die kom­man­die­ren­de Funk­peil­kom­man­do­zen­tra­le aus dem Ver­bund der Peil­or­ga­ni­sa­ti­on neben den Peil­ergeb­nis­sen bereits auch das errech­ne­te Ortungs­er­geb­nis zu den eige­nen Peil­kom­man­dos lie­fern soll­te.  

Bis 1980 war auch ein Kon­zept für einen orts­fes­ten und ver­le­ge­fä­hi­gen Daten­ver­bund SElo­KaH ent­wi­ckelt wor­den – bis 1984 wur­de dabei jedoch zunächst nur der orts­fes­te Daten­ver­bund für die Erfas­sung von HF-Funk­ver­bin­dun­gen und die grenz­na­hen Fm-/El­o­Auf­kl-Zen­tra­len rea­li­siert, wobei aller­dings die orts­fes­ten HF-Auf­klä­rungs­stel­len erst ab 1993 mit Daten­ter­mi­nals aus­ge­stat­tet wur­den. Für den ver­le­ge­fä­hi­gen Daten­ver­bund wur­de dabei auch eine Schnitt­stel­len­ver­ein­ba­rung HEROS — SElo­KaH für Elo­Ka-Mel­dun­gen an die Zel­le Auf­klä­rung in den Div-/Korps-GefStd vor­ge­se­hen.

Die Wie­der­her­stel­lung der Ein­heit Deutsch­lands und die dar­aus resul­tie­ren­den Erfor­der­nis­se sowie die dadurch aus­ge­lös­te 1. Reform­pha­se 1990 — 1996 mit der “Hee­res­truk­tur 5 (N)” führ­ten nach Ein­stel­lung der Fm-/El­o­Auf­kl gegen die bis­he­ri­ge NVA ab 3. Okto­ber 1990 sowie schritt­wei­se im Zeit­raum 1991 — 1994 gegen die sowje­ti­schen Trup­pen in Ost­deutsch­land und in der CSSR auch zu einer Redu­zie­rung der Fern­mel­de­trup­pe Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung (Elo­Ka) des Hee­res und Auf­ga­be/-lösung der grenz­na­hen Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­len, wobei zudem auf­grund des „Kon­zepts zur Ver­bes­se­rung der Auf­klä­rungs­fä­hig­keit“ alle ver­blei­ben­den FmEl­o­Auf­kl-/Elo­Ka-Kp in vier Elo­KaRgt zusam­men­ge­fasst wur­den:

  • Fm-Stab 94 wur­de ab April 1992 in Fm-/El­o­Auf­klB­rig 94 umge­glie­dert, wel­che auch die Pilot­ver­ant­wor­tung für die erwei­ter­te Bun­des­wehr-Peil­ba­sis im HF-Bereich über­nahm;
  • FmBtl 940 wur­de ab April 1992 unter Auf­lö­sung von FmAusbKp 941 bis Dezem­ber 1992 und Ein­glie­de­rung von FmKp 1 (umge­glie­dert in FmKp 941 für LAPAS = Luft­ge­stütz­tes, abstands­fä­hi­ges Primäraufklä­rungssystem; im Dezem­ber 1994 nach Ein­stel­lung der LAPAS-Ein­wick­lung in 1993 auf­ge­löst) in FmAuf­klRgt 940 umge­glie­dert;
  • FmBtl 120 wur­de ab Okto­ber 1992 unter Ein­glie­de­rung von FmKp 3 (Auf­lö­sung im Sep­tem­ber 1992), FmKp 6 als 5. Kom­pa­nie und FmKp 11 als 4. Kom­pa­nie sowie der der bereits unter­stell­ten Fm-/El­o­Auf­klKp 945 und von FmKp 7 (Ende Dezem­ber 1993 auf­ge­löst) sowie FmAusbKp 5/I (1993 unter Ver­le­gung nach Rotenburg/Wümme) zunächst in FmRgt 120 umge­glie­dert und dann Mit­te Sep­tem­ber 1994 – unter Ein­glie­de­rung der 4. und 5. Kom­pa­nie als 5. und 6. Kom­pa­nie bei FmRgt 320, aber unter Ver­bleib in Rotenburg/Wümme – auf­ge­löst;
  • FmBtl 220 wur­de ab April 1992 unter Ein­glie­de­rung von FmKp 4 als 4. Kom­pa­nie und von FmKp 10 als 5. Kom­pa­nie (im Juli 1994 auf­ge­löst) sowie der bereits unter­stell­ten FmKp 946 und FmKp 12 (im März 1994 auf­ge­löst) in FmRgt 220 umge­glie­dert;
  • FmBtl 320 wur­de ab April 1992 unter Ein­glie­de­rung von FmKp 2 als 5. Kom­pa­nie (im Juli 1994 auf­ge­löst) und von FmKp 5 als 4. Kom­pa­nie sowie der bereits unter­stell­ten FmKp 947 in FmRgt 320 umge­glie­dert und ab Okto­ber 1992 dem IV. (GE) Korps in Pots­dam unter­stellt – 1994 Ein­glie­de­rung der 4. sowie 5. Kom­pa­nie von FmRgt 120 als 5. und 6. Kom­pa­nie, aber unter Ver­bleib in Rotenburg/Wümme;
  • GebFm­LehrKp 8 wur­de in 1992 zu Fm-Lehr-/Ver­suchs-Kom­pa­nie Elo­Ka umge­glie­dert;
  • Ein­stel­lung des Fm-/El­o­Auf­kl-Betrie­bes durch die Fm-/El­o­Auf­klKp 945, 946 und 947 ab Anfang Okto­ber 1992, danach Auf­lö­sung bis Mit­te 1993 – die Tür­me eini­ger GFAST wur­den aller­dings erst Jah­re spä­ter gesprengt („Hoher Meiß­ner“: Anfang Novem­ber 2002, „Stö­ber­hai“: Ende Sep­tem­ber 2005);

„Der Letz­te macht das Licht aus …“ – Kari­ka­tur in Fest­schrift der FmKp 947 von 1991,

Gra­phik: Quel­le 17, Sei­te 60

  • Ende Sep­tem­ber 1994 Auf­lö­sung von FmAusbKp 942 in Daun.

Die FmTr Elo­Ka bestand danach nur noch aus einer FmEl­o­Auf­klB­rig, einem FmAuf­klRgt, zwei Elo­KaRgt sowie einer Fm-Lehr-/Ver­suchs-Kom­pa­nie Elo­Ka und wies 1993 einen redu­zier­ten Per­so­nal­um­fang von nur noch ca. 5.000, ab 1995 von rund 4.100 Sol­da­ten auf.

FmTr Elo­Ka – Ende 1992,

Gra­phik: Quel­le 30

Ab 1990 Zulauf der Erfassungs‑, Aus­wer­te- und DÜ-Trupps des ver­le­ge­fä­hi­gen SElo­Ka-Anteils:

  • je ein Halb­sys­tem „Elo­UM HF“ (1 — 30 MHz) mit pro­gram­mier­ba­ren Funk­emp­fän­gern bei FmRgt 220 und FmRgt 320;

SElo­KaH — HF-Auf­nah­me­platz in ver­le­ge­fä­hi­gem Erfas­sungs­trupp, 

Bild: Bild­ta­fel 58

  • zwei Halb­sys­te­me „Elo­UM VHF“ (1 — 200 MHz) mit Such­emp­fangs­an­la­ge bei FmRgt 320.

Ab 1996 wur­de mit der Hee­res­struk­tur „Neu­es Heer für neue Auf­ga­ben (NHNA)” eine 2. Reform­pha­se wirk­sam, die sich aus der ver­än­der­ten poli­ti­schen Situa­ti­on sowie den rüs­tungs­kon­troll- und bünd­nis­po­li­ti­schen Zwän­gen ergab. Erneut wur­den das Heer und auch die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka zah­len­mä­ßig ver­rin­gert sowie den Erfor­der­nis­sen gesamt­deut­scher Streit­kräf­te und den inter­na­tio­na­len Ein­sät­zen bei SFOR sowie KFOR ent­spre­chend umstruk­tu­riert und ange­paßt. Durch die Ein­nah­me der Struk­tur „Neu­es Heer für neue Auf­ga­ben“ soll­te nicht zuletzt eine ver­bes­ser­te Ein­satz­be­reit­schaft für die Teil­nah­me an UN-Mis­sio­nen, für Übun­gen bzw. Ein­sät­ze im Rah­men der WEU, des Euro­korps und der „Part­ner­schaft für den Frie­den“ sicher­ge­stellt wer­den.
Für die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka, die gemäß der neu­en HDv 100/100 von 1999 mit der Fern­mel­de­trup­pe Fern­mel­de­ver­bin­dungs­dienst (FmTr FmVbdgD­st = ver­le­ge­fä­hi­ge Fern­mel­de­kräf­te der Obers­ten Bun­des­wehr­füh­rung und des Hee­res) zu den „Fern­mel­de­trup­pen“ zusam­men­ge­faßt wur­de, bedeu­te­te das u.a.:

  • Mit­te Sep­tem­ber 1996 Inbe­trieb­nah­me der neu­en 360°-Antennenanlage „ANTERRA“ zur welt­wei­ten HF-FmAuf­kl bei FmAuf­klRgt 940;

Anten­nen­an­la­ge „ANTERRA“

Bild: Flickr

  • neue Auf­ga­ben im Rah­men des Ein­sat­zes der „Sta­bi­liza­ti­on Force (SFOR)“ auf dem Bal­kan unter Füh­rung der NATO, wohin ab 1998 eine Elo­KaKp – gestellt von FmRgt 320 – nach Bos­ni­en ver­legt wur­de;
  • Ein­satz einer Elo­KaKp – gestellt von FmRgt 220 – für „Koso­vo Force (KFOR)“ ab 1999 in Maze­do­ni­en;
  • Moder­ni­sie­rung der Erfas­sung von HF-Funk bei FmAuf­klRgt 940 ab 1999 durch die Sucherfas­sungs­an­la­ge „SURF“ der Luft­waf­fe und ab 2001 mit der Zen­tra­len Erfas­sungs­un­ter­stüt­zung „ZEUS“ sowie der Aus­wer­tung mit dem DV-Sys­tem „WALDKÖNIG IV“;

Glie­de­rung der FmTr Elo­Ka (Stand: August 1998)

 Gra­phik: Quel­le 7, Anla­ge B.24

Das neue HF-EloGM-Sys­tem „Hor­niss­se“ (1,5 — 30 MHz; Stö­rung mit bis zu 1.000 W von bis zu 16 Fre­quen­zen gleich­zei­tig) wur­de ab 1992 an die FmTr (Elo­Ka) über­ge­ben.

HF-EloGM-Sys­tem „Hor­niss­se“

Bild: Quel­le 7, Anla­ge B.26

Ab 1999 erfolg­te eine Kampf­wert­stei­ge­rung des bis­he­ri­gen VHF-EloGM-Sys­tems „Hum­mel“ durch eine Erwei­te­rung des Fre­quenz­be­reichs bis 3 GHz.

FmRgt 220 und 320 erhiel­ten Ende 1998 jeweils ein neu­es ver­le­ge­fä­hi­ges Richt­funk­auf­klä­rungs-Halb­sys­tem „Elo­UM RiFu“ (60 MHz — 18 GHz).

Richt­funk­auf­klä­rungs-Halb­sys­tem „Elo­UM RiFu“

Bild: Bild­ta­fel 58

Ab 1999 Kampf­wert­stei­ge­rung des Sys­tem­an­teils „Elo­UM HF“ durch den FmAuf­klTrp „Uni­ver­sal“, der die bis­he­ri­gen, unter­schied­li­chen Erfassungs‑, Aus­wer­te- sowie DÜ-Trupps ersetz­te und so einen fle­xi­ble­ren, modu­la­ren Ein­satz ermög­lich­te, sowie des Elo­Auf­kl­Sys RMB durch Erwei­te­rung des Fre­quenz­be­reichs auf 0,1 — 40 GHz und Umset­zung auf TPz FUCHS.

Elo­Auf­kl­Sys RMB auf TPz FUCHS

Bild: Quel­le 30

Zur Suche, Auf­nah­me, Pei­lung, Aus­wer­tung und Mel­dungs­er­stat­tung im VHF- und UHF-Bereich (20 MHz — 1.3 GHz) bei o.a. Beson­de­ren Aus­lands­ein­sät­zen wur­de das FmAuf­kl-Sys­tem „EUKOP“ (Elek­tro­ni­sche Unter­stüt­zungskomponen­te) ent­wi­ckelt und beschafft.

EUKOP-Trupp

Bild: Bild­ta­fel 63

Zur Elo­Ka-Unter­stüt­zung bei Spe­zi­el­len Ope­ra­tio­nen wur­de dar­über hin­aus das „Elek­tro­ni­sche Unter­stüt­zungs­ge­rät, leicht“ („EULE“; 0,01 — 3.000 MHz) ent­wi­ckelt und ein­ge­führt.

EULE-Trupp

Bild: Bild­ta­fel 63

Im Zusam­men­hang mit der Erneue­rung der Bun­des­wehr von Grund auf und der Ein­füh­rung u.a. des Orga­ni­sa­ti­ons­be­rei­ches Streit­kräf­te­ba­sis (SKB) wur­den die Elo­Ka-Kräf­te mit Wir­kung vom 1. Juli 2002 aus der Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res her­aus­ge­löst und dem neu­en Orga­ni­sa­ti­ons­be­reich SKB zuge­ord­net
Das glei­che war für die Elo­Ka-Kräf­te der Luft­waf­fe (Fm-Bereich 70 mit Fm-Sek­tor A, D und F) sowie der Mari­ne (Fm-Stab 70 mit Fm-Sek­tor 71) befoh­len wor­den:

  • Fm-Bereich 70 wur­de ab Juli 2002 Kom­man­do Stra­te­gi­sche Auf­klä­rung in der SKB unter­stellt und in Fm-Bereich 92 (mit unter­stell­tem FmAuf­kl-Abschnitt 921 in Ber­lin-Gatow und Elok­a­Btl 922 – sie­he unten) umbe­nannt sowie Ende März 2009 auf­ge­löst;

Anten­nen­tür­me des FmAuf­kl-Abschnitt 921 in Ber­lin-Gatow 

Bild: Quel­le 30

  • Fm-Stab 70 wur­de ab April 2002 Kom­man­do Stra­te­gi­sche Auf­klä­rung in der SKB unter­stellt und in Fm-Bereich 91 (mit unter­stell­tem FmAuf­kl-Abschnitt 911 in Stadum/Nordfriesland und Elok­a­Btl 912 – sie­he unten) umbe­nannt sowie Ende März 2013 auf­ge­löst.

Fm-/El­o­Auf­klB­rig 94 wur­de Ende Dezem­ber 2003 auf­ge­löst und zur Auf­stel­lung des Fm-Bereichs 93 (mit unter­stell­tem FmAuf­kl-Abschnitt 931 und Elok­a­Btl 932 – sie­he unten) her­an­ge­zo­gen, der Ende März 2013 auf­ge­löst wur­de.   

Elo­Ka-Kräf­te in der SKB

Gra­phik: Bild­ta­fel 63

FmAuf­klRgt 940 wur­de 2003 in FmAuf­kl-Abschnitt 931 umbe­nannt und ist damit Vor­gän­ger des heu­ti­gen EloK­a­Btl 931 (seit April 2013) sowie der aus die­sem aus­ge­glie­der­ten, heu­ti­gen Fern­mel­de­auf­klä­rungs­zen­tra­le Süd (seit April 2023), den bei­den ältes­ten, unun­ter­bro­chen bestehen­den Elo­Ka-Trup­pen­tei­len in der Bun­des­wehr.

Elok­a­Btl 911 ent­stand ab April 2013 durch Umbe­nen­nung und Umglie­de­rung aus FmAuf­kl-Abschnitt 911 (sie­he oben), aus dem seit April 2023 die heu­ti­ge Fern­mel­de­auf­klä­rungs­zen­tra­le Süd aus­ge­glie­dert wur­de.

HF-Groß­ba­sis-Peil- und Erfas­sungs­an­la­ge „Kas­ta­gnet­te“ von Elok­a­Btl 911 bzw. Fern­mel­de­auf­klä­rungs­zen­tra­le Nord

Bild: Quel­le 30

Elok­a­Btl 912 wur­de in 2003 aus Elo­ka-Trup­pen­tei­len von Heer (5./- und 6./FmRgt 320), Luft­waf­fe und Mari­ne in Nien­burg neu auf­ge­stellt.

FmRgt 220 wur­de Mit­te Juni 2002 in Elok­a­Btl 922 umbe­nannt und Ende März 2013 auf­ge­löst.

FmRgt 320 wur­de ab Juli 2001 Fm-Bereich 93 unter­stellt und 2003 in Elok­a­Btl 932 umbe­nannt.

Ins­ge­samt hat­te sich so im Zeit­raum 1957 — 1989 aus ein­fachs­ten Anfän­gen am Ende der 1950-er Jah­re ein kom­ple­xes orga­ni­sa­to­ri­sches und tech­ni­sches Elo­Ka-Sys­tem von der Obers­ten Bun­des­füh­rung bis auf Divi­si­ons­ebe­ne ent­wi­ckelt, das der mili­tä­ri­schen Füh­rung wesent­li­che Infor­ma­tio­nen zur Lage­fest­stel­lung und ‑beur­tei­lung – vor allem in außen­po­li­ti­schen Kri­sen­si­tua­tio­nen (Ber­lin 1961, Kuba 1962, CSSR 1968, Afgha­ni­stan 1979/80, Polen 1980/81) gelie­fert hat sowie Ende der 1980-er Jah­re auf jeder die­ser Füh­rungs­ebe­nen nahe­zu alle dama­li­gen Fm-/El­o­Auf­kl-For­de­run­gen im Rah­men des Stän­di­gen Auf­klä­rungs­auf­tra­ges der FmTr Elo­Ka und bei eige­nen Übun­gen sowie EloGM-For­de­run­gen zumin­dest im Rah­men von Übun­gen erfül­len konn­te.
Der Zeit­raum 1990 bis etwa Anfang/Mitte der 2000-er Jah­re war dann sowohl durch Redu­zie­run­gen und Umglie­de­run­gen der FmTr Elo­Ka des Hee­res sowie Beschaf­fung und Ein­füh­rung von neu­en Fm-/El­o­Auf­kl-Mit­teln, als auch durch die Aus­glie­de­rung der bis­he­ri­gen Elo­Ka-Ver­bän­de des Hee­res in die Streit­kräf­te­ba­sis gekenn­zeich­net. Durch Beschaf­fung und Ein­füh­rung von neu­en Fm-/El­o­Auf­kl-Mit­teln kam es dabei zu einer wei­te­ren Moder­ni­sie­rung, die zumin­dest für die ab Mit­te der 1990-er Jah­re begin­nen­den ers­ten Aus­lands­ein­sät­ze aus­reich­te.

Die auf den Bild­ta­feln zur Fern­mel­de­trup­pe Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung (Elo­Ka) des Hee­res (1957 — 2002) und zu den Elo­Ka-Kräf­ten in der Streit­kräf­te­ba­sis ab 2002 doku­men­tier­te Geschich­te endet somit etwa Anfang bis Mit­te der 2000-er Jah­re – 2006 ist nach Kennt­nis des Autors auch ihre Geschich­te seit 1957 anläß­lich des 50-jäh­ri­gen Bestehens der FmTr in der Bun­des­wehr letzt­ma­lig in geschlos­se­ner Form auf einer Com­pact Disc9 durch die dama­li­ge FmS/FSHELT bzw. FüUstgSBw/FSBwIT zusam­men­ge­fasst wor­den.
Somit ist es an den heu­ti­gen, fach­lich Ver­ant­wort­li­chen für die Elek­tro­ni­schen Kampf­füh­rungs­kräf­te der Bun­des­wehr, die Fort­schrei­bung ihrer Geschich­te für die inzwi­schen fast 20 Jah­re seit 2006 auf­zu­grei­fen, um zu ver­mei­den, daß die geschicht­li­chen „Fäden“ kom­plett abrei­ßen.


Quel­len:

Tafel 52, 58 und 63 der Bild­ta­fel­aus­stel­lung “Fern­mel­de­trup­pen – Ges­tern und heu­te”



Wei­te­re Quel­len und zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma:

  1. Hoff­mann, Emil: Die Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res in der Bun­des­wehr – 1. Auf­la­ge, Ver­lag E.S. Mitt­ler & Sohn, Her­ford 1978 – ISBN 3 8132 0012 4
  2. Grabau, Rudolf:  Die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka des Hee­res 1956 bis 1990 – Orga­ni­sa­ti­ons- und Aus­bil­dungs­über­sich­ten / Ein Bei­trag zur Geschich­te der Bun­des­wehr – Geschich­te der Trup­pen­tei­le, Orga­ni­sa­ti­on, Aus­bil­dung, Per­so­nal, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V.  – 1. Auf­la­ge 1995
  3. Grabau, Rudolf: Bei­heft zu Quel­le 1, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V.  – 1. Auf­la­ge 1995
  4. Grabau, Rudolf: Der mate­ri­el­le Auf­bau der Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka des Hee­res in den Jah­ren 1956 bis 1975 – Ein Bei­trag zur Geschich­te der Bun­des­wehr / Das Elo­Ka-Gerät der 1. und 2. Gene­ra­ti­on, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V.  – 2. Auf­la­ge 1996
  5. N.N.: Die Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res der Bun­des­wehr 1956 — 1999, in: Tele­gra­phen-/Nach­rich­ten-/Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 123 ff.
  6. N.N.: Geschicht­li­che Zeit­ta­fel über die Ent­wick­lung der Telegraphen‑, Nachrichten‑, Fern­mel­de­trup­pe und Füh­rungs­diens­te 1830 — 1999, in: Tele­gra­phen-/Nach­rich­ten-/Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 238 ff.
  7. Ber­ren­berg, Dr. Peter: Geschich­te der Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res in der Bun­des­wehr im Wan­del der poli­ti­schen und tech­ni­schen Rah­men­be­din­gun­gen unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der Zeit seit 1970, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V., Bonn 1999
  8. Stein­born, Hart­mut: Die Fern­mel­de­trup­pen des Hee­res in der Bun­des­wehr (1956 — 1999), in: Anten­ne-Son­der­aus­ga­be „100 Jah­re Fern­mel­de­trup­pen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 31 ff.
  9. Spreen, Die­ter: Fern­mel­de- und Elek­tro­ni­sche Auf­klä­rung – Ihr Bei­trag zur Lage­fest­stel­lung des Hee­res, in: „Antenne“-Sonderausgabe „100 Jah­re Fern­mel­de­trup­pen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 35 ff.
  10. Mey­er, Wil­helm: Die Fern­mel­de­trup­pen des Hee­res – heu­te / Aus­stat­tung Fern­mel­de­ver­bin­dungs­dienst und Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung, in: „Antenne“-Sonderausgabe „100 Jah­re Fern­mel­de­trup­pen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 45 ff.
  11. Grabau, Rudolf: Bun­des­nach­rich­ten­dienst oder Bun­des­wehr­füh­rung: Wer hat­te grö­ße­ren Ein­fluß auf den Auf­bau der deut­schen Fern­mel­de­auf­klä­rung? – Ideen und Pla­nun­gen für eine mili­tä­ri­sche Funk­auf­klä­rung in West­deutsch­land nach Ende des 2. Welt­krie­ges, in: Bei­la­ge zur F‑Flagge 3–2001
  12. Hei­se, Peter: Erin­ne­run­gen zum Beob­ach­tungs­dienst der Fm-/Elo-Auf­klä­rung des Hee­res in den Anfangs­jah­ren der Bun­des­wehr, in: Bei­la­ge zur F‑Flagge 1–2003 – Auf­bau und Ende der grenz­na­hen Fm-/Elo-Auf­klä­rung der Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka des Hee­res – Zwei Bei­spie­le (Die Anfän­ge der Elek­tro­ni­schen Auf­klä­rung als „Beob­ach­tungs­dienst“ im Heer und die Spren­gung der orts­fes­ten Fm-/Elo-Auf­kl-Stel­le Hoher Meiß­ner), Sei­te 2 ff. 
  13. Grabau, Rudolf/Hahn, Immo: Der Mohr hat sei­ne Schul­dig­keit getan – Die Spren­gung der Fern­mel­de-/Elo-Auf­klä­rungs­stel­le Hoher Meiss­ner, in: Bei­la­ge zur F‑Flagge 1–2003 – Auf­bau und Ende der grenz­na­hen Fm-/Elo-Auf­klä­rung der Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka des Hee­res – Zwei Bei­spie­le (Die Anfän­ge der Elek­tro­ni­schen Auf­klä­rung als „Beob­ach­tungs­dienst“ im Heer und die Spren­gung der orts­fes­ten Fm-/Elo-Auf­kl-Stel­le Hoher Meiß­ner), Sei­te 8 ff.
  14. Boe­cker, Arne: Abso­lu­te Funk­stil­le – An die­sem Frei­tag wird der Turm auf dem Stö­ber­hai gesprengt, von dem aus NATO und Bun­des­wehr jahr­zehn­te­lang den Osten abhör­ten, in: Süd­deut­sche Zei­tung vom 23.09.2005 
  15. Wei­ße, Gün­ther K.: Gehei­me Funk­auf­klä­rung in Deutsch­land, Motor­buch-Ver­lag – 1. Auf­la­ge 2005
  16. Grabau, Rudolf: Fern­mel­de­auf­klä­rung im HF-Bereich durch die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der in den Auf­bau­jah­ren ver­füg­ba­ren  mate­ri­el­len Aus­stat­tung für orts­fes­ten und mobi­len Ein­satz, in: F‑Flagge 2–2012, S. 45 ff. 
  17. Grabau, Rudolf: Fern­mel­de­elek­tro­ni­sche Auf­klä­rung durch die Fern­mel­de­trup­pe Elo­Ka an den Ost­gren­zen der Bun­des­re­pu­blik unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der dort ein­ge­setz­ten mate­ri­el­len Aus­stat­tung, in: F‑Flagge 2–2012, S. 52 ff.
  18. Grabau, Rudolf: Das Sys­tem Elo­Ka Heer – Kon­zept, Über­le­gun­gen und Gesamt­struk­tur, in: F‑Flagge 4–2012, S. 42 ff.        
  19. Grabau, Rudolf: Das Sys­tem Elo­Ka Heer – Teil 2: Rea­li­sie­rung, in: F‑Flagge 1–2013, S. 48 ff.
  20. Grabau, Rudolf: Die Stör­sen­der des Hee­res der Bun­des­wehr im Zeit­raum bis 1990, in: F‑Flagge 2–2013, S. 52 ff.
  21. US Army Signal School: Trai­ning Cir­cu­lar No. 30–35 – How and Why to mea­su­re Signal Cha­rac­te­ristics with the AN/MLQ-24, Fort Devens – March 1978
  22. Uffel­mann, Peter: Zur Geschich­te und Ent­wick­lung der Fern­mel­de­auf­klä­rung im deut­schen Heer, S. 5 ff. – Im Zwei­ten Welt­krieg; Unter­richts­hil­fe für die Offi­zier­an­wär­ter-Zusatz­aus­bil­dung in der FmAusbKp 5/III, 1987/1988
  23. Aus­zug aus Chro­nik von Fm-Stab 94 (Hand­schrift­li­che Unter­la­ge des Autors)
  24. Bas­tet, Karl-Hein­z/­Dietz, N./Moryson, Peter: 20 Jah­re Fern­mel­de­ba­tail­lon 320/20 Jah­re Gar­ni­son Frankenberg/E. 1962 — 1982 – Pro­gramm und Fest­schrift, 1982
  25. Kirch­h­ü­bel, N./Schwarz, Kurt: Dein Stand­ort Fran­ken­berg (Eder) – Bro­schü­re anläß­lich des 30jährigen Jubi­lä­ums des Fran­ken­berg an der Eder, 1992
  26. Wiki­pe­dia-Ein­trag zu „Lis­te der Trup­pen­tei­le der Fern­mel­de­trup­pe des Hee­res der Bun­des­wehr“
  27. Wiki­pe­dia-Ein­trag zu „Batail­lon Elek­tro­ni­sche Kampf­füh­rung“
  28. Wiki­pe­dia-Ein­trag zu „Auf­klä­rungs­turm“ 
  29. Mei­er, Peter: Geschich­te Schwei­zer Bot­schafts­funk 1941–2015, End­ver­si­on — 7. Auf­la­ge, Brugg — Janu­ar 2025
  30. Bisch­off, Man­fred: Home­page zu Fern­mel­de- und Elek­tro­ni­sche Auf­klä­rung sowie Funk- und Funk­tech­ni­sche Auf­klä­rung 

Fuß­no­ten:

1 Vor­gän­ger von Fern­mel­de­dienst­stel­le der Bun­des­wehr (1958 — 1964), Amt für Fern­mel­de­we­sen der Bun­des­wehr (1964 — 1979), Amt bzw. spä­ter Zen­trum für Nach­rich­ten­we­sen der Bun­des­wehr (1979 — 2002 bzw. 2002 — 2007), Kom­man­do Stra­te­gi­sche Auf­klä­rung (2007 — 2024) und des heu­ti­gen Kom­man­do Auf­klä­rung und Wir­kung

2 Die Num­me­rie­rung bezog sich – angeb­lich – auf das Jahr der Auf­stel­lung

3 Elo­Auf­kl kam erst ab 1968 dazu – bis dahin erfolg­te die Er- und Bear­bei­tung der hier­für erfor­der­li­chen Grund­la­gen durch Fern­mel­de­dienst­stel­le der Bun­des­wehr (1958 — 1964) bzw. Amt für Fern­mel­de­we­sen der Bun­des­wehr (1964 — 1979)   

4 gemäß neu­er Num­me­rie­rungs­lo­gik: „9“ für Hee­res­trup­pen ober­halb der Korp­s­ebe­ne

5 nach Beset­zung der Fm-Tür­me der Luft­waf­fe bzw. der Bun­des­wehr mit Hee­res­an­tei­len hat­te sich her­aus­ge­stellt, daß von die­sen aus die Fm-/El­o­Auf­kl-Berei­che des Hee­res räum­lich, aber auch kapa­zi­täts­mä­ßig nicht voll abge­deckt wer­den konn­ten, so daß ins­be­son­de­re gro­ße Lücken in der Erfas­sung boden­ge­bun­de­ner Sprech­funk­ver­bin­dun­gen blie­ben und des­halb drei zusätz­li­che grenz­na­he Hee­res-Fm-/El­o­Auf­kl-Stel­len erfor­der­lich wur­den 

6 Auf dem Thurau­er Berg ist also bereits lan­ge vor Fer­tig­stel­lung der Fern­mel­de­tür­me der Luft­waf­fe bzw. Bun­des­wehr bis 1967 der ers­te orts­fes­te Turm einer grenz­na­hen FmAuf­kl-Stel­le der Bun­des­wehr errich­tet wor­den.

7 benannt nach der Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­kom­pa­nie 621 des Dtsch. Afri­ka­korps — FmKp 621 und spä­ter auch FmKp 6 führ­ten in die­sem Zusam­men­hang auch eine Pal­me in ihrem inter­nen Ver­bands­ab­zei­chen

8 FmKp 4 ver­füg­te als ein­zi­ge aus­schließ­lich über Per­so­nal zur Erfas­sung von tsche­chisch­spra­chi­gem Funk­ver­kehr, alle ande­ren DivElo­KaKp hat­ten Per­so­nal zur Erfas­sung von rus­sisch­spra­chi­gem Funk­ver­kehr

9 Die­se CD lag dem Autor jedoch auf­grund ihrer Ein­stu­fung als Ver­schluß­sa­che (VS – Nur für den Dienst­ge­brauch ?) nicht vor.