Tafel 40 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute”

Nach Vor­stel­lung der Bild­ta­fel zum Ein­satz der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe im West­feld­zug im Jahr 1940 wird die Serie zu o.a. Bild­ta­fel­aus­stel­lung mit der Vor­stel­lung der Bild­ta­fel zum Ein­satz der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe im Ruß­land­feld­zug (1941 — 1944) fort­ge­setzt.   

Oberst a.D. Peter Uffel­mann

Vor­be­mer­kung:
Die aktu­el­len RICHTLINIEN ZUM TRADITIONSVERSTÄNDNIS UND ZUR TRADITIONSPFLEGE der Bun­des­wehr ent­hal­ten zum The­ma „Wehr­macht“ unter Nr. 3.4.1 u.a. fol­gen­de Klar­stel­lung, auf die auch hin­sicht­lich des Ein­sat­zes der Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe im Ruß­land­feld­zug (1941 — 1944) hin­ge­wie­sen wer­den soll: 
„Der ver­bre­che­ri­sche NS-Staat kann Tra­di­ti­on nicht begrün­den. Für die Streit­kräf­te eines demo­kra­ti­schen Rechts­staa­tes ist die Wehr­macht als Insti­tu­ti­on nicht tra­di­ti­ons­wür­dig. Glei­ches gilt für ihre Trup­pen­ver­bän­de sowie Orga­ni­sa­tio­nen, die Mili­tär­ver­wal­tung und den Rüs­tungs­be­reich.“

Par­al­lel zum Aus­lau­fen der Ope­ra­tio­nen in Frank­reich bis Ende Juni 1940 lie­fen bereits ab Mit­te Juni im Rah­men der Umgrup­pie­rung und zunächst noch geplan­ten Redu­zie­rung des Hee­res auch Maß­nah­men zur Redu­zie­rung der Anzahl von Divi­si­ons- und Korps-Nach­rich­ten­ab­tei­lun­gen (Div-/Korps-Nach­rAbt) sowie Divi­si­ons-Nach­rich­ten­kom­pa­nien (Div­Nach­rKp) und zur Beur­lau­bung von mehr als der Hälf­te des Per­so­nals von 18 Div­Nach­rAbt auf vor­erst unbe­stimm­te Zeit an. Dabei wur­den die Auf­stel­lung von neun Div­Nach­rAbt der 10. Wel­le abge­bro­chen und ab Juli zwei Korps-Nach­rAbt sowie vier Div­Nach­rAbt und 13 Div­Nach­rKp auf­ge­löst.
Im Zuge der ab Anfang Juli zunächst noch begin­nen­den Vor­be­rei­tun­gen für das „Unter­neh­men See­lö­we“, die beab­sich­tig­te deut­sche See­lan­dung in Groß­bri­tan­ni­en, wur­den dar­über hin­aus etwa 30 Nach­rich­ten­kom­pa­nien an die Luft­waf­fe und acht an die Kriegs­ma­ri­ne abge­ge­ben sowie dort zu ins­ge­samt drei Nach­rich­ten­re­gi­men­tern zur beson­de­ren Ver­fü­gung (Nach­rRgt zbV) zusam­men­ge­fasst, weil dabei der Schwer­punkt des Nach­rich­ten­mit­tel­ein­sat­zes nicht beim Heer gese­hen wur­de. Auf Grund­la­ge einer Aus­wer­tung des bri­ti­schen Fern­sprech- und Tele­gra­phen­net­zes – u.a. auch zur Nutz­bar­keit von See­ka­beln zwi­schen den Nie­der­lan­den und Groß­bri­tan­ni­en – wur­den außer­dem für die Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen nach Groß­bri­tan­ni­en Auf­nah­me und Wie­der­ver­le­gung eines wei­te­ren Ost­preu­ßen-See­ka­bels sowie Richt­funk­ver­bin­dun­gen im Dezi­me­ter-Bereich (= UHF-Bereich: 500 — 535 MHz) geplant. Des Wei­te­ren begann ein Aus­bau des Kabel­net­zes an der Kanal­küs­te, der jedoch ab Mit­te August unter Ver­le­gung der Fach­trupps der Deut­schen Reichs­post (DRP) nach Osten ein­ge­stellt wur­de. 

Ab August 1940 wur­den dann im Rah­men der begin­nen­den Pla­nun­gen sowie Vor­be­rei­tun­gen auf den ab Mai 1941 beab­sich­tig­ten Ruß­land­feld­zug auch die Maß­nah­men zur Redu­zie­rung der Anzahl von Div-/Korps-Nach­rAbt abge­bro­chen und viel­mehr u.a. auch wie­der Neu­auf­stel­lun­gen von Nach­rAbt und ‑Rgt begon­nen.
Bis Ende 1940 wur­den dabei 19 Div­Nach­rAbt (11. — 12. Wel­le) und 17 Div­Nach­rKp (13. — 14. Wel­le) sowie drei Gebirgs-Nach­rAbt neu auf­ge­stellt und 18 Div­Nach­rAbt für Moto­ri­sier­te Infan­te­rie­di­vi­sio­nen bzw. Pan­zer­di­vi­sio­nen umge­glie­dert. Dazu kamen noch 15 Div­Nach­rKp für Besat­zungs­di­vi­sio­nen (15. Wel­le), die bis Mai 1941 neu auf­ge­stellt und in ihrer Mehr­zahl spä­ter noch zu Div­Nach­rAbt erwei­tert wur­den.

Dar­über hin­aus wur­den außer­dem noch 14 neue Korps-Nach­rAbt und eine Korps-Nach­rKp, vier Armee- und eine Hee­res­grup­pen-Nach­rAbt sowie vier Pan­zer­grup­pen- und ein Armee-Nach­rRgt auf­ge­stellt. Dabei wur­den die Armee- und Hee­res­grup­pen-Nach­rAbt mit nur noch jeweils vier Nach­rKp den im Wes­ten ver­blei­ben­den Ober­kom­man­dos unter­stellt und deren bis­he­ri­ge Nach­rRgt neu­auf­ge­stell­ten Armee- und HGr-Ober­kom­man­dos für den Ruß­land­feld­zug zuge­ord­net.

Ab Febru­ar 1941 wur­den zudem drei wei­te­re Füh­rungs-Nach­rRgt (FüNach­rRgt) mit jeweils zwei Nach­rAbt á vier schwe­ren Blank­draht-Bau­kom­pa­nien sowie einer Trä­ger­fre­quenz-Betriebs­kom­pa­nie für Bau und Betrieb der nun feld­mä­ßig nutz­ba­ren „Drehkreuz“-Leitungen auf­ge­stellt. Ab Mit­te Mai 1941 folg­te noch die Auf­stel­lung eines wei­te­ren FüNach­rRgt mit vier Nach­rAbt und ins­ge­samt 13 Nach­rKp.

Im Febru­ar 1941 waren des Wei­te­ren sechs selbst­stän­di­ge Eisen­bahn-Nach­rKp zur nach­rich­ten­tech­ni­schen Unter­stüt­zung des Trans­port­we­sens auf­ge­stellt wor­den, die ab Angriffs­be­ginn paar­wei­se den drei Hee­res­grup­pen Nord, Mit­te und Süd zum dezen­tra­li­sier­ten Ein­satz zuge­ord­net wur­den.
Ab Mit­te April 1941 wur­den außer­dem drei Div­Nach­rAbt in neun selbst­stän­di­ge Nach­rKp für die Siche­rungs­di­vi­sio­nen (Sich­Div) in den Rück­wär­ti­gen Hee­res­ge­bie­ten der drei Hee­res­grup­pen umge­glie­dert, wobei der Ein­satz die­ser Nach­rKp durch neun, den Sich­Div zuge­ord­ne­te Feld-Nach­rich­ten­kom­man­dan­tu­ren (FNach­rKdtr) orga­ni­siert und gelei­tet wer­den soll­te.

Bis zum Angriffs­be­ginn am 22. Juni 1941 stan­den somit bereit:

  • sechs FüNach­rRgt;
  • 17 Hee­res­grup­pen- und Armee-Nach­rRgt bzw. ‑Abt;
  • vier Pan­zer­grup­pen-Nach­rRgt;
  • 59 Korps-Nach­rAbt bzw. ‑Kp;
  • 205 Div­Nach­rAbt bzw. ‑Kp.

Im Ver­gleich zu Sep­tem­ber 1939 war dies mehr als eine Ver­dop­pe­lung der Nach­rich­ten­trup­pen­tei­le.

Führungs‑, Heeresgruppen‑, Armee- und Pan­zer­grup­pen-Nach­rRgt beim Angriff auf die Sowjet­uni­on (Stand: 22.06.1941);

Gra­phik: Quel­le 4, S. 132

Die nach­rich­ten­tech­ni­sche Vor­be­rei­tung des ab Mai 1941 beab­sich­tig­ten Ruß­land­feld­zugs begann bereits Ende Juli 1940 im Zusam­men­hang mit der Ver­le­gung des Armee­ober­kom­man­dos (AOK) 18 nach Bromberg/Bydgoszcz und des­sen Befehls­über­nah­me über die in das soge­nann­te „Gene­ral­gou­ver­ne­ment“ in Polen ver­leg­ten bzw. dort bereits sta­tio­nier­ten acht Armee­korps und 15 Divi­sio­nen.

Hee­res­nach­rich­ten­ver­bän­de des AOK 18 (Stand: 21.07.1940) 

Bil­der: Quel­le 4, S. 128 und S. 130

Hee­res­nach­rich­ten­ver­bän­de der Hee­res­grup­pe B (Stand: 06.10.1940)

Dazu wur­de im Rah­men eines gemein­sa­men Son­der­bau­pro­gramms von DRP und Wehr­macht zum „Wirt­schafts­auf­bau Ost“ mit dem Aus­bau eines Kabel­grund­net­zes in dem Auf­marsch­ge­biet an der deutsch-sowje­ti­schen Gren­ze zwi­schen Ost­preu­ßen, Warschau/Warszawa und Rzes­zow begon­nen, wel­ches das „Reich­ver­tei­di­gungs­netz“ bzw. Wehr­machts-Grund- und ‑Füh­rungs­netz bis zu den Ablauf­punk­ten der Hee­res­grup­pen-Stamm­lei­tun­gen ver­län­gern soll­te. Dabei wur­den ab Sep­tem­ber 1940 bis Juni 1941 durch die aus Bel­gi­en und Frank­reich abge­zo­ge­nen DRP-Fach­trupps im Zusam­men­wir­ken mit den Bau­kom­pa­nien der ter­ri­to­ri­al zustän­di­gen Trup­pen­tei­le der Hee­res­nach­rich­ten­trup­pe sowie wei­te­ren DRP-Kräf­ten neun Fern­ka­bel (Fk) mit ins­ge­samt ca. 2.000 km Län­ge und 10 soge­nann­te „Selbst­tra­gen­de Luft­ka­bel“ (Slk) [1] mit einer Gesamt­län­ge von ca. 1.400 km neu gebaut sowie in Betrieb genom­men. Fünf Fk mit ins­ge­samt ca. 950 km Län­ge waren bei Angriffs­be­ginn noch im Bau und konn­ten erst im Herbst 1941 in Betrieb genom­men wer­den.

Par­al­lel zum Aus­bau die­ses Kabel­grund­net­zes wur­den ins­ge­samt 10 gro­ße Durch­gangs­ver­mitt­lun­gen in Ost­preu­ßen, Polen, der Slo­wa­kei und in Öster­reich ein­ge­rich­tet, die durch viel­paa­ri­ge, unter­ir­di­sche Fern­ka­bel und ober­ir­di­sche Frei­lei­tun­gen unter­ein­an­der sowie mit den Nach­rich­ten­zen­tra­len der Hee­res­grup­pen ver­bun­den waren. Auf die­se Ver­mitt­lun­gen soll­ten im Rah­men des Auf­mar­sches für den Angriff auf die Sowjet­uni­on die Gefechts­stän­de der Hee­res­grup­pen, Luft­flot­ten, Armeen, Armee­korps und der Flie­ger­ver­bän­de auf­ge­schal­tet wer­de. Außer­dem soll­ten sie zahl­rei­che weit­sprech­fä­hi­ge Über­tra­gungs­ka­nä­le zu den Ablauf­punk­ten der „Dreh­kreuz­ach­sen“ hin­ter den drei Hee­res­grup­pen ermög­li­chen.

Kabel­grund­netz beim Auf­marsch für den Angriff auf die Sowjet­uni­on 
(Stand: 22.06.1941);

Gra­phik: Bild­ta­fel 40

Ein­ge­bun­den in die­ses Kabel­grund­netz wur­den auch die Nach­rich­ten­zen­tra­len der drei „Füh­rer­haupt­quar­tie­re“ (FHQ), die hin­ter den Gefechts­strei­fen der drei Hee­res­grup­pen gebaut wur­den, von den aller­dings nur das bei Ras­ten­burg („Wolfs­schan­ze“) akti­viert wur­de. Jede die­ser drei FHQ-Nach­rich­ten­zen­tra­len war dabei auf min­des­tens zwei der o.a. Durch­gangs­ver­mitt­lun­gen abge­stützt und hat­te zahl­rei­che Direkt­ver­bin­dun­gen zu wich­ti­gen Dienst­stel­len sowie in das öffent­li­che Nach­rich­ten­netz.

Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen des FHQ „Wolfs­schan­ze“ (Stand: 22.06.1941);

Bild: Quel­le 4, S. 134

Am 10. Juni 1941 wur­den dem Reichs­post­mi­nis­te­ri­um die letz­ten For­de­run­gen zur Schal­tung von Lei­tun­gen, ins­be­son­de­re im Auf­marsch­raum der HGr Nord in Ost­preu­ßen, über­ge­ben, wonach die Schal­tun­gen in den bereits bestehen­den Kabeln bis zum 15. Juni durch­zu­füh­ren waren, Schal­tun­gen im Fk Ins­ter­burg — Anger­burg — Ras­ten­burg sofort nach Fer­tig­stel­lung des Kabels, mög­lichst aber auch noch bis zum 15. Juni.

Bis zum Beginn des Angriffs auf die UdSSR am 22. Juni 1941 ver­füg­ten die deut­schen Ober­kom­man­dos, Stä­be und Trup­pen somit über ein leis­tungs­fä­hi­ges, weit­ver­zweig­tes und tief­ge­staf­fel­tes Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­sys­tem in den Auf­marsch­räu­men ent­lang der deutsch-sowje­ti­schen Gren­ze, das einen gro­ßen Anteil an den deut­schen Anfangs­er­fol­gen haben soll­te.

Die zeit­lich par­al­le­len nach­rich­ten­tech­ni­schen Pla­nun­gen und Vor­be­rei­tun­gen für einen Angriff auf Grie­chen­land („Unter­neh­men Mari­ta“) ab Anfang Novem­ber 1940 waren dabei ohne nen­nens­wer­ten Ein­fluß geblie­ben, da sie sich auf­grund der geo­gra­phi­schen und poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen, aber auch auf­grund der nur noch weni­gen frei ver­füg­ba­ren nach­rich­ten­tech­ni­schen Kapa­zi­tä­ten auf ein Mini­mum beschrän­ken muss­ten: Im Win­ter 1940/41 konn­te ledig­lich ein Stö­rungs­netz (StöN) „Georg“ an der öster­rei­chisch-jugo­sla­wi­schen Gren­ze im Abschnitt Kla­gen­furt – Graz vor­be­rei­tet wer­den. Alles Wei­te­re hing von der Hal­tung der mög­li­chen Ver­bün­de­ten Ungarn, Rumä­ni­en, Bul­ga­ri­en und Jugo­sla­wi­en ab, deren Post­ver­wal­tun­gen dann im Früh­jahr 1941 die Füh­rungs­fä­hig­keit der 12. Armee bei ihrem Auf­marsch an der bul­ga­risch-grie­chi­schen Gren­ze sicher­stell­ten. Nach dem Staats­streich in Bel­grad Ende März 1941 konn­te sich auch die ab 6. April aus Süd­west­un­garn, Kärn­ten und der Stei­er­mark nach Jugo­sla­wi­en angrei­fen­de 2. Armee nach­rich­ten­tech­nisch nur auf das o.a. StöN „Georg“, das unga­ri­sche Post­netz und ihre eige­nen orga­ni­schen Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen abstüt­zen.
FHQ und Ober­kom­man­do der Wehr­macht (OKW) führ­ten die Gesamt­ope­ra­ti­on ab 12. April aus zwei Eisen­bahn-Füh­rungs­zü­gen, für die nach­rich­ten­tech­nisch ein Tun­nel bei Mönich­kir­chen­/­Tau­chen-Schau­er­egg („Befehls­stel­le Süd“) 45 km süd­west­lich von Wie­ner Neu­stadt vor­be­rei­tet wor­den war, wäh­rend dort das Ober­kom­man­do des Hee­res (OKH) in der ehe­ma­li­gen öster­rei­chi­schen Mili­tär­aka­de­mie unter­ge­bracht war. Da die FüNach­rRgt mit den inzwi­schen feld­ver­wen­dungs­fä­hi­gen „Drehkreuz“-Leitungen noch nicht ein­satz­be­reit waren, muss­te dazu vor allem auf Funk­ver­bin­dun­gen zurück­ge­grif­fen wer­den, die ein Min­dest­maß an zen­tra­ler Füh­rung ermög­lich­ten sowie das weit­ge­hend selbst­stän­di­ge Han­deln der 2. und 12. Armee sicher­stell­ten. Durch die schnel­le Kapi­tu­la­ti­on der jugo­sla­wi­schen Streit­kräf­te blie­ben die unzu­rei­chen­den Draht­nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen zwi­schen der „Befehls­stel­le Süd“ sowie bei­den Armeen dabei ohne grö­ße­re Aus­wir­kun­gen und das jugo­sla­wi­sche Post­netz konn­te für die wei­te­ren Ope­ra­tio­nen gegen bzw. in Grie­chen­land sowie das anschlie­ßen­de deut­sche Besat­zungs­re­gime auf dem Bal­kan nutz­bar gemacht wer­den.      

Auch der Afri­ka­feld­zug ab 11. Febru­ar 1941 hat­te kei­ne wesent­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die Bereit­stel­lung der Nach­rich­ten­ver­bän­de und die nach­rich­ten­tech­ni­schen Vor­be­rei­tun­gen für den Angriffs auf die UdSSR: Zwar muss­te über die Nach­rKp bzw. ‑Abt der zunächst nur zwei Divi­sio­nen hin­aus eine zusätz­li­che Korps-Nach­rAbt auf­ge­stellt wer­den, aber für die Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen nach Deutsch­land wur­den einer­seits ita­lie­ni­sche Draht-Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen mit­ge­nutzt bzw. ande­rer­seits Funk­ver­bin­dun­gen her­ge­stellt und gehal­ten. Dar­über hin­aus betrieb die Luft­nach­rich­ten­trup­pe auch noch Richt­funk­ver­bin­dun­gen zwi­schen Ita­li­en und Liby­en.   

Im Bereich des Horch­diens­tes bzw. der Funk­auf­klä­rung war bereits ab Ende des Polen­feld­zu­ges und wäh­rend des sowje­ti­schen Ein­mar­sches in Ost­po­len im Herbst 1939 der sowje­ti­sche Funk­ver­kehr über­wacht wor­den, aller­dings ohne tie­fe­re Erkennt­nis­se zu gewin­nen. Die Über­wa­chung des sowje­ti­schen Funk­ver­kehrs wäh­rend des sowje­tisch-fin­ni­schen Win­ter­kriegs 1939/40 erbrach­te dage­gen wert­vol­le Hin­wei­se zu Glie­de­run­gen und Stel­len­be­set­zun­gen der sowje­ti­schen Streit­kräf­te.
Auch wäh­rend des West­feld­zugs im Früh­som­mer 1940 waren Horch­dienst bzw. Funk­auf­klä­rung gegen die sowje­ti­schen Streit­kräf­te mit vier Fes­ten Horch­stel­len und einer mobil ein­ge­setz­ten Horch­kom­pa­nie fort­ge­setzt wor­den, nach­dem im Juni eine Horch­kom­pa­nie für den zwei­ten Teil des Frank­reich­feld­zugs an die Hee­res­grup­pe A abge­ge­ben wor­den war – inso­fern waren Horch­dienst bzw. Funk­auf­klä­rung gegen die sowje­ti­schen Streit­kräf­te bis Mit­te 1940 kein Schwer­punkt.
Nach dem West­feld­zug wur­de die­se Horch­kom­pa­nie zurück­un­ter­stellt und zwei wei­te­re Horch­kom­pa­nien von Frank­reich sowie eine neu­auf­ge­stell­te Horch­kom­pa­nie nach Osten ver­legt, aber auch zwei Fes­te Horch­stel­len und eine Horch­kom­pa­nie zur Auf­klä­rung nach Süd­os­ten gegen Jugo­sla­wi­en, Grie­chen­land und Nord­afri­ka aus­ge­glie­dert, so daß bis Angriffs­be­ginn gegen die UdSSR ins­ge­samt sie­ben Funk­auf­klä­rungs­ein­hei­ten bereits im Ein­satz gegen die sowje­ti­schen Streit­kräf­te waren.

Schwer­punkt der Funk­auf­klä­rung gegen die sowje­ti­schen Streit­kräf­te war ab Som­mer 1940 deren Glie­de­rung und Kräf­te­ver­tei­lung west­lich des Urals: Zwar gelang dabei die Lösung sämt­li­cher zwei- und drei­stel­li­ger, in der Trup­pe ver­wen­de­ter Zah­len­schlüs­sel, die Ent­wick­lung von Metho­den zur Ent­zif­fe­rung der meist fünf­stel­li­gen, gehei­men Zah­len- und Buch­sta­ben­schlüs­sel der höhe­ren Füh­rung sowie die Auf­klä­rung der Glie­de­rung und Stär­ke der sowje­ti­schen Luft­streit­kräf­te bis ins Ein­zel­ne, aber obwohl ca. 80% aller Auf­klä­rungs­er­geb­nis­se von der Funk­auf­klä­rung kamen, wur­de kei­ne Klar­heit über Glie­de­rung, Umor­ga­ni­sa­ti­on und Kräf­te­ver­tei­lung der sowje­ti­schen Land­streit­kräf­te sowie deren Ein­satz im Grenz­schutz gewon­nen – jen­seits des Urals wur­den dar­über hin­aus nur Teil­ergeb­nis­se erzielt und Funk­ver­kehr sowje­ti­scher mecha­ni­sier­ter sowie ins­be­son­de­re gepan­zer­ter Ver­bän­de bzw. Groß­ver­bän­de war auf­grund von Sen­de­ver­bot und Aus­bil­dung von deren Nach­rich­ten-Teil­ein­hei­ten/-Trup­pen­tei­len im rück­wär­ti­gen Raum über­haupt nicht erfasst wor­den.
Einer der Grün­de hier­für war das Miß­ver­hält­nis zwi­schen Brei­te (ca. 1.000 km), vor allem aber auch Tie­fe des Auf­klä­rungs­raums (ca. 3.000 km) sowie den hier­für ver­füg­ba­ren sie­ben Funk­auf­klä­rungs­ein­hei­ten und deren ca. 250 Funk­horch­emp­fän­gern gegen­über geschätz­ten ca. 10.000 sowje­ti­schen Funk­ge­rä­ten, zumal die Kurz­wel­len-Adcock-Fern­peil­ba­sis Rzes­zow in Süd­ost-Polen – Cranz in Ost­preu­ßen (spä­ter bis Bur­gos in Bul­ga­ri­en ver­brei­tert) im Raum­wel­len­be­reich noch nicht ein­satz­be­reit war und die Horch­kom­pa­nien noch kei­ne Kurz­wel­len-Boden­wel­len-Peil­trupps hat­ten – Funk­or­tun­gen in der Tie­fe des Auf­klä­rungs­raums (Raum­wel­len­be­reich) waren inso­fern nicht, im Boden­wel­len­be­reich nur im Lang- und Mit­tel­wel­len­be­reich mög­lich.
Auch die 103 Horch-Nah­auf­klä­rungs­zü­ge auf Divi­si­ons­ebe­ne mit ihren ins­ge­samt maxi­mal 412 Funk­horch­emp­fän­gern – aller­dings ohne jeg­li­che Peil­trupps – konn­ten auf­grund ihrer Auf­split­te­rung auf die ein­zel­nen Divi­sio­nen, aber auch ihrer feh­len­den über­ge­ord­ne­ten Steue­rung die­ses Miß­ver­hält­nis nicht wesent­lich ver­bes­sern – im Frank­reich­feld­zug waren dem­ge­gen­über auf hal­ber Brei­te 10 Horch­kom­pa­nien mit ins­ge­samt 300 Funk­horch­emp­fän­gern – d.h. mit fast 2,5‑facher Dich­te  zum Ein­satz gekom­men.  

Ab Beginn des Angriffs gegen die UdSSR vom 22. Juni 1941 war auf­grund des raschen Vor­mar­sches zunächst oft­mals Funk das Haupt­füh­rungs­mit­tel auf Divi­si­ons- und Korp­s­ebe­ne.

Funk­staf­fel eines Pan­zer­korps,

Bild: Quel­le 4, S. 150

Auf Armee-Ebe­ne muss­ten die PzGrp­Nach­rRgt durch Blank­draht-Bau­kräf­te der FüNach­rRgt bei der Instand­set­zung ober­ir­di­scher sowje­ti­scher pos­ta­li­scher Nach­rich­ten­li­ni­en unter­stützt wer­den, weil ers­te­re nur über Feldfernkabel-(FFKb-)Baukompanien ver­füg­ten. Im Bereich der PzGrp 2 wur­den so z.B. bis 30. Novem­ber 1941 Dop­pel­lei­tun­gen von ins­ge­samt 740 km Län­ge instand­ge­setzt.
Die­se ins­ge­samt vier FFKb-Bau­kom­pa­nien bau­ten im über­schla­gen­den Ein­satz die PzGrp-Stamm­lei­tun­genmit „Zwi­schen­sta­tio­nen“ alle 20 — 30 km, wo Ver­stär­ker und klei­ne Ver­mitt­lun­gen sowie Mel­de­köp­fe durch die Fern­sprech­be­triebs­kom­pa­nien der bei­den FFKb-Bau­ab­tei­lun­gen ein­ge­rich­tet wur­den. Alle zwei bis drei Tage wur­den nicht mehr benö­tig­te Abschnit­te der PzGrp-Stamm­lei­tun­gen an die Armee-Nach­rRgt zur Wei­ter­nut­zung oder Abbau über­ge­ben. Die Gesamt­län­ge der bis 23. Juli 1941 gebau­ten FFKb-Stamm­lei­tung im Bereich der PzGrp 2 betrug bei­spiels­wei­se 1.250 km. Bis 30. Novem­ber erhöh­te sich die­se Gesamt­län­ge auf 3.050 km.
Die bei­den Fern­sprech­be­triebs­kom­pa­nien der PzGrp-Betriebs­ab­tei­lun­gen rich­te­ten ein und betrie­ben die bei­den Gefechts­stand-Nach­rich­ten­zen­tra­len der PzGrp – z.B. ca. 130 bei der PzGrp 2 bis 30. Novem­ber 1941. 
Der Funk­ein­satz der PzGrp wur­de durch die Funk­kom­pa­nien der PzGrp­Nach­rRgt sicher­ge­stellt, u.a. auch das Mit­hö­ren der Funk­ver­bin­dun­gen der unter­stell­ten Pz-Korps und ‑Div sowie der Ein­satz von zwei Funk­trupps bei den Füh­rungs­staf­feln der PzGrp-Befehls­ha­ber, wobei die Funk­ver­bin­dun­gen auch in der Bewe­gung gehal­ten wur­den und wozu Krad­mel­der die Funk­sprü­che zwi­schen den Funk­trupps sowie den Füh­rungs­fahr­zeu­gen trans­por­tier­ten. Ins­ge­samt wur­den bei­spiels­wei­se 10.213 Funk­sprü­che bei PzGrp 2 bis 30. Novem­ber 1941 gesen­det, 17.302 auf­ge­nom­men und 17.262 mit­ge­hört.

Glie­de­rung des PzGrp­Nach­rRgt (Stand: 22.06.1941);


Gra­phik: Quel­le 4, S. 138

Ein Kri­te­ri­um für die Pla­nung der Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen beim Angriff auf die Sowjet­uni­on war die den Plan­stu­di­en des Gene­ral­sta­bes des Hee­res zugrun­de lie­gen­de Ope­ra­ti­ons­tie­fe von ca. 1.000 km und ihre tech­ni­sche Bewäl­ti­gung. Die Lösung der Reich­wei­ten­pro­ble­me, die vor allem im Polen­feld­zug die Trup­pen­füh­rung erheb­lich beein­flusst hat­ten, war damit zur alles ent­schei­den­den Fra­ge gewor­den.
Gelöst wur­de sie von der Nach­rich­ten­ab­tei­lung beim Hee­res­waf­fen­amt mit der im Früh­jahr 1941 gera­de noch recht­zei­tig feld­ver­wen­dungs­fä­hig gewor­de­nen „Dreh­kreuz­li­nie“ und ihrer trä­ger­fre­quen­ten Mehr­fach­aus­nut­zung. Dabei han­del­te es sich um eine ober­ir­disch errich­te­te Fern­sprech­lei­tung, deren zwei Dräh­te sich in regel­mä­ßi­ger Fol­ge im Abstand von jeweils vier Stan­gen­fel­dern nach einem vor­ge­ge­be­nen Sche­ma im Linksd­rall kreuz­ten. Jedes Stan­gen­feld maß genau 50 +/- 1 Meter. Durch den Ein­satz der eben­falls feld­ver­wen­dungs­fä­hig gewor­de­nen Trä­ger­fre­quenz­tech­nik war es jetzt mög­lich, auf einer „Dreh­kreuz­lei­tung“ – der Trä­ger­fre­quenz­grund­lei­tung – eine grö­ße­re Anzahl von Fern­ge­sprä­chen ohne gegen­sei­ti­ge Beein­flus­sung über gro­ße Ent­fer­nun­gen gleich­zei­tig zu über­tra­gen. Über­dies erlaub­te der Ein­satz der Wech­sel­strom­te­le­gra­phie­tech­nik die Durch­füh­rung eines mehr­ka­na­li­gen Fern­schreib­ver­kehrs – sie­he auch Post 17. 

Prin­zip der „Dreh­kreuz­li­nie/-lei­tun­g/-ach­se“


Gra­phik: Ein­trag zu 
„Dreh­kreuz­ach­se“ bei der-fernmelder.de

Die drei neu­en, zum Bau von weit­sprech­fä­hi­gen „Dreh­kreuz­ach­sen“ aus­ge­stat­te­ten und aus­ge­bil­de­ten FüNach­rRgt began­nen ab 22. Juni 1941 – den drei Hee­res­grup­pen (HGr) fol­gend – mit deren Bau, wobei sie je nach Aus­bil­dungs­stand von den Bau­ab­tei­lun­gen der HGr­Nach­rRgt unter­stützt wur­den. Bis zum Herbst 1941 reich­ten die­se „Dreh­kreuz­ach­sen“ schon weit in die Tie­fe des rus­si­schen, weiß­rus­si­schen und ukrai­ni­schen Raums, wobei durch Quer­ver­bin­dun­gen und Durch­gangs­ver­mitt­lun­gen an den Kreu­zungs­punk­ten ein git­ter­för­mi­ges, die gro­ßen Ent­fer­nun­gen über­brü­cken­des mehr­ka­na­li­ges Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­netz ent­stan­den war, das viel­fäl­ti­ge Schalt­mög­lich­kei­ten bot.
Die o.a. Durch­gangs­ver­mitt­lun­gen (DV) wur­den zunächst durch Per­so­nal der FüNach­rRgt betrie­ben, spä­ter dann durch soge­nann­te „DV-Staf­feln“, ab August 1943 durch ins­ge­samt 17 selbst­stän­di­ge „DV-Kom­pa­nien“.

Im Bereich der HGr Nord gab es zwei „Dreh­kreuz­ach­sen“, die im Zuge des Vor­mar­sches der AOK 16 und 18 sowie der PzGrp 4 ver­lie­fen. Bei der HGr Mit­te folg­te die „Dreh­kreuz­ach­se“ der Tras­se Brest-Litowsk – Minsk – Smo­lensk und im Bereich der HGr Süd teil­te sich in Kiew die „Dreh­kreuz­ach­se“ Rzes­zow – Lemberg/Lwiw – Kiew/Kyjiw in einen süd­ost­wärts und einen nord­ost­wärts füh­ren­den Zweig, der sich sei­ner­seits in Kono­top noch­mals ver­zweig­te, was auf das Hin­und­her im Herbst 1941 hin­sicht­lich der wei­te­ren Ope­ra­ti­ons­füh­rung zurück­zu­füh­ren war.
Neben die­sem „Dreh­kreuz­netz“ der HNach­rTr bestand noch ein zwei­tes ober­ir­di­sches, eben­falls auf der „Dreh­kreuz­tech­nik“ (aber mit „Rechtsd­rall“) beru­hen­des Lini­en­netz der Luft­waf­fe, das durch die Tele­gra­phen­bau­re­gi­men­ter der Luft­nach­rich­ten­trup­pe ein­ge­rich­tet und unter­hal­ten wur­de.

Die Dreh­kreuz­ach­sen und ihre Quer­ver­bin­dun­gen in 1941

Nach dem schnel­len Vor­drin­gen der deut­schen Trup­pen wur­den bereits ab Juli die ers­ten bei­den „Reichs­kom­mis­sa­ria­te“ „Ost­land“ (Bal­ti­kum und Weiß­ruß­land) sowie „Ukrai­ne“ gebil­det, wel­che die Zivil­ver­wal­tung rück­wärts des Hee­res­ge­biets über­nah­men und denen u.a. „Höhe­re Wehr­machts­nach­rich­ten­füh­rer“ mit vier bzw. fünf Wehr­machts­nach­rich­ten­kom­man­dan­tu­ren zuge­ord­net wur­den, wel­che in Zusam­men­ar­beit mit den ent­spre­chen­den „Gene­ral­post­kom­mis­sa­ren“ die durch­lau­fen­den  Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen der Wehr­macht sicher­zu­stel­len sowie die Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen für das Besat­zungs­re­gime bereit­zu­stel­len hat­ten.
Da aber die „Dreh­kreuz­ach­sen“ für Letz­te­res nicht ver­füg­bar waren bzw. nicht aus­reich­ten, kam es zu einem Auf­bau eines zusätz­li­chen unter­ir­di­schen Fernkabel-(Fk-)Netzes durch die DRP.

Hier­bei wur­de ein neu­ent­wi­ckel­ter, unbe­spul­ter (d.h. ohne Pupin-Spu­len) und mit wei­ter­ent­wi­ckel­ter 64-Kanal-Trä­ger­fre­quenz­tech­nik betrie­be­ner Fk-Typ („U‑Kabel“) ein­ge­setzt, der mit 140 km auch einen im Ver­gleich zu bis­he­ri­gen Fk dop­pel­ten Abstand der Ver­stär­ker­sta­tio­nen zuließ. Schon ab August 1941 begann so der Bau der ers­ten Fk-Linie Lemberg/Lwiw – Kiew/Kyjiw mit 527 km Län­ge. Das mit 1.255 km längs­te die­ser Kabel ver­lief im Süd­ab­schnitt von Lub­lin nach Rowno/Riwne (312 km) und von dort wei­ter über Winniza/Winnyzja (313 km) nach Dnjepropetrowsk/Dnipro (630 km): Ab Mit­te Mai 1943 war es auf sei­ner gan­zen Län­ge in Betrieb.

Instal­la­ti­on eines Fern­ka­bels,

Bild: Bild­ta­fel 40

In der Regel folg­ten die­se Fk den Tras­sen der „Dreh­kreuz­ach­sen“ und waren auch in deren Durch­gangs­ver­mitt­lun­gen „ein­ge­schleift“, wodurch sie mit den „Dreh­kreuz­ach­sen“ ver­knüpft wur­den. Mit die­sem, die besetz­ten sowje­ti­schen Ter­ri­to­ri­en weit­räu­mig über­span­nen­den Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­netz aus „Dreh­kreuz­li­ni­en“, unbe­spul­ten DRP-Fern­ka­beln und Feld­dau­er­lei­tun­gen ver­füg­te die deut­sche Füh­rung ab 1942/43 über sehr sta­bi­le und zuver­läs­si­ge Draht-Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen.

Dar­über hin­aus über­nahm und betrieb die DRP ab Anfang Novem­ber 1941 die wie­der­her­ge­stell­ten sta­tio­nä­ren Funk­sen­de- und ‑emp­fangs­an­la­gen in den besetz­ten sowje­ti­schen Gebie­ten als „Funk­netz Ost“, das den mili­tä­ri­schen und Behör­den-Funk­dienst sicher­stell­te.

1942 wur­den die „Dreh­kreuz­ach­sen“ und DRP-Fk im Zuge der deut­schen Som­mer­of­fen­si­ve vor allem nach Süd­os­ten zur Wol­ga sowie zum Kuban-Gebiet und Kau­ka­sus ver­län­gert, so daß unge­ach­tet ver­schie­de­ner Ein­bu­ßen und Ver­lus­te durch sowje­ti­sche Gegen­of­fen­si­ven das deut­sche Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­netz aus „Dreh­kreuz­ach­sen“, unbe­spul­ten DRP-Fern­ka­beln und Feld­dau­er­lei­tun­gen im besetz­ten Teil der UdSSR im Spät­herbst 1943 sei­ne größ­te Aus­deh­nung und Dich­te erreicht hat­te.

„Dreh­kreuz­ach­sen“ im besetz­ten Teil der UdSSR (Stand: 20.11.1943);


Gra­phik: Bild­ta­fel 40

Dabei hat­ten die Aus­deh­nung und Dich­te des deut­schen Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­net­zes in den besetz­ten sowje­ti­schen Gebie­ten zugleich Vor- und Nach­tei­le: Sei­ne weit­ge­hend sta­bi­len Fern­sprech- und Fern­schreib­ver­bin­dun­gen ermög­lich­ten einer­seits rund um die Uhr die direk­te Ein­fluß­nah­me von Hit­ler sowie OKW und OKH auf die Ober­be­fehls­ha­ber sowie Stä­be der Hee­res­grup­pen und Armeen. Angeb­lich eröff­ne­te dies ande­rer­seits Mög­lich­kei­ten  für die Ober­be­fehls­ha­ber an den Fron­ten, die Ver­ant­wor­tung zu scheu­en und eige­ne Ent­schlüs­se gar nicht erst zu fas­sen oder durch­zu­set­zen. 

Zugleich war die­ses deut­sche Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­netz aber auch zu einem der bevor­zug­ten Ein­satz­zie­le sowje­ti­scher Par­ti­sa­nen gewor­den: So wur­den z.B. im Novem­ber 1943 auf den Feld­dau­er­li­ni­en zwi­schen der Hee­res­grup­pe Mit­te und ihren vier Armeen 2.000 abge­säg­te oder gespreng­te Tele­gra­phen­stan­gen sowie 300 Spren­gun­gen des „U‑Kabels“ Molodetschno/Maladsetschna – Minsk – Orscha gezählt. Auch die vie­len Mög­lich­kei­ten der Umweg­schal­tun­gen in dem viel­sei­ti­gen Git­ter­netz reich­ten in den geschlos­se­nen Par­ti­sa­nen­ge­bie­ten Weiß­ruß­lands nicht mehr aus, so daß hier ver­stärkt Richt­funk­ver­bin­dun­gen ein­ge­rich­tet und betrie­ben wer­den muss­ten.
Neben der Sisy­phos-Arbeit der groß­räu­mi­gen Stö­rungs­be­sei­ti­gung war der prak­ti­sche Ein­satz der HNach­rTr ins­be­son­de­re wäh­rend der Früh­jahrs- und Herbst-Schlamm­pe­ri­oden der „Ras­pu­tiza“ (= Wegelo­sig­keit) sowie im Win­ter durch in Mit­tel­eu­ro­pa völ­lig unge­wohn­te Wet­ter- und Gelän­de­be­din­gun­gen geprägt, die oft auch zu kurio­sen Impro­vi­sa­tio­nen zwan­gen.

Bil­der oben: Kabel­bau im rus­si­schen Win­ter; Quel­le: Bild­ta­fel 40

In dem Maße, wie die Gegen­of­fen­si­ven der sowje­ti­schen Streit­kräf­te an Wucht gewan­nen und die von deut­schen Trup­pen besetz­ten Gebie­te flä­chen­mä­ßig zusam­men­schrumpf­ten, ver­schlech­ter­ten sich auch die Bedin­gun­gen für den Betrieb des deut­schen Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­net­zes. Bereits ab Früh­jahr 1943 im Zuge der ers­ten Rück­zü­ge – meist ent­lang der Feld­dau­er­li­ni­en und „Dreh­kreuz­ach­sen“, spä­tes­tens aber seit Anfang 1944 stand nicht mehr der Neu­bau, son­dern die fach­ge­rech­te Zer­stö­rung bzw. Unbrauch­bar­ma­chung von „Dreh­kreuz­ach­sen“, Fern­ka­beln, Feld­dau­er­li­ni­en und Funk­an­la­gen im Mit­tel­punkt des Ein­sat­zes der Nach­rich­ten­trup­pe: So berich­te­te z.B. das FüNach­rRgt 597 am 28. Dezem­ber 1943 über die Zer­stö­rung des Sty­ro­flex­ka­bels von Koly­bow­ka an der Haupt­kampf­li­nie über Shlobin nach Pristan durch Ver­bren­nung der Iso­lier­stof­fe im Blei­man­tel mit Hil­fe von ein­ge­press­tem Sau­er­stoff.

Zer­stö­rung einer Dreh­kreuz-Ltg;

Bild: Bild­ta­fel 40

Ab Ende Juni 1944 kam es im Zuge der sowje­ti­schen Som­mer­of­fen­si­ve gegen die HGr Mit­te in Ver­bin­dung mit groß­räu­mi­gen Zer­stö­run­gen des deut­schen Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­net­zes in Weiß­ruß­land durch Par­ti­sa­nen sogar zu sei­nem vor­über­ge­hen­dem Zusam­men­bruch bei der HGr Mit­teErst ab Herbst 1944 gelang es nach dem Rück­zug ins Bal­ti­kum sowie nach Ost­preu­ßen und Polen, die Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen noch­mals zu sta­bi­li­sie­ren.

Nach Angriffs­be­ginn gegen die UdSSR konn­ten Horch­dienst bzw. Funk­auf­klä­rung zwar um eine wei­te­re, nach dem Bal­kan­feld­zug frei­ge­wor­de­ne Horch­kom­pa­nie ver­stärkt wer­den, so daß nun ins­ge­samt acht Horch­kom­pa­nien zum Ein­satz kamen, was aber das o.a. Miß­ver­hält­nis zu Brei­te (ca. 1.000 km), vor allem aber auch Tie­fe des Auf­klä­rungs­raums (ca. 3.000 km) nur wenig bes­ser wer­den ließ, zumal sich sei­ne Brei­te im Ver­lauf des Angriffs sogar noch ver­grö­ßer­te sowie zwei Horch­kom­pa­nien zeit­wei­se ander­wei­tig ein­ge­setzt wur­den: Eine zur „Funk­ab­wehr“ – der Funk­auf­klä­rung von Agen­ten-Funk­stel­len – und eine zum Mit­hö­ren des Funk­ver­kehrs der deut­schen Pan­zer­grup­pen – de fac­to ver­schlech­ter­te sich so die Dich­te der Funk­auf­klä­rung sogar um 14% gegen­über dem Zeit­raum vor Angriffs­be­ginn.

Bei HGr Süd kamen z.B. ins­ge­samt drei Horch­kom­pa­nien zum Ein­satz: Horch­kom­pa­nie 7 bei AOK 11, Horch­kom­pa­nie 3 zunächst bei AOK 17 und AOK 6, im Juli 1941 dann nach Auf­fri­schung von ihrem Ein­satz auf dem Bal­kan und Umstel­lung auf sowje­ti­schen Funk­ver­kehr auch Horch­kom­pa­nie 57 bei AOK 6, so daß sich Horch­kom­pa­nie 3 auf die Zusam­men­ar­beit mit AOK 17 kon­zen­trie­ren konn­te.
Als Auf­klä­rungs­raum wur­de die­sen drei Horch­kom­pa­nien auf­grund ihrer zah­len­mä­ßig begrenz­ten Kräf­te und Mit­tel zu Funk­auf­klä­rung zunächst nur der Vor­marsch­raum von HGr Süd bis zum Dnjepr/Dnipro, d.h. die sowje­ti­schen Mili­tär­be­zir­ke Odes­sa und Kiew zuge­wie­sen – von wei­ter­ge­hen­den Auf­klä­rungs­auf­trä­gen wur­de zunächst abge­se­hen. 

Bereits unmit­tel­bar nach Angriffs­be­ginn konn­te ins­be­son­de­re vor 17. und 6. Armee ein Funk­la­ge­bild in gro­ßen Zügen erstellt wer­den, das einen Rück­schluß auf die Anzahl der sowje­ti­schen Korps und Divi­sio­nen sowie meis­tens auch auf deren Bezeich­nun­gen ermög­lich­te. In der Fol­ge gelang es schon am zwei­ten Tag ost­wärts von Lemberg/Lwiw eines der neu­ar­ti­gen sowje­ti­schen Korps mit zwei Pan­zer­di­vi­sio­nen sowie einer moto­ri­sier­ten Schüt­zen­di­vi­si­on zu orten und vor der 11. Armee wur­de eine stär­ke­re Feind­grup­pe im Raum Akker­man/­Bil­ho­rod-Dnis­trow­skyj aus­schließ­lich durch Ent­zif­fe­rung ihres Funk­ver­kehrs fest­ge­stellt.
Die ab Juli bei 6. Armee ein­ge­setz­te Horch­kom­pa­nie 57 konn­te vor allem durch Funk­or­tun­gen fest­stel­len, daß die west­lich Kiew/Kyjiw auf­ge­bau­te Ver­tei­di­gungs­stel­lung all­mäh­lich abge­baut und hin­ter den Dnjepr/Dnipro zurück­ge­nom­men wur­de.
Durch Zusam­men­fas­sung der Funk­auf­klä­rung durch Horch­kom­pa­nie 57 und Horch­kom­pa­nie 3 auf den Raum Kasatin/Kosjatyn – Bje­la­la Zerkow/Bila Zerk­wa – Uman gelang es, durch Ver­kehrs- und Peil­aus­wer­tung vor allem die Kräf­te der 12. Sowje­ti­schen Armee auf­zu­klä­ren und so auch Grund­la­gen für die Kes­sel­schlacht bei Uman im August 1941 zu lie­fern. Die Nach­rich­ten-Nah­auf­klä­rungs­zü­ge der Divi­sio­nen waren dage­gen auf­grund des schnel­len Vor­mar­sches kaum zum Ein­satz gekom­men.

Ein­satz der Funk­auf­klä­rung vor der HGr Süd 
(Juni 1941 — Novem­ber 1942),

Gra­phik: Quel­le 8, Anla­ge

Auch bei HGr Mit­te tru­gen die Funk­auf­klä­rungs­er­geb­nis­se über Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen und Trans­port­schwie­rig­kei­ten bei den im Rah­men der Kes­sel­schlacht von Bia­lys­tok und Minsk ein­ge­schlos­se­nen sowje­ti­schen Kräf­ten dazu bei, das kal­ku­lier­te Risi­ko in Kauf zu neh­men, die PzGrp 2 und 3 bereits vor dem Schlie­ßen der Kes­sel durch die deut­schen Infan­te­rie­di­vi­sio­nen wei­ter auf Smo­lensk vor­sto­ßen zu las­sen. 

Nach Errei­chen des Dnjepr/Dnipro im Sep­tem­ber 1941 wur­de als neu­er Auf­klä­rungs­raum für die Funk­auf­klä­rung vor der HGr Süd der Raum Kiew/Kyjiw – Woro­nesch am Don – Ros­tow-na-Donu – Cher­son fest­ge­legt, wobei der Schwer­punkt zunächst auf dem Raum bis zum Donez sowie der Krim und dem Kuban-Gebiet lag. Dabei soll­te vor allem fest­ge­stellt wer­den, ob und wie sich die sowje­ti­schen Kräf­te ost­wärts des Dnjepr/Dnipro zur Ver­tei­di­gung glie­der­ten, ob Reser­ven her­an­ge­führt wür­den und wel­che Ände­run­gen in der sowje­ti­schen Füh­rungs­struk­tur ein­ge­tre­ten waren. Fer­ner war der Funk­ver­kehr der sowje­ti­schen Schwarz­meer­flot­te zu über­wa­chen.
Dar­über hin­aus war mit Tei­len „Funk-Fernstauf­klä­rung“ in Rich­tung des west­li­chen und süd­li­chen Trans­kau­ka­sus-Raums bis zur per­si­schen Gren­ze durch­zu­füh­ren.
Die im Zuge des wei­te­ren deut­schen Angriffs über den Dnjepr/Dnipro immer mehr zuneh­men­de Brei­te des Auf­klä­rungs­raums führ­te aller­dings bei Horch­kom­pa­nie 7 trotz Ver­stär­kung von den bei­den ande­ren Horch­kom­pa­nien zu einer Über­deh­nung der Kräf­te und Mit­tel bei der Funk­auf­klä­rung der Krim und des Kuban-Gebiets, des süd­li­chen Donez-Bogens sowie durch o.a. „Funk-Fernstauf­klä­rung“, wodurch Impro­vi­sa­tio­nen erfor­der­lich wur­den, die aber letzt­lich zu Defi­zi­ten in der Funk­auf­klä­rung auf dem gesam­ten Süd­flü­gel der HGr Süd führ­ten — ihrem Antrag auf Zuwei­sung einer vier­ten Horch­kom­pa­nie für PzGrp 1 (ab Okto­ber 1. Pz-Armee) wur­de man­gels Ver­füg­bar­keit wei­te­rer Horch­kom­pa­nien jedoch nicht ent­spro­chen.

Bei der Funk­auf­klä­rung zunächst bis zum Donez wur­de im Übri­gen fest­ge­stellt, daß die Füh­rungs­ebe­ne „Korps“ weg­ge­fal­len war, was aus dem unmit­tel­ba­ren Funk­ver­kehr zwi­schen den Divi­sio­nen und Armeen her­vor­ging, und daß eine neue Füh­rungs­ebe­ne „Front“ ver­gleich­bar der deut­schen Hee­res­grup­pe hin­zu­ge­kom­men war, was ins­ge­samt auf eine Kon­so­li­die­rung der sowje­ti­schen Ver­tei­di­gung hin­deu­te­te. Dies spie­gel­te sich auch in einer zuneh­men­den Beschrän­kung des Funk­ver­kehrs zwi­schen den Divi­sio­nen und Armeen wie­der, was aber durch ver­stärk­te Funk­na­h­auf­klä­rung durch die Divi­si­ons­nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge unter Lei­tung einer der Horch­kom­pa­nien kom­pen­siert wer­den konn­te und es sogar ermög­lich­te, aus dem größ­ten­teils schlecht ver­schlei­er­ten Sprech­funk­ver­kehr weit­rei­chen­de Schlüs­se zu zie­hen. 

Nach Errei­chen von Donez und Mius durch 6. und 17. Armee sowie von Ros­tow durch 1. Pz-Armee im Lau­fe des Okto­bers 1941 hat­ten Horch­kom­pa­nie 57 in den Raum west­lich und bei­der­seits Charkow/Charkiw  sowie Horch­kom­pa­nie 3 in den Raum Slawjansk/Slowjansk – Mariupul/Mariupol ver­legt, wäh­rend Horch­kom­pa­nie 7 der 11. Armee nach Süden in den Raum Cher­son – Berdjansk gefolgt war.
Bis Mit­te Novem­ber 1941 zeich­ne­ten sich dann für die Funk­auf­klä­rung im Bereich der HGr Süd zwei Brenn­punk­te ab: Einer­seits vor 6. und 17. Armee im Raum nordost‑, ost- und süd­ost­wärts von Charkow/Charkiw, der aber zunächst nicht sicher geklärt wer­den konn­te, ande­rer­seits vor 1. Pz-Armee im Raum ost- und süd­ost­wärts von Ros­tow, wo straff geglie­der­te Funk­net­ze auf die Bereit­stel­lung von bis zu 10 sowje­ti­schen Divi­sio­nen und einen bevor­ste­hen­den Angriff schlie­ßen lie­ßen. Ein wei­te­res, süd­west­lich von Ros­tow im Kuban-Gebiet erfass­tes, umfang­rei­ches sowje­ti­sches Funk­netz konn­te dage­gen als Ver­such einer Funk­täu­schung zum Vor­täu­schen einer sowje­ti­schen See­lan­dung am Nord­ufer des Asow­schen Mee­res im Rücken der 1. Pz-Armee erkannt wer­den. Als dann Ende Novem­ber der sowje­ti­sche Angriff auf Ros­tow erfolg­te, räum­te die 1. Pz-Armee auf Befehl der HGr Süd Ros­tow und nahm ihren Süd­flü­gel wie­der hin­ter den Mius-Abschnitt zurück, ohne daß jedoch die o.a. See­lan­dung statt­fand.

Ein­satz der Funk­auf­klä­rung vor der HGr Süd Mit­te Novem­ber 1941,

 
Gra­phik: Quel­le 13, Anla­ge C1

Der Funk­ver­kehr im Rah­men der Vor­be­rei­tung der tat­säch­li­chen sowje­ti­schen See­lan­dung auf der Ost-Krim im Dezem­ber 1941 konn­te dage­gen nicht recht­zei­tig erfasst wer­den. Auch die Bereit­stel­lung von sowje­ti­schen Kräf­ten für einen Angriff nörd­lich Isjum im Janu­ar 1942 wur­de nicht recht­zei­tig erkannt, wäh­rend es bis Mai 1942 gelang, nörd­lich und süd­lich von Charkow/Charkiw drei Feind­grup­pen aus zwei­mal jeweils mehr als 15 Schüt­zen- bzw. Kaval­le­rie-Divi­sio­nen und fünf bzw. 10 Pan­zer­bri­ga­den sowie einer Reser­ve von fünf „schnel­len Divi­sio­nen“ fest­zu­stel­len, wobei aller­dings Angriffs­ziel und ‑zeit­punkt offen­blie­ben. Trotz­dem tru­gen die­se Funk­auf­klä­rungs­er­geb­nis­se mit zum Gelin­gen des deut­schen Gegen­an­griffs sowie in der Fol­ge zur Ein­schlie­ßung der sowje­ti­schen Kräf­te west­lich des Dnjepr/Dnipro bei.

Die Funk­auf­klä­rung in Rich­tung des west­li­chen und süd­li­chen Trans­kau­ka­sus-Raums bis zur per­si­schen Gren­ze sowie gegen die Schwarz­meer­flot­te blieb dage­gen auf­grund der gro­ßen Ent­fer­nun­gen (800 — 1.000 km) weit­ge­hend uner­gie­big, wenn auch wei­te­re sowje­ti­sche Reser­ven und zwei Armee­stä­be in die­sem Raum fest­ge­stellt wer­den konn­ten, wäh­rend bri­ti­scher Funk­ver­kehr an der per­si­schen Gren­ze nur bruch­stück­haft erfasst wer­den konn­te.

Auch wäh­rend der deut­schen Som­mer­of­fen­si­ve im Juli 1942 über den Donez bis zum Don zwi­schen Woro­nesch und Ros­tow blieb die Funk­auf­klä­rung fast gänz­lich ergeb­nis­los, da die sowje­ti­schen Divi­sio­nen ohne Funk­ver­kehr aus­wi­chen und auch der Funk­ver­kehr der sowje­ti­schen Armeen ein­ge­stellt wur­de.
Danach wur­den – nach Zufüh­rung einer vier­ten Kom­pa­nie – die inzwi­schen in Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nien umbe­nann­ten Horch­kom­pa­nien am obe­ren Don, dem unte­ren Donez und am unte­ren Mius ein­ge­setzt sowie eine wei­te­re beim neu­en HGr-Gefechts­stand in Starobjelsk/Starobilsk, um je nach Lage­ent­wick­lung die Funk­auf­klä­rung im Nor­den oder Süden zu ver­stär­ken. Nach Bil­dung der HGr A wur­den zwei die­ser vier Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nien und die beweg­lich gemach­te Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­stel­le Krim die­ser neu­en HGr für ihren Angriif auf den Kau­ka­sus unter­stellt.

Im Ver­lauf von August und Sep­tem­ber 1942 wur­den durch die ver­blei­ben­den zwei Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nien Glie­de­rung und Kräf­te­ver­tei­lung der sowje­ti­schen Groß­ver­bän­de ost­wärts des obe­ren Don sowie der neu gebil­de­ten Sta­lin­grad-Front auf der Don-Wol­ga-Land­brü­cke auf­ge­klärt. Aus über Funk über­mit­tel­ten sowje­ti­schen Feind­la­ge­be­ur­tei­lun­gen ergab sich zudem, daß die Schwä­che der ita­lie­ni­schen und rumä­ni­schen Armeen am obe­ren Don sowie die emp­find­li­che Gren­ze zwi­schen ihnen zutref­fend erkannt wor­den war.
Im Okto­ber 1942 wur­de durch die Funk­auf­klä­rung die Bil­dung einer star­ken sowje­ti­schen Kräf­te­grup­pe bei­der­seits der Choper-/Chop­jor-Mün­dung in den Don fest­ge­stellt, deren weit­ge­steck­tes ope­ra­ti­ves Angriffs­ziel in einem – wenn auch ver­stüm­mel­ten – Funk­spruch als Ros­tow ange­ge­ben war. Eben­so früh­zei­tig und bis Anfang Novem­ber wur­den durch die Funk­auf­klä­rung auf­grund von Ver­kehrs­aus­wer­tung auch die sowje­ti­schen Umglie­de­run­gen, Umgrup­pie­run­gen und Trup­pen­ver­le­gun­gen nord- und süd­ost­wärts von Sta­lin­grad gedeu­tet, die ab Mit­te Novem­ber 1942 zur Ein­schlie­ßung der 6. deut­schen Armee in Sta­lin­grad führ­ten.  

Ab Früh­jahr 1942 war zwi­schen­zeit­lich der Horch­dienst in Nach­rich­ten­auf­klä­rung umbe­nannt und zudem umge­glie­dert wor­den. Die Ange­hö­ri­gen der Nach­rich­ten­auf­klä­rung wur­den seit­dem auch äußer­lich durch ein sti­li­sier­tes „A“ auf ihren Schul­ter­klap­pen von denen des Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­diens­tes unter­schie­den.
Im Rah­men der Umbe­nen­nung wur­den aus den bis­he­ri­gen 15 Horch­kom­pa­nien die neu­en Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nien („FENAK“) mit ein­heit­li­cher 600er-Num­me­rie­rung und die bis­he­ri­gen Fes­ten Horch­stel­len bzw. Fes­ten Funk­emp­fangs­stel­len wur­den zu Fes­ten Nach­rich­ten­auf­klä­rungs­stel­len („FENAST“). Tief­grei­fen­der war die Zusam­men­fas­sung der bis­he­ri­gen Divi­si­ons­nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge zu 17 „Nach­rich­ten-Nah­auf­klä­rungs­kom­pa­nien“ zunächst auf Armee-Ebe­ne als 10. Kom­pa­nien der Armee-Nach­rRgt und mit den FENAK auf HGr-Ebe­ne zu „Nach­rich­ten­auf­klä­rungs­re­gi­men­tern“, wo sie aber im Spät­herbst 1943 wie­der aus­ge­glie­dert wur­den und unter Umbe­nen­nung in Nach­rich­ten-Nah­auf­klä­rungs­kom­pa­nien („NANAK“) sowie ein­heit­li­cher 900er-Num­me­rie­rung mit jeweils einer FENAK zu 17 Nach­rich­ten­auf­klä­rungs­ab­tei­lun­gen auf Armee-Ebe­ne zusam­men­ge­fasst wur­den. Aber auch die­se Orga­ni­sa­ti­on erwies sich auf­grund der räum­li­chen Tren­nung zwi­schen NANAK und FENAK als nicht beson­ders glück­lich, so daß die FENAK 1944 wie­der den Kdr­Nach­r­Aufkl auf HGr-Ebe­ne unter­stellt wur­den. 

Orga­ni­sa­ti­on des Horch­diens­tes bzw. der Nach­rich­ten­auf­klä­rung  (1939/40 — 1944);

Gra­phik: Quel­le 14

Die NANAK waren in vier Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge und einen Peil­zug mit drei neu­en, trag­ba­ren Kurz­wel­len-Nah­feld­peil­ge­rä­ten [2] für den Boden­wel­len­be­reich geglie­dert. 

Ide­al­ty­pi­sche Glie­de­rung einer NANAK,

Gra­phik: Quel­le 9, S. 251/
Anla­ge 10

Trag­ba­re Kurz­wel­len-Nah­feld­peil­ge­rä­te,
Funk-Nah­feld-Peil­ge­rät (FuN.P.-Gerät) a/c (192 kHz — 25 MHz; oben)
und FuN.P.-Gerät u1 (750 kHz — 25 MHz; unten)

Bil­der: Quel­le 12, S. 72/73

Die Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge waren u.a. mit Funk­horch­emp­fän­gern [3] vor allem zur Sprech­funker­fas­sung ober­halb von 3 MHz sowie ver­bes­ser­tem Draht­lausch­ge­rät und ab 1943 mit „Ton­schrei­bern“ aus­ge­stat­tet. Drei die­ser Züge mit je neun Funk­horch­emp­fän­gern in einer Auf­klä­rungs­zen­tra­le wur­den in der Regel in der Nähe eines Korps­ge­fechts­stan­des und die drei Peil­trupps auf einer Brei­te von 30 — 45 km so front­nah wie mög­lich ohne Bin­dung an Korps- und Divi­si­ons­gren­zen ein­ge­setzt, wäh­rend sich die Kp-Aus­wer­tun­g/-Ent­zif­fe­rung und einer der Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge in der Regel sei­ne Auf­klä­rungs­zen­tra­le mit eben­falls neun Funk­horch­emp­fän­gern in der Nähe des Armee-Gefechts­stan­des ein­rich­te­te. 

Ein­satz der NANAK 954 ab Mit­te Dezem­ber 1943; 


Gra­phik: Quel­le 9, S. 109

Obwohl eine NANAK mit der­sel­ben Anzahl von Funk­horch­emp­fän­gern (36) wie eine FENAK aus­ge­stat­tet war, unter­schie­den sich jedoch Auf­klä­rungs­ziel, Ein­satz und Arbeits­wei­se deut­lich von­ein­an­der.
Im Gegen­satz zur Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rung beschränk­te sich die Nach­rich­ten-Nah­auf­klä­rung auf Erfas­sung oder Über­wa­chung des feind­li­chen Nach­rich­ten­ver­kehrs soweit die­ser für das unter­stütz­te AOK und die die­sem unter­stell­ten Korps sowie Divi­sio­nen von unmit­tel­ba­rem Inter­es­se war, umfass­te also den Über­gang vom ope­ra­ti­ven zum tak­ti­schen Bereich ein­schließ­lich der ent­spre­chen­den Logis­tik bzw. Ver­sor­gung sowie bis zum unte­ren tak­ti­schen Bereich ein­schließ­lich der Ver­sor­gung soweit hier­aus Rück­schlüs­se auf die höhe­ren Füh­rungs­ebe­nen mög­lich waren.
Durch den zug­wei­sen Ein­satz der NANAK ver­teil­ten sich die 36 Funk­horch­emp­fän­ger auf ins­ge­samt vier Auf­klä­rungs­zen­tra­len, wodurch bei einem Ver­hält­nis von 1:2 zwi­schen Such- und Fest­emp­fang nur maxi­mal sechs Funk­ver­keh­re pro Auf­klä­rungs­zen­tra­le dau­er­haft über­wacht wer­den konn­ten, wäh­rend dies in der einen Auf­klä­rungs­zen­tra­le der FENAK bis zu 24 waren. Dadurch muss­ten sich die NANAK fast aus­schließ­lich auf Funk­ver­keh­re beschrän­ken, deren Inhalt mit­les- und deut­bar sowie von unmit­tel­ba­rem Inter­es­se für die AOK bzw. Korps und Divi­sio­nen war. Rei­ne Ver­kehrs­aus­wer­tung, um Glie­de­rung, Kräf­te­ver­tei­lung und even­tu­el­le Trup­pen­be­we­gun­gen fest­zu­stel­len, ent­fiel des­halb weit­ge­hend, wes­halb auch ein grö­ße­rer Umfang an Peil­trupps nicht erfor­der­lich war.
Dar­über hin­aus wech­sel­ten die bei den Korps­ge­fechts­stän­den ein­ge­setz­ten Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge meis­tens mit die­sen ihre Ein­satz­or­te, wodurch ins­be­son­de­re bei deren häu­fi­gen, grö­ße­ren „Rocha­den“ erst wie­der umfang­rei­che­rer Such­emp­fang erfor­der­lich wur­de, um zunächst die inter­es­sie­ren­den Funk­ver­keh­re über­haupt fest­zu­stel­len.

Auf­grund ihrer Aus­stat­tung mit Funk­horch­emp­fän­gern nur für den Lang‑, Mittel‑, Grenz- und Kurz­wel­len­be­reich konn­ten die NANAK jedoch kei­ne Funk­auf­klä­rung im Ultra­kurz­wel­len­be­reich (UKW), die soge­nann­te „Nach­rich­ten-Gefechts­auf­klä­rung“ – ins­be­son­de­re von Feu­er­leit-Funk­ver­kehr und Funk­ver­kehr von Pan­zer­ver­bän­den – durch­füh­ren. Dies über­nah­men ab dem 1. Halb­jahr 1943 die als Ersatz für die frü­he­ren Divi­si­ons­nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­zü­ge bei den Div­Nach­rAbt auf­ge­stell­ten Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rungs­trupps („NATRU“ bzw. „NNAT“), wel­che aller­dings per­so­nell (1/4/16//21) und mate­ri­ell (3 Funk­horch­emp­fän­ger [4], 1 Funk­peil­emp­fän­ger [5] und 2 Lausch­emp­fän­ger) umfang­rei­cher als ihre Vor­gän­ger waren.

Bil­der oben: Funk­horch­emp­fän­ger u (0,75 — 25 MHz) und 
Funk­horch­emp­fän­ger v1
 (24 — 160 MHz),

Bil­der: Quel­le 12, S. 30

Pei­lun­gen im UKW-Bereich – ins­be­son­de­re von Pan­zer­ver­bän­den – konn­ten sie jedoch nicht durch­füh­ren, da es bis Kriegs­en­de nicht gelang, die geplan­ten UKW-Funk­peil­emp­fän­ger zur Seri­en­rei­fe zu ent­wi­ckeln – sie­he Post 17. Aber auch Ortun­gen im Mit­tel- bis Kurz­wel­len­be­reich waren mit nur einem Funk­peil­emp­fän­ger nicht mög­lich, son­dern nur Rich­tungs­fest­stel­lun­gen. Inso­fern führ­ten sie nahe­zu aus­schließ­lich Inhalts­aus­wer­tung des erfass­ten Sprech­funk­ver­kehrs durch. 

Ins­ge­samt hat sich die­se o.a. Umglie­de­rung von Horch­dienst bzw. Funk­auf­klä­rung in Nach­rich­ten-Fern- und ‑Nah­auf­klä­rung auch im Wei­te­ren bis Kriegs­en­de bewährt, da sie einer­seits eine Dezen­tra­li­sa­ti­on auf allen Füh­rungs­ebe­nen, ande­rer­seits eine zen­tra­le Steue­rung auf Armee‑, Hee­res­grup­pen- und Hee­res-Ebe­ne sowie dadurch das Zusam­men­spiel zwi­schen Nach­rich­ten-Fern- und ‑Nah­auf­klä­rung ermög­lich­te.
Die Hee­res-Nach­rich­ten­auf­klä­rung hat so auch ihre größ­te Wirk­sam­keit ab 1943, in den Abwehr‑, Ver­tei­di­gungs- und Rück­zugs­kämp­fen erreicht, als ihr Anteil an der gesam­ten Fein­d­auf­klä­rung quan­ti­ta­tiv auf 75% gestie­gen war und sie qua­li­ta­tiv von bis­her „Ver­läß­li­che Nach­richt“ zuneh­mend zu „Siche­re Quel­le“ avan­cier­te. Ab 1944 hat­ten ihre umfang­rei­chen und meist genau­en Ergeb­nis­se jedoch gemäß Gene­ral der Nach­rich­ten­trup­pe [6] Fell­gie­bel jedoch zuneh­mend nur noch „aka­de­mi­schen Wert“, weil mehr und mehr die Kräf­te sowie Mit­tel zur Umset­zung in ope­ra­ti­ve oder tak­ti­sche Maß­nah­men fehl­ten. 

Die Rah­men­be­din­gun­gen aber, unter denen die o.a. Ergeb­nis­se der Hee­res-Nach­rich­ten­auf­klä­rung erzielt wur­den, hät­ten kaum schwie­ri­ger sein kön­nen: Neben dem Miß­ver­hält­nis zwi­schen ihren Kräf­ten und Mit­teln sowie Brei­te und Tie­fe des Auf­klä­rungs­rau­mes erschwer­ten bis Ende 1942 unzu­rei­chen­de Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen sowohl zur Füh­rung der Nach­rich­ten­auf­klä­rungs­kom­pa­nien, als auch zur Über­mitt­lung ihrer Ergeb­nis­se ihre Wirk­sam­keit – erst ab dann ver­bes­ser­te sich bei­des durch eige­ne Nach­rich­ten­ver­bin­dungs­zü­ge bei den Kdr­Nach­r­Aufkl.
Auch die Wei­te des Rau­mes und die Gelän­de­ver­hält­nis­se – ins­be­son­de­re wäh­rend der Früh­jahrs- und Herbst-Schlamm­pe­ri­oden der „Ras­pu­tiza“ (= Wegelo­sig­keit) – sowie die im Win­ter in Mit­tel­eu­ro­pa völ­lig unge­wohn­ten Wet­ter­be­din­gun­gen, die regel­mä­ßig zu Ver­sor­gungs­pro­ble­men bei den mehr als 200 km brei­ten Peil­ba­sen der Nach­rich­ten-Fern­auf­klä­rungs­kom­pa­nien führ­ten und gele­gent­lich sogar die Arbeit der Peil­trupps lahm­leg­ten, beein­träch­tig­ten den Ein­satz der Hee­res-Nach­rich­ten­auf­klä­rung. Zur Ver­sor­gung, aber auch zur Erkun­dung der weit­räu­mig ver­teil­ten Peil­trupps muss­ten des­halb häu­fig sogar Flug­zeu­ge (Fie­se­ler Storch) ein­ge­setzt wer­den. 

Ins­ge­samt trug die­ser Ein­satz der HNach­rTr im Ruß­land­feld­zug jedoch auch mit dazu bei, daß ab Ende Juni 1941 in der Sowjet­uni­on ein jah­re­lan­ger ver­bre­che­ri­scher, deut­scher Raub- und Ver­nich­tungs­krieg geführt wer­den konn­te, der gera­de erst durch das zuver­läs­si­ge Funk­tio­nie­ren der Nach­rich­ten­trup­pen und der durch sie sicher­ge­stell­ten Nach­rich­ten­ver­bin­dun­gen sowie die bereit­ge­stell­ten Funk­auf­klä­rungs­er­geb­nis­se ermög­licht wur­de und der mehr als drei Jah­re zu NS-Ver­bre­chen sowie ‑Gewalt­herr­schaft in den besetz­ten Gebie­ten der Sowjet­uni­on führ­te.


Quel­le:

Tafel 40 der Bild­ta­fel­aus­stel­lung “Fern­mel­de­trup­pen – Ges­tern und heu­te”


Wei­te­re Quel­len und zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen zum The­ma:

  1. N., N.: Die Nach­rich­ten­trup­pe im Zwei­ten Welt­krieg, in: Tele­gra­phen-/ Nach­rich­ten-/ Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 99 ff.
  2. N., N.: Mili­tä­ri­sche Nut­zung der Fern­mel­de­net­ze der Deut­schen Reichs­post 1918 — 1945, in: Tele­gra­phen-/ Nach­rich­ten-/ Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 113 ff.
  3. Recke, Hans-Joa­chim: Die Ent­wick­lung der Tele­gra­phen- und Nach­rich­ten­trup­pe, in: Anten­ne-Son­der­aus­ga­be „100 Jah­re Fern­mel­de­trup­pen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 6 ff.
  4. Kam­pe, Hans-Georg: Die Hee­res-Nach­rich­ten­trup­pe der Wehr­macht 1935 — 1945, 1994 – S. 121 ff.
  5. Praun, Albert: Sol­dat in der Tele­gra­phen- und Nach­rich­ten­trup­pe, Würz­burg 1965
  6. Ran­de­wig, Kuni­bert: 50 Jah­re Deut­sche Hee­res-Funk- und Nach­rich­ten­au­klä­rung – Ein Rück­blick im Jah­re 1964 auf ihre orga­ni­sa­to­ri­sche Ent­wick­lung von 1914 — 1945, in: Tele­gra­phen-/ Nach­rich­ten-/ Fern­mel­de­trup­pen und Füh­rungs­diens­te – Füh­rungs­un­ter­stüt­zung seit 1899, Hrsg.: Fern­mel­de­ring e.V. 1999 – S. 39 ff.
  7. Ran­de­wig, Kuni­bert: Die Orga­ni­sa­ti­on der deut­schen Nach­rich­ten­auf­klä­rung 1918 — 1945, in: Praun, Albert: Eine Unter­su­chung über den Funk­dienst des rus­si­schen, bri­ti­schen und ame­ri­ka­ni­schen Hee­res im Zwei­ten Welt­krieg vom deut­schen Stand­punkt aus, unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung ihrer Sicher­heit; Neu­markt — St. Veit – 1950
  8. Ran­de­wig, Kuni­bert: Erfah­run­gen bei der Beob­ach­tung der feind­li­chen Funk­diens­te der Rus­sen, Bri­ten und Ame­ri­ka­ner – Die deut­sche  Funk­auf­klä­rung gegen Ruß­land vor der Hee­res­grup­pe Süd vom Juni 1941 bis Novem­ber 1942, in: Praun, Albert: Eine Unter­su­chung über den Funk­dienst des rus­si­schen, bri­ti­schen und ame­ri­ka­ni­schen Hee­res im Zwei­ten Welt­krieg vom deut­schen Stand­punkt aus, unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung ihrer Sicher­heit; Neu­markt — St. Veit – 1950
  9. Heydorn, Vol­ker Det­lef: Nach­rich­ten­na­h­auf­klä­rung (Ost) und sowjet­rus­si­sches Hee­res­funk­we­sen bis 1945 – Ein­zel­schrif­ten zur mili­tä­ri­schen Geschich­te des Zwei­ten Welt­kriegs 28, Hrsg.: MGFA 1985 – S. 60 ff.
  10. Ara­zi, Doron: Die deut­sche mili­tä­ri­sche Funk­auf­klä­rung im Zwei­ten Welt­krieg – Ver­such eine Über­blicks, in: Der Zwei­te Welt­krieg – Ana­ly­sen — Grund­zü­ge — For­schungs­bi­lanz, Hrsg. im Auf­trag des MGFA: Mich­al­ka, Wolf­gang; Piper – Okto­ber 1989
  11. Keh­rig, Man­fred: Sta­lin­grad – Ana­ly­se und Doku­men­ta­ti­on einer Schlacht, S. 86 — 119; Stutt­gart 1974
  12. Trenk­le, Fritz: Die deut­schen Funk­peil- und ‑Horch-Ver­fah­ren bis 1945, Hrsg.: AEG-TELEFUNKEN 1981
  13. Lehr- und Aus­bil­dungs­hil­fe A 11 „Kriegs­ge­schicht­li­che Bei­spie­le der Elek­tro­ni­schen Kampf­füh­rung“, S. 12 ff.; FmS/FSHEloT — Spe­zi­al­stab ATV, Febru­ar 1979
  14. Uffel­mann, Peter: Zur Geschich­te und Ent­wick­lung der Fern­mel­de­auf­klä­rung im deut­schen Heer, S. 5 ff. – Im Zwei­ten Welt­krieg; Unter­richts­hil­fe für die Offi­zier­an­wär­ter-Zusatz­aus­bil­dung in der FmAusbKp 5/III, 1987/1988

[1] an ober­ir­di­schem Bau­ge­stän­ge

[2] FuN.P.-Gerät a/c (192 KHz — 25 MHz), ab 1943 auch FuN.P.-Gerät u1 (750 KHz — 25 MHz) nach ers­ten Ver­su­chen zur feld­mä­ßi­gen Kurz­wel­len­pei­lung in 1940/41 

[3] FuH.E. u (750 KHz — 25 MHz)

[4] ver­mut­lich FuH.E. u (0,75 — 25 MHz) und min­des­tens ein FuH.E. v/v1 (24 — 160 MHz) 

[5] ver­mut­lich FuP.E. u1 (0,75 — 25 MHz)

[6] seit 1. August 1940