Nach Vorstellung der Bildtafel zum Einsatz der Telegraphentruppe in Nord-China (1900/01) und in Südwest-Afrika (1904 — 1908) wird die Serie zu o.a. Bildtafelausstellung mit der Vorstellung der Bildtafeln zu Mobilmachung und Einsatz der Telegraphentruppe bei Beginn des 1. Weltkriegs (1914) fortgesetzt.
Oberst a.D. Peter Uffelmann
Noch wenige Tage vor Beginn des 1. Weltkrieges fand Ende Juli 1914 in Thüringen eine Funkübung mit allen Telegraphen-Bataillonen statt, um den Einsatz der schweren und leichten Feld-Funkstationen im Rahmen des Einsatzes der Kavalleriedivisionen zu klären. Am 26. Juli wurde diese Funkübung plötzlich abgebrochen, um noch letzte Maßnahmen für eine zunächst nur eventuelle Mobilmachung vorzubereiten, die dann ab 1. August 1914 in die tatsächliche Mobilmachung für den deutschen Angriff durch Belgien und auf Frankreich sowie für die Verteidigung von Ostpreußen gegen die russische Narew- und Njemen-Armee überging.
Zur Einnahme der Kriegsgliederung machte die Telegraphentruppe vor allem 38 Armee- und Korps-Telegraphen- bzw. ‑Fernsprechabteilungen aus den Telegraphenkompanien mobil, zusätzlich 11 Kavallerie-Nachrichtenabteilungen und 18 leichte Funkstationen für die Kavalleriedivisionen sowie 30 schwere Funkstationen für die Armeeoberkommandos und Kavalleriedivisionen aus den Funkkompanien.
Mit Auslösung der Mobilmachung wurden dazu die Telegraphen-Bataillone aufgelöst. Die Telegraphen-Kompanien bildeten die Personalstämme für die vom jeweiligen Bataillon aufzustellenden Armee- bzw. Korps-Telegraphenabteilungen sowie die Funkkompanien für die schweren und leichten Funkstationen.
Die Personalstämme der Telegraphenkompanien verlegten am 2. Mobilmachungstag ohne Ausrüstung und Bewaffnung mit der Eisenbahn zu ihren Mobilmachungsorten – in der Regel Standorte von Pionier-Bataillonen, wo die Ausrüstung sowie Bewaffnung lagerte und wo nach Eintreffen der Reservisten die endgültige Aufstellung der jeweiligen Telegraphen-Abteilung erfolgte. Die Funkstationen wurden dagegen an den Friedensstandorten der Telegraphen-Bataillone mobilgemacht. Pro Telegraphen-Bataillon wurde darüber hinaus an den Friedensstandorten eine Ersatzkompanie gebildet.
Siehe Bildtafel 17, links unten: Die Mobilmachungsorganisation der Telegraphentruppen — Prinzipschema am Beispiel des Telegraphen-Bataillons Nr. 2
Die Bataillonskommandeure wurden in ihrer Mobilmachungsverwendung in der Regel als „Stabsoffizier der Telegraphentruppen“ („Stotel“) eines Armeeoberkommandos und die Kompaniechefs der Telegraphenkompanien als Kommandeure der von ihnen zu aufzustellenden Telegraphen-Abteilungen eingesetzt. Die Kompaniechefs der Funkerkompanien wurden dagegen Funkerkommandeure bei den Armeeoberkommandos und die Zugführer wurden Führer der schweren sowie leichten Funkstationen.
Führer einer dieser Funkstationen beim Höheren Kavalleriekommando Nr. 1 (= „Kavallerie-Korps“) war 1914 in der Schlacht an der Marne ein gewisser Leutnant Heinz Guderian, nach Ausbildung und Verwendung in der Jägertruppe seit 1912 Angehöriger des Telegraphenbataillons Nr. 3 und ab Anfang der 1930-er Jahre einer der Schöpfer der deutschen Panzertruppe, ebenso wie ein gewisser Oberleutnant Erich Fellgiebel, 1905 als Fahnenjunker beim Telegraphenbataillon Nr. 2 eingetreten und bei Kriegsbeginn Ausbilder an der Funkerschule in Berlin-Spandau sowie ab Anfang der 1930-er Jahre der Schöpfer der modernen deutschen Nachrichtentruppe, der 1914 als Führer einer leichten Funkstation bei der 4. Kavalleriedivision (4. KavDiv) und in Zweitfunktion als Funkerkommandeur beim Höheren Kavalleriekommando Nr. 2 (= „Kavallerie-Korps“) eingesetzt war, dem neben der 4. KavDiv noch die 2. und 9. KavDiv unterstellt waren.
Darüber hinaus wurden im Rahmen der Mobilmachung der Telegraphentruppen aufgestellt:
- 27 Festungs-Fernsprech- und acht Festungs-Funkabteilungen mit fünf Groß- und drei Funk-Kleinstationen,
- 44 Festungs-Signaltrupps und drei Belagerungs-Telegraphenabteilungen,
- eine Kraftwagen-Fernsprechabteilung und eine Kraftwagen-Funkstation für das Große Hauptquartier (Gr.HQu.),
- der Stab des Chefs der Feldtelegraphie beim Gr.HQu.,
Am 16. August 1914 verlegte der Generalstab des Feldheeres als 1. Staffel des Gr.HQu. von Berlin nach Koblenz. Dem Chef der Feld-Telegraphie wurde dagegen Bad Ems – Standort des Generalstabs des Generalquartiermeisters und 2. Staffel des Gr.HQu. – als Kriegsunterkunft zugewiesen. Er war insofern sowohl organisatorisch, als auch räumlich vom Chef des Generalstabs des Feldheeres und von der Operationsabteilung getrennt.
Bild: Generalmajor William Balck, Inspekteur der Feldtelegraphie (09.05. — 02.08.1914) –
ab 02.08.1914 Chef der Feldtelegraphie beim Gr.HQu. (bis 07.12.1914)
In Koblenz war für den Generalstab des Feldheeres nachrichtentechnisch nichts vorbereitet. Deshalb wurde – ohne Mitwirkung des Chefs der Feld-Telegraphie – bei der Operationsabteilung kurzerhand ein Bekannter eines Offiziers, der Postoberinspektor Wilhelm Ohnesorge als „Referent für die technischen Angelegenheitendes Gr.HQu.“ eingesetzt und mit der Herstellung der Fernsprechverbindungen zu den Armeen beauftragt.
Bild: Post-Oberinspektor/Oberstleutnant Wilhelm Ohnesorge – ab 16.08.1914 Referent für die technischen Angelegenheiten des Großen Hauptquartiers (ab 04.08.1915 bis Kriegsende Leiter der Telegraphendirektion beim Großen Hauptquartier)
Da der Kommandeur der inzwischen in Koblenz eingetroffenen Kraftwagen-Fernsprechabteilung des Gr.HQu. aus übertriebener Geheimhaltung keine Aufgabe erhielt, veranlasste dieser in eigener Zuständigkeit zumindest die Einrichtung einer Fernsprechvermittlung für die O.H.L.
Bild: Die ersten Leitungsverbindungen des Gr.HQu. in Koblenz (August 1914)
Die anfänglichen Probleme bei der Sicherstellung der Leitungsverbindungen für das Gr.HQu. in Koblenz führten am neuen Standort des Gr.HQu. in Luxemburg am 02.09.1914 zur Bildung eines Feld-Telegraphenamtes, eines Fernsprech-Fernamtes und eines Telegraphen-Bautrupps als eigenständige Dienststellen der O.H.L.; ihre Leitung wurde dem Technischen Referenten bei der Operationsabteilung des Generalstabes, Postinspektor Ohnesorge übertragen.
Bild: Im Großen Hauptquartier – Im Vorzimmer des Chefs des Generalstabes arbeitende Ordonanzoffiziere und Schreiber. Hier (hinten links) stand in den ersten Kriegstagen einer der wenigen Fernsprechapparate des Gr.HQu.
Aus dem Friedensumfang der Telegraphentruppe von 550 Offizieren sowie 5.800 Unteroffizieren und Mannschaften mussten insgesamt 120 — 130 Telegraphentruppenteile aufgestellt werden, die nach Mobilmachung einen Umfang von 800 Offizieren sowie 25.000 Unteroffizieren und Mannschaften hatten. Personell hatte sich jedoch der durch ständige Abgaben zu Auslandseinsätzen in Afrika (Dtsch. Südwest- und Ostafrika, Kamerun,und Togo) sowie für Neuaufstellungen von Telegraphentruppenteilen geschwächte Bestand an ausgebildeten Unteroffizieren und Mannschaften noch nicht regenerieren können, und Personalreserven gab es nicht. Darüber hinaus hatte die schnelle Entwicklung auf technischem Gebiet sowie das zum Teil noch sehr komplizierte Gerät eine einheitliche materielle Ausstattung und Ausbildung verhindert.
Bild: Verteilung der mobilgemachten Kräfte und Mittel der Telegraphentruppe
Die organisatorisch-technische Vorkriegsentwicklung der Telegraphentruppen stand allerdings nicht in Übereinstimmung mit den Offensivabsichten der deutschen Heeresführung, wie sie im sogenannten “Schlieffen-Plan” zum Ausdruck kamen. So verfügte z.B. jede der 1914 mobilgemachten acht deutschen Armeen lediglich über zwei Funkstationen und eine Armee-Telegraphenabteilung, die Armeekorps hatten je eine Korps-Telegraphenabteilung und die 104 deutschen Divisionen sowie selbständigen Brigaden hatten überhaupt keine eigenen Telegraphentruppenteile.
Bild: Führungs- und Einsatzorganisation der Telegraphentruppen des deutschen Feldheeres zu Kriegsbeginn
Da die Telegraphie – das spätere „Fernschreiben“ – 1912 aus der Ausrüstung gestrichen worden war, zogen die deutschen Telegraphentruppen 1914 lediglich mit Fernsprechapparaten und Funkgeräten als Hauptführungsmittel in den Ersten Weltkrieg.
Mit den ersten Kriegseinsätzen der Telegraphentruppenteile wurden schlagartig die Auswirkungen dieser verhängnisvollen Fehleinschätzungen der Vorkriegszeit sichtbar, die u.a. die richtige und vorausschauende Einordnung der technischen Kommunikationsmittel in das Gesamtsystem der Truppenführung verhindert hatten. Es stellte sich heraus, daß zahlreiche höhere Truppenführer und ihre Generalstabsoffiziere nicht in der Lage waren, die ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel, ihren technischen Möglichkeiten und vor allem den operativ-taktischen Erfordernissen entsprechend richtig einzusetzen. Und selbst der Generalstab des Feldheeres, der insgesamt für die deutsche Operationsführung zuständig war, glaubte bei seinem schnellen vernichtenden Offensivschlag in Belgien und Frankreich mit einem Minimum an modernen Kommunikationsverbindungen und ‑mitteln auszukommen. In falscher Interpretation der Erfahrungen und Erkenntnisse aus den siegreichen Kriegen von 1866 und 1870/71 hatte man die Führungsanforderungen der ungleich größeren Armeen von 1914 eindeutig unterschätzt.
Hauptherausforderung für die Telegraphentruppe im Sommer/Herbst 1914 war es dabei, am rechten Flügel des deutschen Vormarsches durch Belgien und Frankreich den schnellen Bewegungen der Armee- und Korps-Hauptquartiere zu folgen und die immer größer werdenden Entfernungen zwischen Gr.HQu. sowie den Armee- und Korps-Hauptquartieren zu überbrücken. Während die Korps-Telegraphenabteilungen ihre Aufgaben dabei weitgehend erfüllen konnten, erwiesen sich dagegen die Armee-Telegraphenabteilungen und die Etappen-Telegraphendirektionen hierbei als unzuverlässig. Bei dem schnellen Vormarsch und den überdehnten Entfernungen zur 1. und 2. Armee am rechten Flügel des deutschen Vormarsches durch Belgien und Frankreich mit resultierenden Leitungslängen von über 400 — 600 km waren ihre verfügbaren Kräfte nicht in der Lage, die Fernsprechverbindungen zwischen dem Gr.HQu. – zunächst in Koblenz, später in Luxemburg – und diesen beiden Armeeoberkommandos ständig aufrecht zu erhalten.
Bild: Die deutsche Angriffsplanung von 1914 basierend auf dem sogenannten
„Schlieffen-Plan“ aus dem Jahr 1905, Graphik: Wikipedia
Rechtzeitig und richtig eingesetzt, hätten sie jedoch die benötigten Fernsprechverbindungen bedarfsgerecht herstellen und betreiben können. Voraussetzung hierfür wäre aber gewesen, sie zeitgerecht und weit genug vorn einzusetzen sowie den Nachschub an Leitungsbaumaterial sicherzustellen. Das alles wäre rechnerisch durchaus möglich gewesen, nur war hierfür weder die damalige Führung, noch das Offizierkorps der Telegraphentruppe im Fernmeldeeinsatz genügend geschult. Aber auch bei richtigem Einsatz der Kräfte hätte man auf den über 400 — 600 km langen Leitungen doch keine brauchbaren Fernsprechverbindungen erzielt, weil es noch keine Verstärker gab, und Fernschreiber standen nicht zur Verfügung.
Auch mit damaligen Mitteln brauchbare Fernsprechverbindungen wären nur herzustellen und zu betreiben gewesen, wenn die O.H.L., d.h. der Chef der Feldtelegraphie frühzeitig möglichst starke postalische Reserven zusammengefasst und mit diesen eine gute Post-Querverbindung von Luxemburg über Sedan — Charleville auf Laon — Noyon vorgetrieben hätte, über die man vom Gr.HQu. alle drei Armeen des rechten deutschen Flügels hätte gut erreichen können. Aber eine Führung der Telegraphentruppe, die rechtzeitig auf eine derartige Lösung dieses Problems gekommen wäre, gab es 1914 nicht.
Daher waren eher auch unzuverlässige Funkverbindungen oft das einzige Kommunikationsmittel zwischen Gr.HQu. sowie insbesondere 1. und 2. Armee. Dieser Mangel an sicheren Fernmeldeverbindungen wirkte sich insbesondere in der Krise während der Schlacht an der Marne aus, was aufgrund unklarer Lageinformationen die O.H.L. zu ihrem Rückzugsbefehl hinter die Aisne veranlasste.
Bild: Schlacht an der Marne – Lage am 9. September 1914, Graphik: Wikimedia/George Herbert Perris (1866–1920)
Dagegen gelang es den im Bereich der 8. Armee in Ostpreußen liegenden Festungs-Funkstationen sowie den dort eingesetzten, bei der Verteidigung im eigenen Land wenig genutzten mobilen Funkstationen durch Erfassung unverschlüsselter Funksprüche der russischen Narew- und Njemen-Armee deren Operationsplanung aufzuklären bzw. vermutete Absichten zu bestätigen. Mit ihrer erstmaligen Funkaufklärung trugen sie hierdurch zum deutschen Erfolg in der Schlacht bei Tannenberg bei.
Bild: Schlacht bei Tannenberg – Lage am 28. August 1914, Graphik: Wikipedia/Lars Helbo
Das Mithören von russischem und französischem Funkverkehr durch grenznahe Festungs-Großfunkstationen gehörte zwar bereits vor dem 1. Weltkrieg auch zu deren Auftrag, aber mit dem Ziel, Grundlagen für Störmaßnahmen im Kriegsfall zu sammeln. Es handelte sich dabei nach heutigen Begriffen um „Elektronische Unterstützungsmaßnahmen“, nicht Funkaufklärung, da der verschlüsselte russische und französische Funkverkehr nicht systematisch erfaßt wurde. Darüber hinaus ging man damals noch davon aus, daß es nicht möglich sei, diese verschlüsselten Funkverkehre zu entziffern und so ihre Inhalte auszuwerten.
Nach Kriegsbeginn aber wurden russische und französische Funkverkehre kaum bzw. nicht gestört, weil man einerseits feststellte, daß dies in der Praxis doch eher schwierig war, und da man andererseits recht schnell darauf kam, daß auch verschlüsselte Funkverkehre mit den Methoden der Kryptoanalyse entziffert sowie anschließend ihr Inhalt taktisch ausgewertet werden konnte und darüber hinaus die Auswertung von Rufzeichen, Frequenznutzung, Verkehrsbeziehungen sowie Peilungen weitere Erkenntnisse lieferte.
Auch die französische Funkaufklärung war erfolgreich gegen anfangs unverschlüsselten Funkverkehr u.a. einiger deutscher Kavallerieverbände, weil zum Teil Schlüsselunterlagen bei Mobilmachung an den Friedensstandorten „vergessen“ oder bewußt zurückgelassen worden waren, um – in Unkenntnis oder Ignoranz der Möglichkeit von Funkaufklärung – ohne Verschlüsselung Zeit beim Funkverkehr zu sparen.
So wurde der unverschlüsselte Funkverkehr einiger deutscher Kavallerieverbände bei der französischen Funkaufklärung „Marwitz-Telegramme“ genannt – nach dem Kommandeur des Höheren Kavalleriekommandos Nr. 2 (HöhKavKdo Nr. 2), General der Kavallerie Georg von der Marwitz.
Ob auch die von Oberleutnant Erich Fellgiebel geführte Funk-Station der im Rahmen des HöhKavKdo Nr. 2 eingesetzten 4. Kavalleriedivision unverschlüsselten Funkverkehr durchführte, ist zwar unbekannt und bei seiner Vorverwendung als Ausbilder an der Funkerschule eher unwahrscheinlich, aber in seiner Zweitfunktion als Funkerkommandeur beim HöhKavKdo Nr. 2 war er insgesamt für dessen Funkverkehr verantwortlich und hat wohl zumindest vom unverschlüsselten Funkverkehr im Bereich des HöhKavKdo Nr. 2 erfahren, denn 20 Jahre später hat er das (unverschlüsselte) Funken angeblich als Landesverrat bezeichnet und in den Grundsätzen der Nachrichtentruppe von 1934 festgelegt: „Stets ist damit zu rechnen, daß der Gegner unseren Nachrichten- und dabei den Funkverkehr erfasst. Der anderweitig oft geltende Satz „Wirkung geht vor Deckung !“ ist besonders hinsichtlich des Funkverkehrs meist unzutreffend. Er ist sehr gefährlich, da sich die Strafe für Leichtfertigkeit meist erst später und dann schwerwiegend einstellt.“
Das Scheitern der deutschen Anfangsoffensive an der Marne, die Ausdehnung der Westfront bis an die Kanalküste und der Übergang zum Stellungskrieg sowie die zunehmende räumliche Ausdehnung der Front im Osten bestimmten in der Folgezeit nachhaltig die weitere Entwicklung der Telegraphentruppen. Neben der Neuorganisation der zentralen Führung und der Aufstellung weiterer Telegraphentruppenteile war es vor allem die umfassende Einbeziehung der Reichstelegraphie, mit deren Hilfe und Unterstützung die schrittweise Lösung der bisherigen Probleme in Angriff genommen wurde. Zuerst bei der Obersten Heeresleitung, danach auch bei den Armeeoberkommandos trat an die Stelle des für den Massenverkehr und über große Entfernungen nicht geeigneten Fernsprechapparates, der Fernschreib- und danach sogar der Siemens´sche Schnelltelegraphenverkehr. Parallel dazu entstanden die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für den Fernsprech-Weitverkehr, mit dem sich die Telegraphentruppen vor dem Kriege überhaupt nicht befaßt hatten.
Quelle:
Tafel 17 und 18 der Bildtafelausstellung “Fernmeldetruppen – Gestern und heute”
Weitere Quellen und zusätzliche Informationen zum Thema:
- Das Telegraphen- und Nachrichtenwesen von den Anfängen bis 1939 nach Generalmajor Erich Fellgiebel – in: Telegraphen-/ Nachrichten-/ Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 19 ff.
- Randewig, Kunibert: 50 Jahre Deutsche Heeres-Funk- und Nachrichtenauklärung – Ein Rückblick im Jahre 1964 auf ihre organisatorische Entwicklung von 1914 — 1945, in: Telegraphen-/ Nachrichten-/ Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 39 ff.
- Telegraphen-/Nachrichten-/Fernmeldetruppen und Führungsdienste – Führungsunterstützung seit 1899, Hrsg.: Fernmeldering e.V. 1999 – S. 225 ff.
- Goebel, Dieter: Telegraphen-/Nachrichten-/Fernmelde-Truppen – Organisationsdarstellung 1830 — 1980, FmS/FSHEloT 1980
- Recke, Hans-Joachim: Die Entwicklung der Telegraphen- und Nachrichtentruppe in: Antenne-Sonderausgabe „100 Jahre Fernmeldetruppen“, FmS/FSHElT 1999 – S. 6 ff.
- Fernmeldetruppe und Militär auf der Seite von Oberst a.D. Mil. Historiker Dipl. Ing.oec. Hans Georg Kampe (†) unter www.hgkampe.homepage.t‑online.de
- Wikipedia Eintrag zu „Schlieffen-Plan“
- Wikipedia Eintrag zu „Schlacht an der Marne“
- Wikipedia Eintrag zu Wikipedia Eintrag zu „Schlacht bei Tannenberg“