Reservisten verteidigen den Cyber-Raum

Das Zen­trum für Cyber-Sicher­heit der Bun­des­wehr (ZCSBw) hat am 30. Okto­ber 2023 inter­es­sier­te IT-Exper­tin­nen und Exper­ten der Cyber-Secu­ri­ty aus Wirt­schaft, Indus­trie, For­schung und Leh­re zum bereits drit­ten Mal zu einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung begrüßt, um wei­te­re Reser­vis­tin­nen und Reser­vis­ten für die Speer­spit­ze der Cyber-Reser­ve zu gewin­nen.

Auch die Arbeit­ge­ber pro­fi­tie­ren, indem ihre Arbeit­neh­mer hier in einer sehr spe­zi­el­len Mate­rie fort- und wei­ter­ge­bil­det wer­den, was sie in ihrer zivi­len Tätig­keit nut­zen kön­nen. Dies wird ergänzt durch die Mög­lich­keit der Teil­nah­me an for­dern­den Cyber-Übun­gen und hoch­wer­ti­gen Indus­trie­lehr­gän­gen. 

Um den Stel­len­wert der Speer­spit­ze zu unter­strei­chen, war Gene­ral­ma­jor Set­zer als Stell­ver­tre­ter Inspek­teur CIR und Chief Infor­ma­ti­on Secu­ri­ty Offi­cer Bw per­sön­lich vor Ort. Er wur­de von Oberst­leut­nant Alex­an­der Mül­ler beglei­tet, der selbst gera­de Reser­ve­dienst im Kom­man­do CIR leis­tet – sonst beschäf­ti­gen ihn die Belan­ge der Reser­ve als Mit­glied des Bun­des­ta­ges im Ver­tei­di­gungs­aus­schuss.

Cyber-Angrif­fe auf Staa­ten und deren kri­ti­sche Infra­struk­tur sind All­tag. Dabei sind der Staat, die Wirt­schaft und auch die Gesell­schaft stän­dig auf Daten und Infor­ma­tio­nen aus einem ver­netz­ten Umfeld ange­wie­sen. Einer­seits garan­tiert der schnel­le Zugriff auf ver­läss­li­che Daten, Infor­ma­tio­nen und Nach­rich­ten wesent­li­che Tei­le des täg­li­chen Lebens ande­rer­seits birgt die­se Abhän­gig­keit ein erheb­li­ches Risi­ko. 2021 wur­de der Land­kreis Anhalt-Bit­ter­feld durch eine Cyber­at­ta­cke kom­plett lahm­ge­legt, Dienst­leis­tun­gen waren nicht mehr ver­füg­bar.

Es ist der ers­te Cyber-Kata­stro­phen­fall in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Auch hier unter­stütz­te die Bun­des­wehr mit dem ZCSBw im Rah­men der Amts­hil­fe. In aktu­el­len Kon­flik­ten wie in der Ukrai­ne und in Isra­el, wer­den kine­ti­sche Angrif­fe durch Cyber-Angrif­fe beglei­tet. Diver­se Akteu­re, dar­un­ter Hacker­grup­pen und Hack­ti­vis­ten grei­fen Infra­struk­tur, Unter­neh­men und Behör­den im Cyber-Raum an, auch Deutsch­land ist betrof­fen.  

Vor Kur­zem traf es kom­mu­na­le Behör­den in Nord­rhein-West­fa­len. Dadurch kön­nen aktu­ell zahl­rei­che Ser­vice­leis­tun­gen der Kom­mu­nen und Land­krei­se nicht ange­bo­ten wer­den.

Cyber-Reser­ve

Die Cyber-Reser­ve besteht aus Reser­vis­tin­nen und Reser­vis­ten mit Bezug zum Cyber­raum. Unter ihnen sind aus dem akti­ven Dienst aus­ge­schie­de­ne Sol­da­ten der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (IT) genau­so wie Geschäfts­füh­rer, Pro­jekt­ma­na­ger und Hoch­schul­per­so­nal, die ihre Exper­ti­se aus der Infor­ma­tik gewinn­brin­gend für die Bun­des­wehr ein­set­zen wol­len.

Speer­spit­ze der Cyber-Reser­ve 
Die „Speer­spit­ze“ ist ein klei­ner Kreis inner­halb der Cyber-Reser­ve. Auf­grund der unter­schied­li­chen Erfah­run­gen und Spe­zia­li­sie­run­gen bil­det die Speer­spit­ze ein Exper­ten­netz­werk im Bereich Cyber-Secu­ri­ty. Haupt­auf­ga­be der Speer­spit­ze ist es, im Kri­sen­fall akti­ve Kräf­te zu ver­stär­ken und im Frie­den auf IT-Not­fäl­le zu reagie­ren. Ana­log zum Kata­stro­phen­schutz oder der Ers­ten Hil­fe sol­len sie hei­mat­nah Erst­maß­nah­men am Ein­satz­ort ergrei­fen. Sie sind qua­si Teil der „Feu­er­wehr im Cyber­raum“, so beschrieb bild­lich Oberst­leut­nant Rolf Lion Lei­ter Com­pu­ter Emer­gen­cy Respon­se Team (CERTBw) die Tätig­keit der Speer­spit­ze. Die Reser­vis­ten wür­den damit ihren Bei­trag zur gesamt­staat­li­chen Sicher­heits­vor­sor­ge leis­ten. 

Part­ner der Bun­des­wehr

Auch der Ver­band der Reser­vis­ten der Deut­schen Bun­des­wehr (VdRBw) war zur Ver­an­stal­tung ein­ge­la­den. Er ist ein wich­ti­ger Part­ner bei der Per­so­nal­ge­win­nung und Durch­füh­rung der Ver­an­stal­tung. Regio­na­le Ange­bo­te des Reser­vis­ten­ver­ban­des sind inte­gra­ler Bestand­teil der all­ge­mein-mili­tä­ri­schen Aus­bil­dung, die­se umfas­sen z.B. Mar­schie­ren, Schie­ßen und Schwim­men.

Fach­wis­sen ist gefragt

Die fach­li­chen Anfor­de­run­gen an die Mit­glie­der der Speer­spit­ze sind hoch. Die Reser­vis­ten müs­sen in der Lage sein, auf kom­ple­xe und sich stän­dig ver­än­dern­de Bedro­hun­gen zu reagie­ren. Nach der Bewer­bung durch­lau­fen Inter­es­sier­te ein Aus­wahl­ver­fah­ren im Cyber-IT Eva­lua­ti­on Cen­ter (CITEC), wel­ches sie bestehen müs­sen, um in die Speer­spit­ze der Cyber-Reser­ve auf­ge­nom­men zu wer­den. Im Anschluss wer­den sie dann aus­ge­bil­det was diver­se Fort- und Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten ein­schliesst, u.a. die Teil­nah­me an Cyber-Ver­tei­di­gungs­übun­gen im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Rah­men.

Haben wir Ihr Inter­es­se geweckt? Wol­len Sie einen wert­vol­len Bei­trag zur Lan­des- und Bünd­nis­ver­tei­di­gung im Cyber­raum leis­ten? Dann brin­gen Sie sich mit Ihrer Fach­ex­per­ti­se in der Cyber­ver­tei­di­gung ein und mel­den sich mit einer kur­zen Bewer­bung samt Lebens­lauf bei: zcsbwfueS1persangelres@bundeswehr.org .