

(Quelle: Wikipedia)
Trauerfeier für und Beerdigung von Brigadegeneral a.D. Konrad Bader
Am 16. April 2025 mußten die Familie, Kameraden, Freunde und auch der Fernmeldering e.V. in Murnau Abschied von Brigadegeneral a.D. Konrad Bader nehmen, der in seinem 86. Lebensjahr am 7. April nach kurzer schwerer Krankheit in Murnau verstorben war.
Oberst a.D. Peter Uffelmann
Die bewegende Trauerfeier fand am frühen Nachmittag unter großer Anteilnahme von ca. 200 Trauergästen in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus statt, unter weiß-blauem Himmel und bei Föhnwind die anschließende Beerdigung mit kleinem militärischem Ehrengeleit auf dem dahinter liegenden Friedhof. Das Ehrengeleit unter Führung des Bataillonskommandeurs und Standortältesten von Murnau, Andreas Hadersdorfer wurde gestellt durch das Murnauer IT-Bataillon 293, dem Nach-Nach-Nachfolger von Gebirgsfernmeldebataillon 8, dessen Kommandeur Brigadegeneral (BrigGen) a.D. Konrad Bader im Zeitraum 1977 — 1979 gewesen war.
In seiner letzten aktiven Verwendung war BrigGen a.D. Bader von 1991 bis 2000 Kommandeur der damaligen Fernmeldeschule und Fachschule des Heeres für Elektrotechnik (FmS/FSHElT) in Feldafing und Pöcking, für die das damalige Gebirgsfernmeldebataillon 8 unter Umbenennung in Gebirgsfernmeldelehrbataillon 8 ab 1992 und ab 1994 als Gebirgsstabs- und ‑fernmeldelehrbataillon 8 den Lehrauftrag wahrnahm.
Darüber hinaus war BrigGen a.D. Bader ab 1995 zugleich auch der erste General der Fernmeldetruppe (GenFmTr) und somit damals nicht nur der höchste Repräsentant der FmTr mit Besuchs- sowie Informationsrecht bei allen Truppenteilen der FmTr und Zuständigkeit für ihre Traditionspflege sowie ‑bildung, sondern er war auch verantwortlich für die Weiterentwicklung der FmTr, des Truppenfernmeldeverbindungsdienstes (TrFmVbdgDst) und des Führungsdienstes (FüDst).
Zu dieser damals neuen Aufgabe und Rolle als GenFmTr hat er seine schriftlichen, heute noch lesenswerten „Gedanken zu einer neuen Aufgabe im Heer“1 hinterlassen, auch wenn die Teilaufgabe „Weiterentwicklung“ seit 2012 nicht mehr zu den Aufgaben des GenFmTr gehört: Die von ihm dort beschriebenen Herausforderungen und (begrenzten) Lösungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem o.a. Besuchs- und Informationsrecht sowie Traditionspflege und ‑bildung der FmTr bestehen aus eigener Erfahrung des Autors seitdem immer noch für jeden GenFmTr bzw. haben sich nach der Ausgliederung der Führungsunterstützungs- bzw. IT-Kräfte und der EloKa-Kräfte aus dem Heer sowie zwischenzeitlicher Verlagerung dieser Nebenfunktion in das Kommando Heer sogar noch verschärft.
Im Zusammenhang mit o.a. Fragen der Traditionspflege und ‑bildung der FmTr, aber auch ihrer Identität gewann auch die Mitgliedschaft von BrigGen a.D. Bader im Fernmeldering (Fm-Ring) für ihn, aber auch den Fm-Ring an Bedeutung, da er zwischenzeitlich – obwohl mit der zuletzt zweitlängsten Mitgliedschaft seit Ende September 1963 wie auch Major d.R. Kay Kuntzen – nach seiner Kompaniechef- bzw. Kommandeur-Verwendung in der FmTr als Generalstabsdienstoffizier (G3 Ausbildung bei der damaligen Central Army Group, G3 der Panzergrenadierbrigade 35, G1 und danach Chef des Stabes der damaligen 1. Gebirgsdivision, Gruppenleiter für Führerausbildung im damaligen Heeresamt) sowie Truppenführer (Kommandeur der damaligen Panzergrenadierbrigade 30 und danach Stellvertretender Kommandeur der damaligen 1. Gebirgsdivision sowie Kommandeur ihrer Divisionstruppen) nach eigener Aussage den „direkten Draht“ zum Fm-Ring etwas verloren hatte.
Um so intensiver wurde aber seine Zusammenarbeit mit dem Fm-Ring als GenFmTr, zu dem er zufälligerweise während des Jahrestreffens des Fm-Rings an der damaligen FmS/FSHElT im April 1995 bestellt wurde: Auf seine Initiative erschien 1996 erstmals die Zeitschrift der FmTr „Antenne“, die aus Sicht des Fm-Rings Chancen zur engeren Zusammenarbeit bei der teilstreitkraftübergreifenden und ‑spezifischen Informationsversorgung eröffnete. Höhepunkt seiner Zusammenarbeit mit dem Fm-Ring als GenFmTr war sicherlich das Jahrestreffen des Fm-Rings an der damaligen FmS/FSHElT im Juli 1999 anläßlich des 100. Jahrestags der Aufstellung der ersten Telegraphenbataillone in dessen Rahmen auch die durch den Fm-Ring initiierte und konzipierte sowie mitfinanzierte Bildtafelausstellung „100 Jahre Fernmeldetruppen – Gestern-Heute-Morgen“ an die damalige FmS/FSHElT übergeben wurde. Auch die Umsetzung des „Wegweisers für die Traditionspflege im Heer“ für die FmTr ab Anfang 2000 bestimmte noch in seinen letzten drei Dienstmonaten seine Zusammenarbeit mit dem Fm-Ring.
Nach seiner Zuruhesetzung Ende März 2000 hat BrigGen a.D. Bader noch gelegentlich mit zum Magazin „F‑Flagge“ des Fm-Rings beigetragen, so z.B. 2006 durch Abdruck seines Festvortrags anläßlich von 50 Jahre FmTr und Fernmeldeschule des Heeres sowie ihrer Umbenennung in Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr. Auch zur Festschrift des Fm-Rings anläßlich seines 60-jährigen Bestehens in 2021 hat er einen Brief beigesteuert – ein in den letzten eineinhalb Jahren mehrmals geplantes Interview mit ihm für die „F‑Flagge“ kam aufgrund seiner in dieser Zeit bereits gesundheitlichen Probleme leider nicht mehr zustande.
So blieb es bei einem Kranz des Fm-Rings als letztem Gruß und zum Gedenken an ein mit über 60 Jahren Mitgliedschaft besonders treues Mitglied des Fm-Rings.
Oberst a.D. Peter Uffelmann ist 1. Stellvertretender Vorsitzender des Fernmelderings e.V. und hat zusammen mit Oberst a.D. Georg Schrenk, einem seiner Ehrenvorsitzenden sowie Oberstabsfeldwebel Wilhelm Fischer, seinem 2. Stellvertretenden Vorsitzenden als Vertreter des Fernmelderings e.V. an der Trauerfeier für und Beerdigung von BrigGen a.D. Bader teilgenommen. Darüber hinaus waren aus dem Fernmeldering noch Oberstleutnant a.D. Rudolf Mühlbauer und Oberstleutnant Alexander Gerber präsent.
Der Autor war im Zeitraum 1997 — 2001 Dezernatsleiter in der damaligen Gruppe Weiterentwicklung der FmS/FSHElT und in dieser Funktion nicht nur mit der Weiterentwicklung von FüDst und TrFmVbdgDst befasst, sondern zeitweise auch mit der Traditionspflege und ‑bildung der FmTr. Von 2013 bis 2017 war er als Referatsleiter im Kommando Heer selbst zugleich GenFmTr.
1 in Truppenpraxis 6/1997 und bei Bappert, Wolfgang: Die Fernmeldetruppe – Fernmeldeverbindungsdienst im Zeitraum 1976 bis 2004 (Dokumentation, Band 2 – Teil D), Hrsg.: Fernmeldering e.V. – 2007, S. 115 – Anlage D/V
