Die Traueransprache vom Fernmeldering Ehrenvorsitzenden Oberst a.D. Georg Schrenk bei der Trauerfeier am 18. November 2022 in der Pfarrkirche Emerfeld.
Liebe Hildegard, verehrte Trauerfamilie, sehr geehrte Damen und Herren,
wir, die Kameraden aus seiner Zeit bei der Bundeswehr und im Fernmeldering nehmen Abschied von Oberst Reinhold Walisch.
Vieles ist über den Tod schon gesagt und geschrieben worden. Wir verdrängen ihn oft in unserem Alltag. Und dann wird man mit der Lebenswirklichkeit, zu der auch der Tod gehört, bei Eingang der Todesnachricht eines Freundes, konfrontiert. Reinhold wird uns, seinen Freunden und Kameraden, fehlen. Während unserer gemeinsamen Zeit in der Bundeswehr gab es viele Kontakte. Auch wenn sie nach der Pensionierung geringer geworden sind, abgerissen sind sie nie. Unvergessen bleiben mir die Begegnungen mit ihm. Er hatte immer einen aufmunternden Spruch auf Lager. Selbst in schwierigen Situationen strahlte er Optimismus aus. Dazu kommt, dass für Reinhold die Kameradschaft ein sehr hohes Gut war. Wir hatten während unserer Dienstzeit und durch die Mitarbeit im Fernmeldering viele Begegnungen, die unvergessen bleiben werden.
Wie Bernd Seifermann und ich, wurde Reinhold am 01. April 1989 Mitglied des Fernmelderings. Bereits beim Jahrestreffen 1992 in Gerolstein wurde er zum zweiten Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, 1995 in Feldafing erfolgte die Wahl zum Vorsitzenden, ein Amt, dass er bis 1998 wahrnahm. Reinhold übergab mir, als er 1998 nicht mehr zur Wahl antrat, ein bestelltes Haus. Der Fernmeldering verliert nicht nur ein Mitglied, sondern einen Kameraden, der mit seiner Frau Hildegard, diese Mitgliedschaft auch lebte. Bei den jährlichen Treffen war Reinold immer ein belebendes Element. Wir noch aktiven Mitglieder können die Lücke, die sein Tod reißt, noch gar nicht begreifen.
Wir Christen leben in der Hoffnung auf ein Weiterleben und ein Wiedersehen nach dem irdischen Tod. Möge Dir lieber Reinhold, in einer anderen, besseren Welt Ruhe und Frieden beschieden sein. Dir liebe Hildegard und allen Familienangehörigen wünschen wir die Kraft, diesen schweren Verlust zu überstehen. Der Fernmeldering wird auch weiter für Dich da sein.
Oberst Reinhold Walisch Ruhe in Frieden!
Nachruf von Oberst a.D. Harald Schlieder
Mit Oberst a.D. Reinhold Walisch hat uns ein weiterer „alter“ Fernmelder verlassen.
Ich habe ihn Anfang 1971 kennengelernt, als er kurz nach meiner Übernahme der Fernmeldeverbindungskompanie 76 (später 4./FmBtl 890) zu mir stieß und mit viel Schaffenskraft, unermüdlichem Optimismus und viel Sachverstand half, die damals riesige, prekär untergebrachte und bunt ausgestattete CENTAG-Einheit zu führen und umzugliedern.
Auch später habe ich ihn immer wieder als freundlichen, hilfsbereiten Kameraden erlebt, vor allem in Brüssel und später als Kommandeur in Mayen.
Möge er in Frieden ruhen.
In meiner Erinnerung wird er für immer weiterleben.
Und plötzlich ist dein Leben leer,
was gestern war, es zählt nicht mehr.
Der Boden, der so sicher schien,
versunken; verloren scheint der Lebenssinn.
Verzweiflung, Ohnmacht dich bestimmen,
verdrängen all die klaren Sinnen.
Und doch wird jeder Herzschlag dich,
mit neuer Kraft beleben,
erst keimt die Hoffnung, dann die Zuversicht,
du wirst es deinen Kindern geben.
(Verfasser Reinhold Walisch)
Und noch ein Gedicht von Reinhold Walisch:
Herbst
Der Nebel steigt es fällt das Laub,
als Schüler hat es mir den Schlaf geraubt
heute ist’s mir ein Vergnügen
mit Gedanken einen Reim zu schmieden.
Auch der Herbst hat warme Tage,
und ich kann es gut vertragen
wenn milde Strahlen mich erwärmen.
Der Blick zurück, ich komm ins Schwärmen.
Mein Lebensweg, ein Spannungsbogen,
er war nicht immer ausgewogen.
Die Sonne langsam untergeht,
ich weiß wie schnell die Zeit vergeht.
Genieße jeden Augenblick,
denn keine Stunde kommt zurück.