30.000 Sprechsätze mit Gehörschutz für die Bundeswehr

Trotz Kritik durch den Bundesrechnungshof (BRH; siehe Links ganz unten) kann die Bundeswehr nach Billigung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages unter strengen Auflagen („Maßgabebeschluß“) einen Rahmenvertrag über bis zu 191.000 Sprechsätze mit Gehörschutzfunktion (SMG) einschließlich Zubehör inklusive eines Mindestabrufes von 60.000 Systemen abschließen. Ein erster Abruf von 30.000 SMG und der gleichen Anzahl an Kabeln im Wert von 81 Millionen Euro soll noch 2024 erfolgen. Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt aus dem Sondervermögen Bundeswehr. In den Folgejahren bis 2030 einschließlich können unter Berücksichtigung des Maßgabebeschlusses bis zu 50.000 Systeme pro Jahr abgerufen werden.
Durch den Maßgabebeschluß wird das BMVg insbesondere angewiesen, zu prüfen, ob eine Vollausstattung der gesamten Bundeswehr tatsächlich notwendig ist sowie eine erneute Marktsichtung bezüglich marktverfügbarer Lösungen zu tätigen. Darüber hinaus ist nach Organisationsbereichen bzw. Teilstreitkräften tabellarisch aufzuschlüsseln, welche Einheiten zu welchem Zeitpunkt einen Sprechsatz mit Gehörschutz erhalten haben bzw. erhalten sollen.

Lesen Sie dazu die ES&T-Meldung Bundeswehr beschafft 30.000 Sprechsätze mit Gehörschutz (esut.de) und den Bericht Bundeswehr darf taktische Sprechsätze nur unter strengen Auflagen beschaffen (hartpunkt.de) im Online-Portal „hartpunkt“.

In ihrem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages vom 7. Februar 2024 hatten die BRH-Prüfer die Entscheidung der Bundeswehr bemängelt, die Truppe querschnittlich mit moderner taktischer Kommunikationsausstattung auszurüsten, weil über die Nutzungszeit von rund 25 Jahren bis zu 1,2 Milliarden Euro eingespart werden könnten, wenn nur die mit Funk ausgestatteten Soldaten einen Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion erhalten würden und alle anderen mit marktverfügbaren Aktiv-Kapselgehörschützern ausgestattet würden.

Lesen Sie dazu den Kommentar Sprechsätze mit Gehöhrschutzfunktion offenbaren das Kommunikationsproblem der Bundeswehr (hartpunkt.de) und die Meldung Bundesrechnungshof sorgt für weiteres Störfeuer bei Aktivgehörschutz-Beschaffung (hartpunkt.de) im Online-Portal „hartpunkt“.